Quelle: Kreiszeitung vom 4.12.23 ()

Erster doppelter Punktgewinn nach zuvor drei sieglosen Spielen für die Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen: Beim Aufsteiger MTV Rohrsen setzten sich die Lady Lions mit 25:19 (13:11) durch – dank einer guten Deckungsarbeit, der achtfachen Torschützin und klugen Spielmacherin Lina Witte sowie der eingewechselten Keeperin Svenja Gatzemeier.

Hameln – Kurz vor dem Anwurf beim MTV Rohrsen kam Lina Witte auf Kai Freese zu. „Sie hatte Kreislaufprobleme und fühlte sich schlapp“, berichtete der Trainer der HSG Hunte-Aue Löwen von der Unterredung mit seiner Rückraumspielerin. „Aber ich habe ihr klar gesagt: Lina, ich brauch’ dich heute.“ Denn der personell gebeutelte Oberligist war nur mit elf Handballerinnen nach Hameln gereist, die Torhüterinnen Jessica Michel und Svenja Gatzemeier noch inbegriffen. Also riss sich Lina Witte zusammen – und zog groß auf! Beim 25:19 (13:11)-Sieg über den Aufsteiger führte sie in der Mitte klug Regie und warf acht Tore. „Lina hatte eine gute Spielführung und gute Einzelaktionen“, nannte Freese weitere ihrer Stärken vom Samstag.

„Svenjas Paraden waren der Gamechanger“

Zudem lobte er die Abwehrarbeit von Elis Kambacheva auf der Rechtsaußenposition, die Deckungsleistung von Lea Hillmer und Anna Kemper sowie Gatzemeiers Auftritt ab der 40. Minute. „Svenjas drei Paraden gleich nach ihrer Einwechslung waren der Gamechanger – und sie hat die nötigen Emotionen reingebracht“, adelte der Löwen-Coach die Torwarttrainerin, die wegen der Gehirnerschütterung von Keeperin Rike Kühling im Kader stand.

Zuvor hatten die Lady Lions teils grundverschiedene Phasen gezeigt – zunächst eine hektische Anfangsviertelstunde, „in der wir viel zu viele Bälle in der ersten und zweiten Welle verworfen oder den Gegnerinnen in die Arme gespielt haben“, monierte Freese. Daraufhin nahm er einige Umstellungen vor, betraute Larissa Gläser mit der Sonderbewachung von Rohrsens gefährlicher Rückraum-Rechten Victoria Pook – und es lief besser: Die Gäste starteten einen 6:0-Lauf von 5:6 (12.) auf 11:6 (18.), arbeiteten konzentrierter in der versetzten 6:0-Deckung oder der 5:1-Variante mit Lina Witte als vorgezogener Störerin.

Doch fünf Minuten vor der Pause hatten die kampfstarken Rohrserinnen den Anschluss hergestellt (10:11), „weil von unserem Innenblock nicht so viele Bälle abgeprallt sind“, urteilte Freese. Richtig ungemütlich wurde es nach Rohrsens 16:13-Führung (38.), als Freese die Grüne Karte zückte und in der Auszeit Dampf abließ. „Da gab es ein ordentliches Donnerwetter, mein Frust musste raus“, gestand der 50-Jährige. Sein zärtlicher Weckruf wirkte, die Löwinnen hielten sich nun an die taktische Marschroute und kamen zurück.

Oberliga Frauen

MTV Rohrsen – HSG Hunte-Aue Löwen 19:25 (11:13) – Löwinnen: Gatzemeier, Michel – Gläser (4), Kambacheva (1), L. Witte (8), Scheper, K. Witte (2), Hillmer, Meyer (2), Klostermann (7/5), Kemper (1).

Die Folge: Pooks Führungstreffer zum 19:18 zwölf Minuten vor Schluss war der letzte für den MTV. „Mit der Deckungsarbeit bin ich zufrieden“, erklärte der HSG-Coach: „Pook ist nur zu vier und die starke Kreisläuferin Cathrin Trant nur zu fünf Toren gekommen.“

So beendete der Tabellenvierte seine kleine Sieglos-Serie von drei Partien. „Der Erfolg war wichtig, jetzt wollen wir in diesem Jahr kein Spiel mehr verlieren“, gab Freese als Ziel aus.