Quelle: Kreiszeitung vom 15.4.24

Riesenüberraschung am Samstagabend: Die Löwinnen feierten unverhofft den direkten Aufstieg in die Handball-Regionalliga und sangen und tanzten ausgelassen vor der Diepholzer Mühlenkamphalle.

Diepholz – Arm in Arm tanzten Lea Hillmer und ihre losgelösten Löwinnen im Kreis in die Samstagnacht. Vor der Diepholzer Mühlenkamphalle schmetterten sie inbrünstig ihren Kabinenhit „I’m Alive“. Beim schmissigen Evergreen von Céline Dion, der bei der Spontan-Party aus der kurzerhand im Freien aufgebauten Musikbox dröhnte, feierten Spielertrainerin Hillmer und die Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue ihr großes Glück, die Riesenüberraschung nach dem letzten Heimspiel der Saison: den direkten Aufstieg in die Regionalliga!

„Es kam ganz plötzlich. Ich wollte eigentlich nur eine ruhige Minute in der Kabine verbringen“, berichtete Hillmer von ihrem unvergesslichen Moment in der Umkleide nach der sportlich bedeutungslosen 31:32 (15:17)-Pleite gegen den MTV VJ Peine: „Dann habe ich eine SMS vom Staffelleiter (Jens Schoof, d. Red.) gelesen. Er schrieb, wir steigen direkt auf, weil aus der anderen Oberliga jemand nicht gemeldet hat.“

Hintergrund: Ursprünglich hatten sich die Lady Lions als bereits feststehender Tabellenvierter der Niedersachsen-Staffel auf eine bevorstehende Aufstiegsrelegation gegen den Fünften der Oberliga Nordsee eingestellt. Hillmer versicherte sich deshalb nochmals bei Schoof: „Ich habe ihn daraufhin angerufen und gefragt, ob das auch offiziell ist.“ Ist es, wie Schoof am Sonntag auch gegenüber dieser Zeitung bestätigte

Nach dem Telefonat mit dem Staffelleiter stürmte Hillmer mit ausgebreiteten Armen aus dem Kabinentrakt und lief freudestrahlend durch die bereits leere Diepholzer Mühlenkamphalle nach draußen, um die frohe Botschaft ihren Lady Lions und den Fans zu übermitteln, die gerade dabei waren, das letzte Ligaspiel der Saison vor der Heimspielstätte bei Freibier und bei Grillgut rund um den georderten Schankwagen ausklingen zu lassen.

„Lea kam raus, guckte mich grinsend an, hielt das Telefon hoch und sagte: ,Wir haben es geschafft.‘ Ich meinte: Was haben wir geschafft? ,Heidmark und Lüneburg (Vierter und Fünfter der Nordsee-Staffel, d. Red.) treten nicht an.‘ Absolut geil. Jetzt ist es durch. Und wir können mit der neuen Liga planen“, freute sich die zunächst perplexe Trainerin Svenja Gatzemeier, die im ersten Moment dachte: „Kann doch nicht sein. Aber es ist so, und es ist toll. Darauf trinken wir jetzt einen.“

Larissa Gläser stimmte ein: „Jetzt gibt’s ordentlich Freibier an der Theke, und dann gucken wir später mal ins Vereinsheim. Wir sind offen für alles.“ Für die 29-Jährige, die den Sektkorken knallen ließ und ihre Kolleginnen ordentlich nass spritzte, war es nach ihrer offiziellen und tränenreichen Verabschiedung vor den 350 Zuschauern in der Halle besonders emotional. „Supergeil, dass ich jetzt mit dem sicheren Aufstieg gehe“, sagte Gläser und lächelte: „Aber eigentlich dachte ich, ich spiele noch einmal Handball.“ Jetzt entfällt die Relegation, und die Löwinnen haben „erstmal Urlaub“, wie sich Hillmer freute.