Hier stehen sie sich noch gegenüber: der vierfache Löwen-Torschütze Lars Meyer (beim Wurf) und Jakob Naumann. Kurz nach der Pause sah Oytens Rückraum-Linker nach einem Foul an Meyer aber die Rote Karte. © Hägermann
Von Cord Krüger
76 Tore in 60 Minuten – die Zuschauer in der Halle des TV Oyten bekamen einiges geboten! Am Ende setzten sich die Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen mit 40:36 (21:20) beim TV Oyten durch. Je neun Tore gelangen Nikola Stankovic und Edo Mehinagic. Sogar Keeper Jannik Juchelka traf.
Oyten – Tag der offenen Tore in der Halle der IGS Oyten! In einem äußerst temporeichen Duell ballerten sich die Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen am Sonntag mit 40:36 (21:20) zu ihrem zweiten Saisonsieg und auf Platz sechs der Oberliga. „Das war ein Spiel ohne Abwehr auf beiden Seiten“, fasste Löwen-Trainer Marko Pernar das Spektakel zusammen, das „für die Zuschauer natürlich schön war“. Angesichts der Ausbeute vorn klang nachvollziehbar, dass Pernar von einer „richtig guten Angriffsleistung“ sprach.
Die Deckung funktionierte hingegen weniger, und auch „unsere Torhüter hatten einen schlechten Tag“. Peter Kowalski kam nur auf fünf Paraden, der für ihn ab Minute 23 in den Kasten gerückte Jannik Juchelka ebenfalls. Dafür hielt der Neuzugang zwei Siebenmeter und erzielte ein Tor sogar selbst – per Weitwurf in den leeren Rahmen, als Oyten mal wieder mit sieben Feldspielern agierte. Ein Treffer zum Debüt – „dafür muss er eine Kiste Bier mitbringen“, verriet sein Coach lächelnd. Bei jenem 35:29 (50.) waren die Gäste auf die Siegerstraße eingebogen – nach einer teils wilden Fahrt.
Die Löwen legten gut los, führten dank ihrer Mittelmänner Marek Damm und Nikola Stankovic früh mit 2:0 (2.). Doch dann übernahm Oyten die Regie. Malte Emigholz besorgte per Siebenmeter das 3:2 (4.), Michel Schack traf zum 4:3 und 6:4 (12.). Nun fand Pernars Team zurück: Der vor der Pause als Kreisläufer aufgebotene Linksaußen Patryk Abram stellte mit dem 7:6 (16.) die Führung wieder her (16.), Mladen Boskovic erhöhte zum 9:7 und Edo Mehinagic per Doppelpack zum 12:9 (20.). Beim 13:13 (22.) war das Polster wiederum futsch, und bis zur Pause blieb es über 18:18 (27.) und 19:19 (29.) bis zu Stankovics 21:20-Führung eng.
Kurz nach Wiederanpfiff erzielte Lars Meyer das 24:22 (33.) – laut Pernar eine Schlüsselszene. Denn Oytens Rückraum-Linker Jakob Naumann fuhr ihm bei dessen Tempogegenstoß in die Parade und sah die Rote Karte. „Danach hatten wir Ruhe im Spiel“, umschrieb Pernar die Tragweite des Oytener Verlusts. Mit drei Toren stellte der am Ende neunfache Schütze Stankovic auf 27:23 (37.), der ebenfalls neunmal erfolgreiche Edo Mehinagic erhöhte auf 33:28 und 34:28 (46.). Weiterer Sieggarant: Kreisläufer Luis Lengauer, der in dieser Halbzeit viele gute Aktionen zeigte. Das 40. Tor gelang Boskovic. Ob der Löwen-Rechtsaußen dafür ebenfalls eine Kiste springen lassen muss, „weiß ich, ehrlich gesagt, gar nicht“, gestand sein Trainer. Aber für den ersten Teil des Nachschubs sorgt ja demnächst Juchelka.
TV Oyten – HSG Hunte-Aue Löwen 36:40 (20:21) – Löwen: Kowalski, Juchelka (1) – Boskovic (4), Meyer (4), Lengauer (1), Damm (4), Stankovic (9), Mehinagic (9), Powelkin, Ivankovic (4), Abram (4/3), Lutz. Bes. Vork.: Rote Karte für Oytens Naumann (33.) wegen Foulspiels.