Quelle: Kreiszeitung vom 10.10.22 (Matthias Borchardt)

Alles reingeworfen, aber es reichte nicht zum ersten Auswärtssieg: Handball-Frauen-Oberligist HSG Hunte-Aue Löwen verlor am Samstag bei der SG SV Friedrichsfehn/TuS Petersfehn mit 25:29 (11:15). Die Voraussetzungen waren alles andere als günstig, denn neben den Interimstrainern Klaus Klostermann und Medea Mosel fehlten Ex-Bundesligaspielerin Kristina Logvin, Larissa Gläser, Laura Winkler (alle privat verhindert), Madeline Matos Ferreira, Laura Oehlmann (beide krank) und Sabrina Kölling (beruflich unabkömmlich). Und nach dem Aufwärmen musste auch noch Lina Witte mit Kniebeschwerden passen. Und im Spiel verletzte sich Kreisläuferin Laura Scheper.

Petersfehn – Teammanager Ulrich Preen, der die Mannschaft coachte, lobte die Löwinnen: „Die Mädels haben toll gekämpft, alles gegeben und nicht locker gelassen. Die Moral stimmte.“ Auch Kapitänin Lea Hillmer attestierte dem Neuling eine ordentliche Vorstellung: „Wir müssen nicht den Kopf hängen lassen.“ Der 25-Jährigen gefiel besonders die Leistung von Rechtsaußen Aileen Greiner, die erstmals nach Achillessehnenproblemen in der Oberliga mitwirkte: „Sie hat super gespielt.“ Greiner traf viermal ins Schwarze. Zu den Aktivposten zählten auch Hillmer (5) und Kim Klostermann (5).

Oberliga Frauen: Friedrichsfehn – HSG Hunte-Aue Löwen 29:25 (15:11)

Löwen: Michel, Gatzemeier (ab 50.) – Solomachin (4), Bahr, Dehlfing (1), Greiner (4), Scheper (1), K. Witte (5/2), Hillmer (5), Meyer, Klostermann (5).

Trotz der Ausfälle erwischten die Gäste vor über 100 Zuschauern in der Sporthalle in Petersfehn einen guten Start, führten nach Treffern von Karla Witte (traf in Überzahl) und Hillmer mit 2:0 (6.). Es zahlte sich aus, dass Anna Dehlfing und Sophie Solomachin Linksaußen Laura Lampe (6) und Rückraumakteurin Leo Sophie Schwarze (3) offensiv deckten. Doch die Gastgeberinnen drehten mit einem 4:0-Lauf den Spieß zum 4:2 (9.) um. Lotta Genz (3) erhöhte mit einem Doppelpack von 5:4 (12.) auf 7:4 (15.).

„Wir haben vorn zu viele Fehler gemacht und dadurch Gegenstoßtore kassiert“, monierte Preen. Die Löwinnen hielten weiter dagegen, kämpften sich mehrfach auf ein Tor heran. So verkürzte Kim Klostermann auf 10:11 (26.). Die Heimmannschaft legte aber nach, so bauten Torjägerin Lampe (2) und Schwarze kurz vor der Pause den Vorsprung auf 14:10 (28.) aus. Die starke Rückraumspielerin Ruth Kampers (6) sorgte für den 15:11-Pausenstand.

Bemerkenswerte Aufholjagd der Löwinnen

Nach dem Wechsel stellte Preen um, ließ defensiv 6:0 decken. Bei den Löwinnen hatte Leistungsträgerin Karla Witte (5/2) Probleme mit dem Ball (kein Harz erlaubt), ihr unterliefen Fehler. Zwar brachte Klostermann den Aufsteiger mit zwei Treffern noch einmal auf 17:20 (38.) heran, aber danach setzte sich die Spielgemeinschaft über 24:17 (44.) vorentscheidend auf 27:19 (50.) ab. Es folgte mit einem 6:0-Lauf eine bemerkenswerte Aufholjagd der Gäste. Mit ihrer vierten „Bude“ gelang Greiner das 25:27 (57.). Zu mehr reichte es nicht, denn Joseffa de Raad (4) machte mit dem Tor zum 28:25 (59.) den Sack zu. „Wir wollten mit einem guten Gefühl aus dem Spiel herausgehen. Das ist geglückt“, unterstrich Hillmer. Mit „voller Kapelle“ wäre für die Löwinnen mehr drin gewesen. Das sah auch der Teammanager so: „Es fehlten die Wechselmöglichkeiten.“