Quelle: Kreiszeitung vom 7.10.22

Wiedersehen macht Freude – doch auf dieses Derby gegen ihren langjährigen Regionalliga- und Oberligarivalen TV Neerstedt hätten die Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen gern verzichtet. Zumindest in der jetzigen Verbandsliga. Durch den Abstieg der Mannschaft um Marko Pernar treffen beide Erstherren-Formationen nun erstmals nach Neerstedts Abstiegssaison 2018/19 wieder aufeinander – und für dieses Heimspiel am Freitagabend ab 20.00 Uhr in der Diepholzer Mühlenkamphalle hat sich Dennis Wulf viel vorgenommen: „Es wird auf die Einstellung ankommen“, sagt der Löwen-Kreisläufer, dessen Mentalität auf der Platte stets mustergültig ist.

Diepholz – Einen Auftritt wie während der 24:35-Pleite im ersten Heimspiel gegen Schiffdorf verbietet der 32-Jährige seinem Team schlichtweg. Doch er ist optimistisch, dass der Tabellenzwölfte diesmal ein anderes Gesicht zeigt: Die Einheiten unter Spielertrainer Pernar in dieser Woche „waren richtig gut, alle haben sich voll reingehauen – das macht Mut für Freitag“, meint Wulf.

Andrej Kunz, Ältester im Kader – „aber brandgefährlich“, warnt „Wulfi“

Dann stellt sich ein deutlich verjüngter TVN an der Moorstraße vor. Nach dem Karriere-Ende der langjährigen Shooter Eike Kolpack und Thomas Schuetzmann (als Teammanager aber weiter dabei) ist Mittelmann Andrej Kunz der Älteste im Kader – „aber brandgefährlich“, warnt „Wulfi“ vor dem Mittelmann, mit 27 Treffern aktuell viertbester Werfer der Liga. Einen Platz davor rangiert Kunz’ Teamkollege Max Hülsmann (34 Tore), vorige Serie noch für die A-Jugend des Harpstedter TB aktiv. Wie er wohnen fast alle Spieler aus der Region. Eigengewächse wie Stjorven Schröder, Felix Hennken, Jan Niklas Bruning, Florian Schrader, Jakob Poppe und Christoph Steenken zählen zum Stamm von Trainer Andreas Müller.

Löwen-Team „muss sich erst noch finden“

Das Löwen-Team hingegen „muss sich erst noch finden“, wirbt Wulf angesichts der fünf Ab- und drei Zugänge um Geduld. Die Einsätze von zwei der „Neuen“ sind fraglich. Der beim Auftaktsieg über Aufsteiger Seevetal am Knöchel verletzte Marko Stojisavljevic trainiert erst seit kurzem wieder mit, und der aus der Zweiten beförderte Linksaußen Niko Hartmann muss wohl wegen eines Coronafalls in seinem Umfeld passen. „Für den Rest heißt es, auf die Zähne zu beißen“, fordert Wulf. Da geht der Kämpfer mal wieder voran. Seine Probleme im rechten Fußgelenk, ein Erbe aus der Vorbereitung, „blende ich aus“.