Quelle: Gerd Töbelmann (Kreiszeitung.de)
Zumindest das Ergebnis passte: Zum Verbandsliga-Start setzten sich die Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen am Freitag in eigener Halle mit 26:25 gegen die HSG Seevetal durch.
Diepholz – Er hätte anders reagieren können, aber Peter Kowalski, Keeper des Handball-Verbandsligisten HSG Hunte-Aue Löwen, nahm seine 30-minütige Bankzeit recht stoisch zur Kenntnis: „Ich nehme das so hin und wusste das schon nach dem Abschlusstraining.“ Nach der Pause kam er aber für Donatas Biras und sorgte mit zahlreichen Glanzparaden dafür, dass es zum Saisonstart in eigener Halle am Freitagabend ein 26:25 (14:17) gegen die HSG Seevetal/Ashausen gab.
SPIELER DES SPIELS: Peter Kowalski
Mit etlichen Glanztaten sorgte der Löwen-Keeper nach der Pause dafür, dass der Saisonstart nicht in die Hose ging.
Löwen-Trainer Marko Pernar, dessen Trikot nicht nur durch die Hitze in der Halle und gefühlten 80 Prozent Luftfeuchtigkeit klatschnass war, meinte nach dem Match: „Das Spiel hat echt Nerven gekostet. Aber wir haben als Team wirklich stark agiert. Nach der nicht so guten ersten Halbzeit haben die Jungs Moral gezeigt und sind wieder zurückgekommen. Aber ein Sonderlob muss ich Peter geben, der heute im Tor unser Matchwinner war.“
Kollege Biras bekam im Löwen-Kasten in den ersten 30 Minuten kaum etwas zu fassen. Auch der zuvor hoch gepriesene Neuzugang Mladen Boskovic kam als Rechtsaußen kaum zur Geltung. „Er ist ein Guter, muss aber auch richtig in Szene gesetzt werden“, meinte HSG-Urgestein Tomas Lenkevicius, der im Kader stand und nach der Pause sogar etliche Einsatzminuten in der Deckungsmitte erhielt.
Vor 130 Zuschauern liefen die Löwen über 3:6 (9.), 9:13 (24.) und dem 14:17 zur Halbzeit immer einem Rückstand hinterher. Löwen-Geschäftsführer Lasse Thiemann meinte gar, „dass wir froh sein können, dass wir zur Pause nur mit drei Toren hinten liegen.“
Verbandsliga-Stenogramm
HSG Hunte-Aue Löwen – HSG Seevetal 26:25 (14:17) – Löwen: Biras, Kowalski – Beljic (2), Wilkens, Boskovic (6), Lengauer (2), Damm, Stankovic (8), Powelkin, Pishchukhin, Lenkevicius, Abram (7/3), Lutz, Stojisavlevic (1). Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Pishchukhin nach grobem Foul (30.).
In der zweiten Halbzeit änderte sich das Blatt. Auch deshalb, weil nun Kowalski zwischen den Pfosten stand. „Ich hatte natürlich gehofft, dass mich Marko bringt. Schön, dass ich gleich gut reingekommen bin und der Mannschaft helfen konnte“, meinte der Keeper. Und dies auch in der „Königsdisziplin“ für einen Handball-Torwart: Erst einen mächtigen Wurf parieren – und dann auch noch den Nachwurf entschärfen, wie Kowalski das gegen Ende der Partie gelungen war.
Mit dieser starken Leistung im Rücken steigerten sich auch seine Mitspieler. Einer davon war Boskovic, denn der bosnische Rechtsaußen warf fünf seiner sechs Treffer nach der Pause. Und wie fand er seinen ersten Auftritt im HSG-Trikot? „In der ersten Halbzeit habe ich wirklich schlecht gespielt und viele Bälle verworfen. Danach lief es besser. Am Ende hatten wir auch etwas Glück, dass wir noch gewonnen haben“, erklärte der 28-Jährige.
Der erste Ausgleich gelang beim 20:20 (36.). Danach wogte das Match hin und her. Satte fünf Minuten vor dem Ende traf Haupttorschütze Nikola Stankovic mit seinem achten Tor zum 26:25. Keiner dachte wohl nur im Entferntesten daran, dass das schon der Sieg war. Fünf Sekunden vor dem Ende kam Seevetal noch einmal zum Abschluss, doch der Ball landete rechts neben dem Pfosten. Danach wurde der gelungene, aber doch etwas holprige Saisonstart gebührend gefeiert.