Sie will „vorangehen“: Jessica Michel hütet auch in der Saison 2025/2026 das Tor bei der HSG Hunte-Aue Löwen. © Krüger

 Von: Matthias Borchardt

Vor dem schweren Auswärtsspiel beim SV Altencelle gab es eine gute Nachricht für Handball-Regionalligist HSG Hunte-Aue Löwen: Torhüterin Jessica Michel bleibt – egal, in welcher Liga die abstiegsbedrohte HSG in der nächsten Saison spielt.

Jessica Michel ist seit Wochen der große Rückhalt bei den Regionalliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen, wehrt reihenweise Bälle vom Kreis, aus dem Rückraum, von den Flügeln und vom Siebenmeterpunkt ab. Und das wird sie auch weiterhin tun. Sie hat den Verantwortlichen ihre Zusage für eine weitere Saison gegeben – egal, ob weiter in der vierthöchsten Klasse oder in der Oberliga. „Ich wollte mit meiner Entscheidung vorangehen“, sagt die Torhüterin. Trotz drei Niederlagen im neuen Jahr schaut die 28-Jährige optimistisch nach vorn: „Der Klassenverbleib ist machbar.“

Am Samstag droht aber die nächste Schlappe, denn die „Lady Lions“ stellen sich um 19.15 Uhr beim Aufstiegsaspiranten SV Altencelle vor. Marketing-Managerin Michel, die beim Sportlerball des TuS Wagenfeld erstmals als Sportlerin des Jahres mit einer Trophäe ausgezeichnet worden ist, hakt die Partie allerdings nicht schon im Vorfeld ab: „Wir sind Außenseiter, wollen Altencelle schon ärgern. Wir müssen im Kollektiv noch mehr kämpfen und eine Schippe drauflegen.“ Trotz der Negativserie sei die „Stimmung im Training gut“. Dennoch fordert die in Wagenfeld wohnende Torfrau: „Wir müssen noch mehr tun und arbeiten. Gegen Altencelle ist wichtig, dass wir hinten gut stehen und auch vorn unsere Leistung auf die Platte bringen.“

Co-Trainer Bernd Öhlmann lobt den Gegner: „Altencelle ist durch die Bank weg stark besetzt und verfügt in Fabienne Bahls über eine ausgebuffte Spielerin.“ Die 29-Jährige ist beim letztjährigen Meister der Oberliga Niedersachsen der Kopf der Mannschaft. Die Rückraumakteurin bedient nicht nur die körperlich starke Kreisläuferin Kristin Skorek (61/40 „Buden“), sondern ist mit 68/2 Treffern auch Haupttorschützin beim Tabellenvierten. Löwen-Coach Mateusz Chylinski verteilt ein Lob an die Nummer 21: „Bahls ist eine komplette Spielerin.“

Gefahr droht außerdem von den Rückraumspielerinnen Carina Wolf (51/4) und Karla Mudrow (39), Tochter vom früheren Nationalspieler Volker Mudrow. Ihr Handwerk verstehen auch Linksaußen Janna Kahle (33) und Rechtsaußen Celina Aylin Bielfeld (32).

Altencelle fertigte zuletzt den abstiegsgefährdeten Wilhelmshavener HV mit 44:15 ab. „Wir wollen ein gutes Ergebnis mitbringen, etwas für unser Selbstvertrauen tun und besser abschneiden als der WHV. Letztlich haben wir nichts zu verlieren, können nur gewinnen“, unterstreicht Öhlmann. Ähnlich sieht es Chylinski, der vermutlich personell aus dem Vollen schöpfen kann: „Wir fahren da ohne Druck hin und werden im Spiel in der Abwehr variieren. Die Partie dient gleichzeitig als Vorbereitung auf die drauf folgende Begegnung in Hollenstedt.“ Das Hinspiel hatten die Löwinnen ohne Jessica Michel mit 22:30 verloren.