Traf zweistellig: Löwen-Shooter Edo Mehinagic hämmerte zehnmal ein und war damit torgefährlichster Mann gegen den Wilhelmshavener HV II. © Gabi Müller
Von: Fabian Terwey
Die Löwen melden sich eindrucksvoll zurück. Nach dem Dämpfer gegen den TSV Bremervörde feierten die Oberliga-Handballer von Trainer Marko Pernar einen 38:29-Sieg beim Wilhelmshavener HV II. Wer überraschte, warum der Coach plötzlich umstellen musste und wer zweistellig traf.
„Sehr, sehr zufrieden“ bestieg Löwen-Trainer Marko Pernar am Samstagabend den Mannschaftsbus in Richtung Heimat. An Bord bedienten sich seine Auswärtshelden am mitgebrachten Kasten Bier und feierten zu den Klängen der aufgelegten Party-Musik. Die Freude über den 38:29 (17:12)-Sieg beim Wilhelmshavener HV II war groß im Lager der Oberliga-Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen.
Wilhelmshavener HV II – HSG Hunte-Aue Löwen 29:38 (12:17)
Löwen: Petrovic – Beljic, Ivankovic (4/1), Meyer (7), Lengauer (5), Damm (2), Stankovic (2), Powelkin (4), Mehinagic (10), Lutz (4).
„Wir haben gut gespielt. Das hat Spaß gemacht“, freute sich Pernar über den gelungenen Auftritt des Tabellenzweiten. Umso mehr, weil er kurzfristig zu personellen Umstellungen gezwungen war. Grund: Kapitän Patryk Abram und Keeper Jannik Juchelka meldeten sich am Abend vor dem Spiel erkrankt ab. Und weil auch Torwart Peter Kowalski verhindert war, reisten die Löwen mit nur einem Keeper (Stanko Petrovic) und neun Feldspielern zum aktuellen Tabellenneunten.
Doch auch mit diesem dünnen Kader gelang den Löwen eine Reaktion auf die jüngste 27:33-Heimpleite gegen den TSV Bremervörde. Mit der war die HSG vor zwei Wochen in die Rückserie gestartet. „Die Leistung hat mich wieder an unsere gute Hinrunde erinnert“, freute sich Pernar: „Jeder von unseren Spielern ist individuell so stark, aber wenn sie alleine spielen, wird‘s nichts. Das haben wir diesmal wieder besser gemacht.“
Weiner und Wilhelmshaven gleichen nur einmal aus
So feierte die HSG nahezu einen Start-Ziel-Sieg. Nur einmal konnte die WHV-Reserve um ihren besten Schützen Filip Weiner (9/5) ausgleichen – beim 11:11 (23.). Angestachelt reagierten die Löwen darauf mit einem 5:0-Lauf, nach dem sie den Gegner nie mehr aussichtsreich herankommen ließen.
Ich trinke seit einem Monat keinen Alkohol. Ich will wieder fitter sein, um mit der Mannschaft mitzutrainieren.
Löwen-Trainer Marko Pernar auf die Frage, ob er sich wie seine Spieler nach dem Sieg ein Bier gegönnt hat.
In der Abwehr überzeugte neben dem starken Petrovic Luis Lengauer – als Abram-Vertreter im Innenblock. „Er hat ordentlich zugepackt“, lobte Pernar: „Wir haben es insgesamt gut gemacht gegen diese jungen, schnellen Gegner.“
Lengauers Innenblock-Partner Edo Mehinagic krönte sich dabei zum Spieler des Spiels. Zehn Tore erzielte die Rückraum-Kante. Pernar glücklich: „Edo hat 60 Minuten durchgespielt, hat als Mittelmann die Führungsrolle übernommen und die Bälle gut verteilt.“ Angesichts der „aggressiven 3-2-1-Deckung“ der Wilhelmshavener war es für den Coach „bemerkenswert, dass wir so viele Tore machen.“
Dass Rechtsaußen Kevin Lutz auch vier Tore beisteuerte, freute Pernar ganz besonders: „Das hat uns positiv überrascht, dass unsere Jungen solche Fortschritte machen.“ Zu denen zählte Pernar auch den ebenfalls viermal erfolgreichen Lars Powelkin, der „auch richtig gut verteidigt hat“.