Quelle: Malte Rehnert (Kreiszeitung.de)
Löwen-Coach Marko Pernar vor Knie-OP und langer Zwangspause: „Das Kreuzband ist zu locker“
Marko Pernar, Spielertrainer des Handball-Verbandsligisten HSG Hunte-Aue Löwen, muss wohl die nächste lange Zwangspause einlegen. Das vordere Kreuzband im linken Knie ist beschädigt und sollte auf Empfehlung eines Spezialisten operiert werden. Damit wäre die neue Saison, die noch gar nicht angefangen hat, für den 30-Jährigen gelaufen. Pernar spricht über den Rückschlag und ob sogar ein Karriereende infrage kommt – und er äußert sich zu drei Personalien.
Barnstorf – Jetzt ist erst mal Urlaub. Am Freitag reist Marko Pernar mit seiner Freundin nach Kroatien. Eine Wohnung ist gemietet, am Strand der Küstenstadt Opatija an der Adria möchte der Spielertrainer des Handball-Verbandsligisten HSG Hunte-Aue Löwen drei Wochen lang ein bisschen ausspannen. Richtig abschalten wird er jedoch nicht können, denn er trägt eine nicht gerade leichte Entscheidung mit sich herum. Pernars Kreuzband im linken Knie ist beschädigt. Eine Operation scheint unumgänglich. Das weiß der 30-Jährige. Und er weiß auch, was das bedeutet: eine ziemlich lange Ausfallzeit. Kann er danach wieder auf gutem Niveau Handball spielen – oder ist es sinnvoller, sich dann auf seine Tätigkeit als Coach zu beschränken? Schwierige Fragen, die sich Pernar gerade stellt.
„Ich habe noch Bock zu spielen und will eigentlich nicht aufhören“, betont Pernar. Die letzte lange Verletzungspause hat ihn aber hörbar ins Grübeln gebracht. Schon seit zwei, drei Jahren habe er immer wieder Probleme am linken Knie. Im Februar verdrehte er es sich, ein Ödem entstand – und die Saison war vorbei. Kürzlich wurde er bei Kniespezialist Dr. Jan Vonhoegen in der „Klinik am Ring“ in Köln vorstellig – und erhielt eine Diagnose, die ihn schon ein wenig schockierte. „Das Knie ist überhaupt nicht stabil, das vordere Kreuzband zu locker“, berichtet Pernar. Um es zu straffen, empfahl der Arzt eine Operation. „Wenn ich wieder Handball spielen will, solle ich das machen“, erzählt der Löwen-Coach: „Denn sonst könne das Kreuzband jederzeit reißen.“
Laufen geht nur etwa 20 Minuten – dann bekomme ich Schmerzen.
Er ist erleichtert, nun endlich genau zu wissen, was mit seinem Knie los ist – aber auch ernüchtert, weil die nächste lange Zwangspause droht. Acht Monate mindestens, danach Reha: „Das ist nicht gut, damit habe ich nicht gerechnet.“
In der kommenden Saison würde er somit höchstwahrscheinlich kein einziges Spiel bestreiten können. „Ich habe auch ein bisschen Angst vor der OP“, gesteht Pernar. Einerseits vor dem Eingriff, andererseits vor der Zeit danach, in der er viel organisieren müsse. Er lebt allein in Barnstorf und wäre zunächst auf Krücken angewiesen. Heißt: Er braucht beispielsweise jemanden, der ihn zur Physiotherapie fährt.
Und dann ist da ja auch noch die Ungewissheit, wie es anschließend weitergeht. „Im August werde ich 31. Nach der Pause bin ich fast 32. Da frage ich mich: Wie gut kann ich dann noch sein? Ich mache mir da gerade viele Gedanken.“
Es läuft darauf hinaus, dass sich der Serbe, dessen sportliches Programm derzeit nur aus Krafttraining und Radfahren besteht, nach den Sommerferien unters Messer legt. „Am liebsten dann wieder in Köln“, sagt Pernar.
In der nächsten Verbandsliga-Spielzeit würde er dann nur an der Seitenlinie stehen und als Mittelmann auf der „Platte“ fehlen – wie in den zurückliegenden Monaten. Da übernahmen hauptsächlich Marko Stojisavljevic und Silas Steinke den Job des Regisseurs. Eine weitere Alternative könnte nun laut Pernar der 18-jährige Marek Damm sein. „Er ist sehr engagiert, hat sich im Training gequält und Bock“, lobt sein Coach und ergänzt: „Ich möchte schon zwei, drei Leute haben, die auf dieser Position spielen können.“ Er selbst gehört erstmal nicht dazu.
Steinke wird wohl gehen, Lengauer und Kowalski bleiben
Die erste, nicht eben beliebte Phase der Vorbereitung mit viel Grundlagenausdauer und vier Einheiten pro Woche haben die Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen hinter sich. Nun beginnt die „aktive Pause mit Hausaufgaben“, sagt Trainer Marko Pernar, der sein Team ab dem 31. Juli wieder um sich versammelt. Bis dahin könnten sich beim Verbandsligisten einige Personalien klären – vor allem in puncto Neuzugänge. Aber auch im aktuellen Kader, aus dem bisher lediglich Dennis Wulf (Karriereende) als Abgang feststeht, gibt es das eine oder andere Fragezeichen. Bei Silas Steinke etwa, der Entdeckung der Vorsaison auf der Mittelposition, sieht es nach Abschied aus. „Es ist noch offen, aber er tendiert dazu, wegzugehen“, sagt Trainer Marko Pernar. Steinke versuche laut HSG-Coach, einen Studienplatz in Hamburg zu bekommen. Wo Luis Lengauer seine Ausbildung bei der Polizei beginnt, steht noch nicht fest. „Er spielt aber weiter für uns“, sagt Pernar – auch wenn Lengauer wenig bis gar nicht beim Training sein könne. Mit Keeper Peter Kowalski „haben wir die Absprache, dass er auch erstmal bei uns bleibt“, verrät der Trainer. Es könne jedoch sein, dass Kowalski die HSG im Herbst verlässt – wenn er weiß, wo er studiert.