Handball-Oberligist macht beim 26:29 zu viele Fehler / Michel Lichtblick im Tor

Ganderkesee – Die Spitze wieder eingebüßt: Die Handball-Oberliga-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen verloren am Sonntag vor 150 Zuschauern in Ganderkesee bei der heimstarken HSG Hude/Falkenburg mit 26:29 (13:16) und gaben die Tabellenführung an die SG SV Friedrichsfehn/TuS Petersfehn ab. Keinen Sieger gab es dagegen im Duell der Schwestern: Sowohl Löwen-Kapitänin Lea Hillmer als auch Hudes Lisa-Marie Hillmer erzielten jeweils fünf Tore.

„Wir haben nicht richtig ins Spiel gefunden, hatten zu viele technische Fehler und Fehlversuche“, unterstrich Löwen-Trainer Klaus Klostermann. Der 60-Jährige gestand: „Der Sieg der HSG Hude geht in Ordnung. Die Mannschaft war besser. Wir sind im Kollektiv unter unseren Möglichkeiten geblieben.“ Lichtblick war Torhüterin Jessica Michel.

Die Gäste liefen ohne die erkrankte Kreisläuferin und Leistungsträgerin Larissa Gläser auf, ihren Part übernahm Laura Scheper. Und die 24-Jährige traf mit ihrem zweiten Tor zum 4:3 (4.). Lina Witte erhöhte auf 5:3 (5.). Doch danach riss beim Aufsteiger der Faden. Den Löwinnen unterliefen zu viele Ballverluste, die die Heimmannschaft eiskalt bestrafte. Malin Blankemeyer (8) glich beim 5:5 (10.) zum vierten Mal aus. Die Rückraumakteurin drehte nun voll auf, mit einem Dreierpack sorgte sie für eine 8:5-Führung (13.). Lea Hillmer beendete die neunminütige Funkstille des Angriffs mit dem Tor zum 6:8 (14.).

Stenogramm

HSG Hude – HSG Hunte-Aue Löwen 29:26 (16:13) – Löwinnen: Michel, Winkler – Matos Ferreira, Oehlmann (3), Bahr, L. Witte (4), Scheper (2), K. Witte (6/1), Hillmer (5), Meyer, Klostermann (6/1), Mohammad.

Die Löwinnen agierten in der Abwehr zu passiv, bekamen Linksaußen Kim Sanders (11/1) nicht unter Kontrolle. Sie baute den Vorsprung mit zwei „Buden“ auf 10:6 (16.) aus. Dass der Rückstand nicht größer wurde, hatte der Tabellenzweite Torhüterin Jessica Michel zu verdanken, die einige Bälle parierte. Zwar verkürzte Karla Witte zum 9:11 (18.), doch die Gastgeberinnen legten zwei Treffer zum 13:9 (20.) nach. In der Endphase der ersten Hälfte brachte Lea Hillmer den Neuling mit ihrem vierten Tor noch einmal auf 13:15 (28.) heran, doch Sanders sorgte mit dem 16:13 (28.) für den Pausenstand.

Nach dem Wechsel fehlte beim Tabellenzweiten die spielerische Linie. Die Löwinnen verzettelten sich in Einzelaktionen. Torjägerin Karla Witte behauptete sich in Eins-gegen-Eins-Situationen gegen die 6:0-Deckung der HSG Hude nicht. Bis zum 16:18 (38.) durch einen verwandelten Siebenmeter von Kim Klostermann blieb es eng, aber dann setzte sich der Tabellenachte auf 22:17 (42.) ab. An diesem Fünf-Tore-Vorsprung änderte sich bis zum 25:20 (51.) nichts.

„Wir haben nicht die Ruhe im Angriff gehabt und nicht mit Druck gespielt“, monierte Lea Hillmer, sagte aber auch: „Hude ist sehr stark in der Abwehr.“ In der Schlussphase kämpften die Löwinnen aufopferungsvoll weiter. Kim Klostermann und Laura Oehlmann verkürzten noch einmal auf 24:27 (56.). Lisa-Marie Hillmer machte mit dem 28:24 (58.) den Sack endgültig zu. „In der Abwehr waren die Lücken zu groß. Es hat auch die Cleverness gefehlt“, so Laura Scheper.

Eines versprach die 25-jährige Löwen-Kapitänin Lea Hillmer nach der fünften Niederlage: „Wir stecken den Kopf nicht in den Sand.“