Quelle: Kreiszeitung vom 9.9.23

Die HSG Hunte-Aue Löwen peilt am Samstag in der Handball-Oberliga Niedersachsen gegen Germania List den dritten Sieg im dritten Spiel an. Für ein Löwinnen-Duo wäre es gleichzeitig ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk.

Diepholz – Am Dienstag hatten sie trainingsfrei bei der HSG Hunte-Aue Löwen – auch, um in Ruhe gleich zwei Geburtstage feiern zu können. Trainer Kai Freese wurde 50 Jahre alt und war in seiner ostfriesischen Heimat in Norden. „Ein Tag am Strand dort mit Sonnenschein. Was kann es Schöneres geben?“, fragt der Coach und fügt mit einem Schmunzeln an: „Gefühlt habe ich meine letzten 45 Geburtstage in der Sporthalle verbracht. Diesmal hat es mir meine Familie untersagt.“ Freese legte das Training extra von Dienstag auf Montag – und tat damit auch seiner Kapitänin einen Gefallen. Lea Hillmer ist seit Dienstag 26 und feierte abends ebenfalls im Kreise ihrer Lieben.

Für beide wäre es sicherlich ein schönes, nachträgliches Geschenk, wenn die Löwinnen in der Handball-Oberliga Niedersachsen in der Erfolgsspur bleiben und am Samstag (19.15 Uhr) in der Diepholzer Mühlenkamphalle auch ihr drittes Saisonspiel gewinnen. Gegner des aktuellen Tabellenführers ist der SC Germania List aus Hannover.

Ihre ersten beiden Aufgaben in der neuen Spielklasse hat die HSG erfolgreich hinter sich gebracht. Erst das 36:17 gegen den MTV Rohrsen, dann das 24:22 bei der SG Zweidorf/Bortfeld. „Zwei Siege zum Auftakt – das tut natürlich gut und gibt ordentlich Rückenwind“, meint Hillmer, schiebt jedoch hinterher: „Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, sondern müssen weiter Vollgas geben.“ Freese freut sich ebenso über die beiden Erfolge, „aber sie haben für mich noch keine große Aussagekraft. Auch, weil ich weiß, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben.“

Worauf es im zweiten Heimspiel ankommt, wird er seinem Team – wie üblich – am Freitag bei der Videoanalyse des Gegners vor Augen führen. „Kai hat eine Leinwand in die Halle genagelt und bringt immer einen Beamer mit“, erzählt Hillmer über die regelmäßigen Sessions, die etwa zehn bis 15 Minuten dauern. Schon jetzt sagt Freese über den kommenden Kontrahenten, der mit 2:2-Punkten Sechster ist: „List hat einen bunten Mix aus erfahrenen und jungen Kräften – und eine ziemlich robuste Mannschaft.“ Aufgefallen beim Videostudium sind ihm besonders Carina Neumann (Linksaußen), Jenna Böger, Christin Bormann (beide Rückraum), Natalie Brunke (Kreis) und Lara Kellermann (Rechtsaußen). Und er hat gesehen, dass „List nicht die allerschnellste Mannschaft hat. Das wollen wir mit unserem Tempospiel ausnutzen.“

Fehlen wird dabei Madeline Matos Ferreira, die sich beim Sieg in Bortfeld eine Handverletzung zugezogen hat. „Die Hand ist blau und geschwollen“, sagt Freese, der bis Donnerstagnachmittag jedoch noch keine finale Diagnose hatte. Ebenfalls nicht zum Kader gehört Jana Osterhaus (Urlaub), dafür kehren Anna Lindner und Lisanne Dießel nach ihrer Ferienzeit zurück.

Nach dem List-Spiel wird dann Hillmer zwei Partien verpassen, weil sie verreist. Zuvor möchte sie mit ihrem Team den dritten Sieg einfahren und dabei an ihre starken Vorstellungen anknüpfen. 15 Tore warf die dynamische Rückraumspielerin in den ersten zwei Begegnungen. „Ich fühle mich gut in Form“, meint Hillmer, „aber das gilt auch für die anderen“. Den nächsten Beweis dafür wollen die Löwinnen am Samstagabend erbringen.