Power aus dem Rückraum: Die Löwen um Nikola Stankovic haben einen guten Start in die Oberliga-Saison hingelegt. © Wiechert

Von: Daniel Wiechert

„So ein Tag, so wunderschön wie heute“, dröhnte es aus den Boxen in der Diepholzer Mühlenkamphalle, und Handball-Oberligist HSG Hunte-Aue Löwen feierte einen 36:32-Sieg gegen die SG Achim/Baden. Dabei hatte der überragende Lars Meyer mit einem kuriosen Problem zu kämpfen.

Diepholz – Als sich der Spielerkreis hüpfend in Bewegung setzte, trug Lars Meyer noch immer das Trikot seines Teamkollegen Stefan Beljic. Sein eigenes Handball-Jersey war während der zweiten Halbzeit in einem Zweikampf gerissen, kurzerhand tauschte er deshalb die Rückennummer 14 gegen die 4 ein, per Tape wurde die Eins improvisiert. „Das war schon ein bisschen nervig, weil es nicht richtig hielt – und ich daher immer wieder runter musste, um es neu zu befestigen“, sagte der Linkshänder der HSG Hunte-Aue Löwen: „Das hat auch ein bisschen meinen Rhythmus gebrochen.“ Am Ende konnte Meyer über die Aktionen aber schmunzeln. Denn sein Team hatte sich mit 36:32 (19:13) gegen die SG Achim/Baden durchgesetzt, schloss damit punktemäßig zum Oberliga-Spitzenreiter HSG Grüppenbühren/Bookholzberg auf.

Handball-Oberliga: HSG Hunte-Aue Löwen – SG Achim/Baden 36:32 (19:13)

Löwen: Kowalski – L. Meyer (8), Beljic, Ivankovic (3), Boskovic (4), Henze (1), Lengauer (2), Damm (3), Stankovic (3), Powelkin (1), Mehinagic (6), Abram (5/1).

„Es hat wirklich Spaß gemacht“, sagte Trainer Marko Pernar, während im Hintergrund bereits „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ lief: „Es war heute eine klasse Teamleistung.“

Herauszuheben waren vor etwa 200 Zuschauern dennoch zwei Löwen. Keeper Peter Kowalski und Haupttorschütze Meyer (acht Treffer), der zudem noch einige sehenswerte Assists beisteuerte. „Gerade in der zweiten Halbzeit konnte ich ein paar Paraden zeigen und mit dafür sorgen, dass das Momentum nicht doch noch kippte“, sagte Kowalski.

Leader Edo Mehinagic pusht die Löwen

Mit 8:2 Punkten steht das Pernar-Team nun glänzend da. „Das hätten wir vor der Saison sicherlich alle unterschrieben“, betonte der Torwart. Und Pernar meinte: „Das war nicht unbedingt von allen erwartet worden. Aber ich würde sagen, wir haben jetzt einfach eine gute Truppe zusammen.“ Mit Edo Mehinagic (sechs Tore) als neuen Anführer. Der 2,02-Meter-Hüne übernimmt in Abwehr und Angriff Verantwortung. Auffällig ist, wie viel der Neuzugang aus Bosnien und Herzegowina mit seinen Kollegen kommuniziert. „Er ist schon gut angekommen im Team, er pusht die Jungs“, erklärte Pernar.

Zu Spielbeginn saß Mehinagic noch auf der Bank, stattdessen zog Löwen-Eigengewächs Marek Damm in der Offensive die Fäden. Und zwar gut. Die Löwen zogen über 4:2 (5.) und 7:3 (7.) auf 11:5 (14.) davon. „Wir standen hinten ordentlich, vorne haben wir uns gut frei gespielt und fast alles getroffen“, sagte Meyer. Die Löwen verwalteten den Vorsprung.

Nach Wiederbeginn führten sie gar mit acht Treffern, ehe die Gäste aus Achim auf eine offensive Deckung umstellten. „Da war es teilweise ziemlich zerfahren, die Qualität des Spiels war nicht mehr so hoch wie zu Beginn“, meinte Meyer: „Aber wir haben bis zum Schluss gefightet.“ Und zwar im Kollektiv. „Jeder hat heute jeden unterstützt“, urteilte Trainer Pernar: „Und wir haben nie den Kopf verloren.“

Spieler des Spiels: Peter Kowalski

Mit dem rechten Fuß im zweiten Stock und reflexartig mit den Pranken: Der Löwen-Torhüter glänzte mit spektakulären Paraden.