Quelle: Kreiszeitung 30.10.23 ()

„Hektisch“ ging es laut Trainer Kai Freese nach der Pause zu. Seine Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen standen nach drei Zwei-Minuten-Strafen plötzlich nur noch mit drei Feldspielerinnen auf der Platte. Warum das Freese-Team beim VfL Wolfsburg dennoch souverän mit 32:26 (15:11) gewann.

Wolfsburg – Den Sonntagvormittag verbrachte Kai Freese vor dem Fernseher. Zu Hause in Vechta schaute sich der Löwinnen-Coach den Sport-1-Doppelpass an. „Ich bin Fan der ersten Stunde“, lächelte der 50-jährige Gladbach-Fan. In der wohl bekanntesten Fußball-Talksendung im deutschen Fernsehen analysierten Experten wie Stefan Effenberg und Torsten Frings den Bundesliga-Spieltag. Seinem eigenen Team bescheinigte Freese derweil „die beste Saisonleistung“. Denn seine Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen hatten sich am Vorabend beim VfL Wolfsburg souverän durchgesetzt – mit 32:26 (15:11).

Handball-Oberliga: VfL Wolfsburg – HSG Hunte-Aue Löwen 26:32 (11:15)

Löwinnen: Kühling, Michel – Bahr (1), Gläser (4), L. Witte (6), K. Witte (7), Hillmer (3), Meyer, Klostermann (7/3), Kemper (3), Kambacheva (1), Buchwald. Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen K. Witte nach dritter Zeitstrafe (50.).

„Wir haben mehr als verdient gewonnen, waren vorne wie hinten stark und haben kämpferisch total überzeugt“, freute sich Freese. So überstanden die Lady Lions auch die laut Coach „hektische Phase nach der Pause“.

Anna Kemper hatte die Partie im ersten Durchgang mit ihrem Treffer zum 9:8 (20.) gedreht, ehe die HSG die Führung auf vier Tore zur Pause ausbaute. „Dann wurde es turbulent. Die Schiedsrichter fingen nach der Halbzeit plötzlich an, mit Zwei-Minuten-Strafen um sich zu werfen“, sagte Freese über das Gespann aus Lars Brandt und Tobias Grote, mit dem er nach der Partie „ein klärendes Gespräch“ führte. Nach den Strafen für Larissa Gläser (36.), Kim Klostermann (37.) und Karla Witte (37.) hatte der aktuelle Tabellenzweite zwischenzeitlich nur drei Feldspielerinnen auf der Platte. „Auch ich habe eine Verwarnung bekommen, weil ich mit den Füßen auf dem Spielfeld gestanden haben soll. Da drohte das Spiel zu kippen“, erklärte Freese: „Aber wir haben in der lauten Halle kühlen Kopf bewahrt. Ich bin stolz auf die Mädels.“

Kai Freese lobt Lina Witte, Larissa Gläser, Rike Kühling und Jessica Michel

Insbesondere Lina Witte lobte der Coach für ihre Leistung auf der Rückraum-Mitte: „Sie hat sich nach den Vorwochen gesteigert, gute Entscheidungen getroffen und die Räume gut genutzt.“ Neben Larissa Gläser, die laut Freese „stark am Kreis“ agierte, überzeugten den Trainer auch die beiden Torhüterinnen: „Rike Kühling hat rund 40 Minuten gespielt, hat gerade vor der Halbzeit ein paar freie Würfe weggenommen. Jessica Michel stand ihr da in nichts nach.“

Zu den Toptorschützinnen des Matches krönte sich neben Kim Klostermann (7/3) auch Karla Witte (7), die allerdings zehn Minuten vor Schluss wegen ihrer Roten Karte (dritte Zeitstrafe) Feierabend hatte. Zufrieden sprach die 23-Jährige von einem „ganz guten Spiel. Wir haben in der Abwehr gut zugepackt und mit Tempo nach vorne gespielt. Das hat man von uns schon längere Zeit nicht gesehen. Es war so wie früher.“ Entsprechend gelöst war die Stimmung auf der Busrückfahrt mit den rund 15 mitgereisten Fans, wie Freese berichtet: „Die Mädels haben Gas gegeben.“ Auf dem Brockumer Markt feierten die Löwinnen weiter.