Quelle: Kreiszeitung v. 21.2.22

In der Handball-Oberliga der Männer agierte die HSG Hunte-Aue Löwen zu fehlerhaft und verlor bei der SG VTB/Altjühren klar mit 20:31 und steckt damit weiterhin im Abstiegskampf.

Altjührden – Das Wichtigste vorweg: Die Oberliga-Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen sind wieder komplett – von den Langzeitverletzten Kamil Chylinski und Donatas Biras mal abgesehen. Aber die zehn Corona-Fälle der vorigen Wochen sind auskuriert, „sodass ich dieses Spiel vom Samstagabend als Wiedereinstieg der Mannschaft betrachte“, ordnete HSG-Trainer Heiner Thiemann den Auftritt bei der SG VTB/Altjührden ein. Doch die erste Partie seit Ende Januar nach zwei pandemiebedingten Verlegungen verlief suboptimal für den Tabellenneunten: „Wir hatten viel zu viele technische Fehler – und Fehlversuche, die für zwei Spiele gereicht hätten“, nannte Thiemann die Hauptgründe für die 20:31 (8:13)-Schlappe beim Zweiten des Tableaus.

Hinzu kam, dass sein Regisseur Marko Pernar noch vor der Pause verletzt von der Platte musste und im zweiten Durchgang lediglich sporadisch zum Einsatz kam. Nach einer ersten Diagnose handelt es sich allerdings „nur“ um einen schmerzhaften Bluterguss im Oberschenkel. Trotzdem war der Serbe mit 5/2 Toren bester Werfer der Gäste, Rückraum-Kollege Stefan Beljic ging hingegen komplett leer aus. „Stefan stand diesmal völlig neben sich“, urteilte Thiemann.

Linkshänder Jan Linné, den beim 33:24-Coup im Hinspiel mit zehn Treffern gefährlichsten Löwen, legten die Vareler diesmal mit einer aggressiven Abschirmung an die Leine, sodass er von seiner Halbposition aus nur dreimal traf.

„Ich glaube, wir waren von der Härte der Deckung überrascht“, gestand HSG-Kapitän Cedric Quader: „Varel hat ziemlich zugepackt, während wir viel zu passiv waren.“

 

So gelang der HSG nach Pernars 1:0 vier Minuten lang kein Treffer mehr – und die Hausherren zogen auf 4:1 davon. Nach dem 2:4 durch Julian Wilkens (10.) setzte sich der Favorit über 7:2 (14.) und 10:3 (20.) ab. Anschließend sah Thiemann eine Phase, die ihm besser gefiel: Sein Team arbeitete sich auf 6:10 und 8:12 (26.) heran. „In der ersten Halbzeit haben wir noch einigermaßen gut gedeckt, uns aber insgesamt zu viele individuelle Fehler geleistet“, bilanzierte Quader.

Doch im zweiten Durchgang zog der Aufstiegsaspirant mit schnellen Toren auf 16:9 davon (32.) und baute den Abstand bis zur 40. Minute auf 20:11 aus. „Da war das Spiel im Grunde gelaufen“, urteilte Thiemann. Somit durfte sich auch Altjührdens zweitbester Werfer Renke Bitter entspannt zurücklehnen, der bereits in Minute 34 nach einem vermeintlichen Schlag ins Gesicht von Luis Lengauer die Rote Karte kassiert hatte. „Ich glaube aber nicht, dass das Absicht war, Bitter ist mit seiner Größe ein bisschen tapsig“, erläuterte der HSG-Coach die laut Quader „einzige strittige Aktion, die für uns gepfiffen wurde“. Daran allein wollte der Kreisläufer die Niederlage aber keineswegs festmachen: „Es ist immer so, dass man den einen oder anderen Pfiff nicht bekommt, wenn man auswärts spielt.“ Insgesamt freute sich der 30-Jährige allerdings über die Kulisse: „250 Zuschauer – das hatte endlich mal wieder was mit Handball zu tun.“

Stenogramm, Oberliga Männer

SG Altjührden – HSG Hunte-Aue Löwen 31:20 (13:8) – Löwen: Hohnstedt, Kowalski – Beljic, Varela (1), Wilkens (2), Pishchukhin (1), Lengauer, Linné (3), Quader (1), Pernar (5/2), Abram (3), Wiese, Wulf, K. Heemann (4). Bes. Vork.: Rote Karte für Altjührdens Renke Bitter (34./Schlag gegen Lengauer).