Quelle: Kreiszeitung
Sie liefert in jedem Spiel ab: Seit Januar 2023 verpasste Kim Klostermann nicht ein Match ihrer Löwinnen und führte die Handballerinnen 2024 als Toptorschützin zum ersehnten Regionalliga-Aufstieg.
Diepholz – Inbrünstig stimmte Kim Klostermann bei der Spontan-Feier vor der Diepholzer Mühlenkamphalle mit ein in Céline Dions Evergreen „I’m alive“ – und schmetterte den Kabinensong zusammen mit ihren Löwinnen im Kreis. Der Beginn einer langen und unvergesslichen Aufstiegsnacht im Mai, in der bei der Toptorschützin des damals frischgebackenen Handball-Regionalligisten all die Anspannung abfiel und etliche Freudentränen kullerten.
Staffelleiter Schoof benachrichtigt über Aufstieg
„Ich konnte es nicht glauben und war total glücklich“, erinnert sich Klostermann zurück an den magischen Abend, an dem für die HSG Hunte-Aue Löwen und die Zuschauer das Freibier nur so strömte. Staffelleiter Jens Schoof hatte die Lady Lions an diesem Tag unmittelbar nach dem letzten Spiel der Oberliga-Saison gegen Peine benachrichtigt, dass sie als Tabellenvierter doch direkt hochgehen und ihnen die Relegation wegen der Anzahl gemeldeter Mannschaften erspart bleibt.
Klostermann ist seit Januar 2023 in jedem Spiel dabei
„Ich war total froh, dass die Saison endlich vorbei war“, verrät Klostermann jetzt, „ich war mit den Kräften einfach am Ende.“ Kein Wunder, denn die Dauerbrennerin verpasste in der kompletten Saison und im ganzen Kalenderjahr 2024 nicht ein Match. Damit baute die 26-Jährige ihre seit Januar 2023 anhaltende Einsatz-Serie weiter aus.
„Ich plane alles um den Handball herum – auch Urlaube. Einige finden das manchmal nervig, aber es ist der Anspruch an mich selbst, bei den Spielen immer dabei zu sein, alles reinzuschmeißen und voranzugehen“, sagt Klostermann, die als zupackende Innenblockerin gemeinsam mit Kapitänin Lea Hillmer den Laden hinten zusammenhält.
Klostermann produziert Tore am Fließband
Mit ihren 145 Toren in 26 Spielen führte die flexibel einsetzbare Rückraumshooterin die HSG obendrein als beste Werferin ihrer Mannschaft zum ersehnten Aufstieg und ist auch zur Regionalliga-Winterpause teamintern wieder oben mit dabei – mit 57 Treffern nach elf Spielen hinter Löwinnen-Toptorschützin Karla Witte (66).
Lea Hillmer schwärmt von Kim Klostermann
„Kim ist enorm durchsetzungsstark und kommt auch mal an zwei Gegenspielerinnen vorbei“, schwärmt Hillmer. Nervenstark vollstreckte „Kimi“ in diesem Jahr zudem siegbringende Siebenmeter. Ihr Erfolgsgeheimnis: Nur nicht nachdenken, „sonst werde ich nervös.“ Auch deshalb lässt sie beim Warten auf den Pfiff zur Ablenkung den Ball in ihren Händen tanzen.
Und wenn der dann doch mal nicht einschlägt, weiß die Verwaltungsfachangestellte aus Goldenstedt ihr Rudel im Rücken. Dem hält sie bereits seit 2015 die Treue – abgesehen von einem Abstecher zum TV Cloppenburg 2018.
Ein Bier mit dem Team gehört für Klostermann dazu
„Wir haben zusammen so viel erreicht – das geht nur mit einem tollen Team“, betont Klostermann, die beispielsweise mit Laura Scheper schon seit gemeinsamen Kindergarten-Tagen befreundet ist: „Wir machen in der Freizeit alle viel zusammen. Es wäre aber auch kein Hobby für mich, wenn ich nach dem Spiel mit meinem Team kein Bier trinken kann.“
Abseits der Platte schätzt Hillmer ihre „echt gute Freundin“ Klostermann als „sehr herzlichen Menschen, mit dem man sich ernst unterhalten und viel Spaß haben kann. Kim ist immer zu hören – beim Spiel und auf Partys.“ Zum Beispiel dann, wenn Céline Dions „Aufstiegssong“ erklingt.