Bald dirigiert er wieder – zumindest von der Seitenlinie aus: Gut einen Monat nach seiner Kreuzband-OP leitet Löwen-Spielertrainer Marko Pernar ab kommender Woche wieder die Einheiten seines Verbandsliga-Spitzenreiters. © Krüger

Von: Cord Krüger

Marko Pernar übernimmt ab der kommenden Woche wieder das Coaching bei der HSG Hunte-Aue Löwen dem Spitzenreiter der Handball-Verbandsliga Nordsee. Spielen kann er nach seinem Kreuzbandriss noch längst nicht. Das Top-Spiel gegen Verfolger TSV Bremervörde verfolgt Pernar am Freitag von der Tribüne aus.

Barnstorf – Am Freitagabend sitzt Marko Pernar zum letzten Mal auf der Tribüne der Barnstorfer Vereinssporthalle. Beim Verbandsliga-Gipfel seiner HSG Hunte-Aue Löwen gegen den TSV Bremervörde muss der Ausnahme-Handballer ab 20 Uhr noch tatenlos zusehen. „Es fällt schwer, wenn man nicht mithelfen kann. Man ist dann auf jeden Fall nervöser“, gesteht der 31-Jährige.

Doch kommende Woche gibt der Spielertrainer sein Comeback. Zumindest, was den einen Teil seiner Doppelfunktion betrifft. „Dann werde ich wieder das Training leiten“, verrät Pernar mit viel Euphorie in der Stimme. An eine Rückkehr auf die Platte ist zwar ein Vierteljahr nach seinem Kreuzbandriss noch nicht zu denken, „aber ich bin froh, endlich wieder normal gehen zu können“, berichtet der Mittelmann einen Monat nach seiner Operation: „Alles ist gut verlaufen, ich brauche keine Krücken und keine Kompressionsstrümpfe mehr – und am Montag habe ich mit der Mannschaft beim Krafttraining mitgemacht.“

Tags darauf führte ihn der Weg aus der Physiotherapie direkt zur nächsten Einheit. Die lief noch unter der Regie von Heiner Thiemann. Dass dessen Zeit als Interimscoach nun endet, findet der 72-Jährige selbst „sehr schön“. Einerseits, weil er sich über Pernars Fortschritte freut. Andererseits, weil seine Zusatzaufgabe neben der Arbeit als Sportlicher Leiter „kein Dauerzustand sein konnte“.

Vor allem wegen der stetig engen Personallage beneidete ihn Pernar nicht: „Die Situation ist schwierig, wenn nur acht Feldspieler und ein Torwart beim Training sind“, weiß der Langzeitverletzte. Marek Damm und Mladen Boskovic sind nach ihren Frakturen erst seit kurzem zurück. Der an der Ferse lädierte Patryk Abram kann nur einmal pro Woche mitmischen, Yury Pishchukhin bleiben seine Ischias-Beschwerden treu. Zuletzt fehlte auch Lars Powelkin, der auch am Freitag noch krank ist. Wie es der verbliebene Kader trotzdem schaffte, sich Spiel für Spiel durchzubeißen und sich auf Platz eins vorzuarbeiten, „war richtig stark“, lobt Pernar.

Jetzt erwartet sein Spitzenreiter den Tabellenzweiten – mit dem Ex-Barnstorfer Lars von Kamp als gefährlichstem Schützen der gesamten Liga (173 Tore in 17 Spielen/Durchschnitt 10,18). „Ein guter Typ“, sagt Pernar über den 29-jährigen Linksaußen, bezieht das aber nicht nur aufs Sportliche: „Wir kennen uns ja aus den zwei Jahren, die wir zusammen bei der HSG gespielt haben.“ 2020 kehrte von Kamp zu seinem Heimatverein zurück, beim jüngsten 38:30-Sieg über den Wilhelmshavener HV II langte er zehnmal zu. „Aber wir wissen ja um Lars’ Stärken“, versichert Thiemann und warnt besonders vor dessen Gegenstößen und Siebenmetern.

Im Hinspiel hielten ihn die Löwen gut in Schach: Von Kamp kam „nur“ zu fünf Feldtoren. Bei diesem 29:29 hatte Bremervörde den ersten und bis heute einzigen Punkt der Saison in eigener Halle eingebüßt.

  SAVE-THE-DATE:        Freitag 15.03.2024. um 20.00 Uhr Löwen vs. Wilhelmshavener HV II in Barnstorfer Vereinssporthalle