Quelle: Kreiszeitung vom 21.10.24
Bittere Niederlage für Handball-Regionalligist HSG Hunte-Aue Löwen. Die „Lady Lions“ verloren am Sonntag bei Tabellenführer VfL Stade mit 20:38. Alles zum Spiel und warum Torhüterin Tanja Lewandowski aufhört.
Stade – Der VfL Stade erwies sich als eine Nummer zu groß: Die Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen kassierten am Sonntagabend in der Handball-Regionalliga ihre dritte Niederlage in Folge, verloren vor 150 Zuschauern beim Spitzenreiter mit 20:38 (11:18). Sie boten vor allem in der zweiten Hälfte eine desolate Leistung. „Das war ein Klassenunterschied. Wir waren mental nicht da, einfach zu schlecht im Angriff und hatten 28 technische Fehler“, schüttelte Löwen-Trainer Mateusz Chylinski nach der Packung nur mit dem Kopf.
Handball-Regionalliga: VfL Stade – HSG Hunte-Aue Löwen 38:20 (18:11)
Löwinnen: Michel, Bünte – G. Schlömer, Matos Ferreira (1), Walter (3), E. Schlömer, Richter, Scheper (2), K. Witte (4), Hillmer (5/3), Dießel (1), Kambacheva, Menge, Klostermann (4). Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Antonia Richter nach einem Foulspiel (49.).
Die Gäste erwischten einen schlechten Start, lagen nach vier Toren von Kreisläuferin Julia Wichern (6) und zwei „Buden“ von Rückraumakteurin Lena-Marie Müller (11/1) mit 1:6 (6.) zurück. „Die Zuordnung hat in der Deckung nicht gepasst“, monierte Löwen-Kapitänin Lea Hillmer. Chylinski reagierte, nahm eine erste Auszeit, gab neue Anweisungen. Mit Erfolg: Hillmer und Kim Klostermann verkürzten auf 3:6 (8.).
Lisa Prior besorgt für den VfL Stade das 18:11 zur Halbzeit
Der Favorit setzte nach, Müller erhöhte mit Doppelpack von 7:4 (10.) auf 9:4 (12.). Die Löwinnen steigerten sich, kämpften weiter und holten auf. Hillmer mit zwei verwandelten Siebenmetern und Lena Walter brachten sie mit drei Treffern in Folge auf 7:9 (16.) heran. Es folgte eine schwache Phase des letztjährigen Tabellenvierten der Oberliga Niedersachsen: Die Gastgeberinnen bestraften eiskalt Fehler, zogen innerhalb von sechs Minuten mit einem 6:0-Lauf vorentscheidend auf 15:7 (22.) davon. Gegen Ende der ersten Hälfte machte Stades Spielmacherin Lisa Prior (9/5) auf sich aufmerksam. Die 33-Jährige sorgte mit ihrem vierten Tor für den 18:11-Pausenstand.
Löwin Antonia Richter sieht Rot
Nach dem Wechsel ließen die Staderinnen nicht locker, führten beim 23:13 (37.) durch einen von Prior vollstreckten Strafwurf erstmals mit zehn Treffern. Es kam für die Löwinnen noch dicker: Beim Stand von 15:28 (45.) sah Antonia Richter nach einem Foul die Rote Karte. Die HSG leistete in der letzten Viertelstunde kaum noch Widerstand. Karla Witte (4) erzielte das 18:32 (52.), es folgte ein 5:0-Lauf des Tabellenführers zum 37:18 (58.). „Das war eine ganz schwache Leistung“, hakte Hillmer die vierte Niederlage in der fünften Meisterschaftspartie ab.
Löwen-Keeperin Tanja Lewandowski hört auf
Nicht mehr zum Kader der „Lady Lions“ gehört die vor der Saison verpflichtete und reaktivierte Zweittorhüterin Tanja Lewandowski. „Es ist mir nicht leichtgefallen, aber der Aufwand ist zeitlich nicht machbar. Es hat mir trotzdem Spaß gemacht, zumal ich von der Mannschaft super aufgenommen worden bin“, unterstreicht die in Damme wohnende 36-Jährige. Sie arbeitet als Verwaltungsfachwirtin in Diepholz und ist außerdem noch selbstständige Fotografin. Löwen-Coach Chylinski kann den Entschluss nachvollziehen: „Sie hat beruflich einfach zu viel um die Ohren. Sie hat sich am Freitag beim Training bei der Mannschaft mit einer Kiste Bier bedankt.“