Quelle: Kreiszeitung vom 19.2.23

Karla Witte war die Frau des Abends bei der Sportlerwahl-Gala in der Gutsscheune in Varrel. Die 22-Jährige vom Handball-Oberligisten HSG Hunte-Aue Löwen räumte gleich doppelt ab – in den Kategorien Sportlerin des Jahres und Mannschaft des Jahres. Als Sportler des Jahres wurde Marc Pallentien vom Fußball-Bezirksligisten TuS St. Hülfe-Heede ausgezeichnet. Hier gibt es jetzt alles zur Sportlerwahl 2022 – inklusive Fotostrecke, Video, Reaktionen und Bekanntgabe aller Sachpreis-Gewinner der Verlosung. Und verpassen Sie auch nicht die Videoclips bei Instagram (lokalsportlandkreisdiepholz).

Varrel – Um 21.40 Uhr stand Karla Witte ein zweites Mal auf und bahnte sich mit ihren Teamkolleginnen von der HSG Hunte-Aue Löwen den Weg auf die große Bühne. Unter großem Applaus. Die Handballerinnen waren bei der Sportlerwahl-Gala in der Varreler Gutsscheune soeben als Mannschaft des Jahres 2022 verkündet worden – und die 22-jährige Torjägerin machte damit ihren Doppelsieg perfekt! Zuvor war Witte bereits als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet worden. Den Titel Sportler des Jahres räumte – zum zweiten Mal – Fußballer Marc Pallentien ab.

Die 35. Sportlerwahl, erneut veranstaltet von den Kreissparkassen Syke und Grafschaft Diepholz, dem Kreissportbund Diepholz und der Mediengruppe Kreiszeitung, war ein voller Erfolg. 9138 Leserinnen und Leser hatten sich an der Abstimmung beteiligt – ein neuer Rekord! Und die Gala am Freitagabend war der würdige Abschluss. Die knapp 300 geladenen Gäste saßen in der idyllischen, liebevoll hergerichteten Gutsscheune an langen Tafeln – eine tolle, feierliche Atmosphäre.

Nach den Begrüßungsworten von Jens Bratherig, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Syke, und dem Intro vom furiosen und schlagfertigen Moderator Björn Knips ging es direkt in die Vollen. Zunächst ein Showact, dann Ehrung Nummer eins. Leichtathletin Carolin Evers (15) vom LC Hansa Stuhr wurde Dritte (16 820 Punkte) bei den Sportlerinnen und betrat als Erste die Bühne – total erstaunt und sichtlich gerührt. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte sie. Die zweitplatzierte Fußballerin Jasmin Hake (Friesen Lembruch/16 882), die nur ganz knapp davor lag, war leider beruflich verhindert. Die 28-jährige Torjägerin ließ sich von ihrem langjährigen Trainer Lars Schaale vertreten, der sie direkt anrufen wollte.

Und dann hatte Witte ihren ersten Auftritt. Mit 22 396 Punkten lag die 22-Jährige weit vor ihren Konkurrentinnen. Ihr Triumph war der erste einer Handballerin seit der Bassumerin Petra Bomhoff im Jahr 1994. „Ich habe halt ein geiles Team, das gibt es nirgendwo anders“, schwärmte Witte.

Die Präsente, den glitzernden Wanderpokal, eine edle Glastrophäe und einen Blumenstrauß, überreichte ihr der Ehrengast des Gala-Abends. Die international erfolgreiche Dreispringerin Neele Eckhardt-Noack war aus Hannover angereist und hatte in der alten Heimat in Asendorf noch schnell ihren Hund untergebracht. Mit Moderator Knips sprach sie dann über ihre Pläne für 2023 – aber auch ihr gerade geschriebenes Jura-Staatsexamen. Und über ihre Anfangszeit als Leichtathletin. Damals, beim TSV Asendorf, war Ute Schröder ihre Trainerin. Die 64-Jährige war als Überraschungsgast für Eckhardt-Noack eingeladen worden – und erlebte dann auf der Bühne selbst eine große Überraschung. Schröder, die seit mehr als 30 Jahren immer wieder erfolgreiche Leichtathletik-Talente in Asendorf entwickelt, ist die Siegerin der neuen und bislang geheim gehaltenen Sportlerwahl-Rubrik „Trainer des Jahres“. Ein paar ihrer ehemaligen Schützlinge und auch ihr Sohn Sven gratulierten Schröder mit emotionalen Videobotschaften. Schröder war „völlig überwältigt“ und „sprachlos“ – und brauchte einen Moment, um sich wieder zu sammeln.

Danach waren die Sportler dran. Ein Fußballer hatte letztmals 2008 gewonnen – es war ein gewisser Marc Pallentien, damals beim BSV Rehden. Nun triumphierte „Opa Palle“, wie sie den 49-Jährigen beim Bezirksligisten St. Hülfe-Heede nennen, erneut – mit deutlichem Vorsprung. „Ich war schon baff, überhaupt nominiert zu sein“, sagte Pallentien: „Und jetzt hier zu stehen, ist überragend.“ Auf die Plätze zwei und drei schafften es der Weyher Triathlet Arne Reuter (47 Jahre/15 460 Punkte) und der Syker Schwimmer Frederic Freund (14/14 510) vom Grafen-Schwimmteam Hoya-Bruchhausen .

Bei den Mannschaften landete das Voltigier-Duo Maggy Putjenter und Svantje Kramer (ehemals Bavendiek) vom RFV Diek-Bassum mit nur 52 Punkten Rückstand auf Platz drei – hinter den Landesliga-Fußballern des TSV Wetschen (14 288), die auf der Bühne herumsprangen und den Siegerinnen (21 444) sogar – ganz fair – Standing Ovations spendeten. Löwen-Trainer Klaus Klostermann war bei seiner kurzen Laudatio hin und weg von seiner um ihn herum feierenden Mannschaft: „Dieses Team ist einfach mega, hammermäßig.“