„Kein Kommentar“, antwortete Löwe Marek Damm lächelnd auf die Frage, ob jetzt doch noch der Aufstieg mit dem aktuellen Tabellenfünften möglich ist, sollte Platz zwei reichen. © Terwey
Von: Fabian Terwey
Marek Damm verlängert bei den Löwen und führt den Handball-Oberligisten zum ersehnten Heimsieg gegen die HSG Schwanewede/Neuenkirchen – nach zuvor vier Pleiten in Serie. Alles zur Damm-Show, zum hitzigen Duell mit zwei Roten Karten und zur Einstimmung auf das Wetscher Bockbierfest.
Erleichtert kamen Matchwinner Marek Damm und seine Löwen am Samstagabend im Foyer der Diepholzer Mühlenkamphalle zusammen und genossen ihr verdientes Siegerbier. Geschafft! Nach vier bitteren Pleiten in Serie feierten die Oberliga-Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen mit dem 28:25 (16:15) gegen die HSG Schwanewede/Neuenkirchen endlich wieder einen Erfolg.
„Es ist schön zu wissen, dass wir es noch können“, lächelte Damm, der den Löwen nach seiner Absage bei Regionalligist TV Cloppenburg jetzt für die kommende Saison sein Ja gab: „Ich habe einfach nur gehofft, dass es nicht so weitergeht und wieder so wird wie letztes Jahr – das war schon scheiße.“ Zur Erinnerung: In der Aufstiegssaison hatten sich die Löwen mit neun Sieglos-Spielen in Serie in die Sommerpause verabschiedet.
Rückraum-Kante im Anflug: Edo Mehinagic erzielte vier Tore für die Löwen gegen Schwanewede. © Terwey
HSG-Talent Lars Powelkin (18), der zweimal traf und später für einen vermeintlichen Handwischer ins Gesicht seines Gegenspielers „zu Unrecht“ Rot sah (43.), sprach nach dem ersehnten Ende des Negativlaufs von einer „sehr großen Erleichterung“.
HSG Hunte-Aue Löwen – HSG Schwanewede/Neuenkirchen 28:25 (16:15)
Löwen: Kowalski – Beljic, Ivankovic (1), Meyer (5), Lengauer, Damm (7), Stankovic (6), Powelkin (2), Mehinagic (4), Abram (2/1), Lutz (1), Stojisavljevic – Besondere Vorkommnisse: Rote Karte gegen Powelkin (43./Foul) und Abram (53./Foul).
Auch für Kevin Lutz, der den Endstand besorgte (59.), fühlten sich die zwei Punkte „wunderbar“ an: „Es ist ganz wichtig, dass wir nach langer Zeit wieder was hinbekommen haben. Wir haben es endlich mal schön und zu Ende gespielt. Der Ball ist gelaufen. Das war super, vor allem vor der Heimkulisse – das ist das Beste.“
Zunächst hatte Schwanewede aber den Großteil der knapp 100 Zuschauer in der Halle verstummen lassen. Die zu Beginn unkonzentriert, kopflos und überhastet agierenden Löwen erwischten gegen die abstiegsbedrohten Gäste aus dem Tabellenkeller einen regelrechten Horrorstart und kassierten durch den siebenmal erfolgreichen Gäste-Toptorschützen Nikias Scharnke in der zehnten Minute bereits das 1:6 – trotz des wieder mal starken Keepers Peter Kowalski.
Starker „Jonny“: Nikola Stankovic traf sechsmal für die Löwen gegen Schwanewede. © Terwey
Löwen-Spielertrainer Marko Pernar hatte aber „auch während der ersten 20 Minuten, die wir verschlafen haben, nie Zweifel daran, dass wir gewinnen werden“. Was den Coach des Tabellenfünften so sicher machte: „Die gute Trainingswoche mit hoher Beteiligung.“
Und Pernar sollte recht behalten. Damm, der sich mit sieben Toren zum besten Schützen seiner immer bissiger werdenden Löwen krönte, besorgte mit dem 11:10 die erste Führung (22.). Letztmals ausgleichen konnten die Gäste beim 20:20 durch Til Sonnewald (40.). Und das obwohl auch Löwen-Leistungsträger Patryk Abram noch Rot sah (53.) – für einen Griff von hinten in den Wurfarm seines Gegners.
Rot für Löwen-Handballer Patryk Abram. © Terwey
Für Pernar gingen die Disqualifikationen in der zum Ende hitzigen Partie in Ordnung, Damm bemängelte bei den „eigentlich guten Schiedsrichtern“ das „Zwei-Minuten-Verhältnis, wir haben für alles und nichts zwei Minuten bekommen, der Gegner nicht. Da mussten wir die Schiedsrichter erst drauf ansprechen, dass wir hier nicht vermöbelt werden.“
Wegen des kräftezehrenden Fights wusste Damm schließlich noch nicht, wie der Abend weitergehen sollte: „Die anderen wollen noch aufs Wetscher Bockbierfest. Ich muss mir noch überlegen, ob ich das körperlich schaffe.“
Spieler des Spiels: Marek Damm
Mal Rückraum Mitte, mal links – der Löwen-Shooter und Ballverteiler war Dreh-und Angelpunkt im HSG-Spiel und kaum zu bremsen.