Auch Antonia Richter (am Ball) hatte es im Hinspiel gegen Hollenstedts Zweitliga-erfahrene Amelie Gabriel (r.) schwer. Jetzt sehnt die Löwen-Kreisläuferin ein Erfolgserlebnis herbei. Es wäre das erste für die „Lady Lions“ in diesem Jahr. © Krüger
Von: Matthias Borchardt
„Wir wollen und müssen punkten“,sagt Löwinnen-Trainer Mateusz Chylinski. Doch für das Duell in Hollenstedt drohen dem abstiegsgefährdeten Handball-Regionalligisten etliche Ausfälle.
Nach vier Niederlagen in Folge im neuen Jahr sehnen die abstiegsgefährdeten Handball-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen ein Erfolgserlebnis in der Regionalliga herbei. „Wir wollen zwei Punkte holen“, unterstreicht Co-Trainer Bernd Öhlmann, wenn sich die „Lady Lions“ am Samstag um 17 Uhr beim Tabellenachten TuS Jahn Hollenstedt vorstellen. Der 61-Jährige sieht zwei „gleichwertige Teams“, sagt aber auch: „Jede Spielerin von uns ist gefordert, wir müssen zügig zurücklaufen, denn Hollenstedt schaltet schnell von Abwehr auf Angriff um.“
Im Hinrundenduell hatten die Löwinnen 21:17 (41.) geführt, dann brachte eine Manndeckung gegen Lea Hillmer sie total aus dem Rhythmus, sodass sie noch eine vermeidbare 26:29-Niederlage kassierten. „Ich schätze, dass Hollenstedt entweder offensiv deckt oder eine Spielerin in Manndeckung nimmt“, vermutet die Löwen-Kapitänin. Auf solch eine Maßnahme sind die Gäste diesmal besser vorbereitet. Besonders im Auge sollten sie Linkshänderin Amelie Gabriel am rechten Flügel haben, die das Gros ihrer Tore über die erste und zweite Welle erzielt. Sie traf in Diepholz neunmal ins Schwarze – und sie war es auch, die in der Schlussphase Ende Oktober Hillmer aus dem Spiel nahm. Die 20-jährige Ex-Juniorennationalspielerin ist mit 89/23 „Buden“ beste Werferin bei der Heimmannschaft. Zu beachten sind ferner Laura Nickel (45), ihre Schwester Nele (31) im Rückraum sowie Kreisläuferin Michelle Hasemann (42/14).
Zuletzt knöpfte der TuS Jahn Hollenstedt dem Tabellenzweiten VfL Stade daheim beim 22:22 einen Punkt ab. Und in der Hinrunde gab es in eigener Halle gegen Drittliga-Absteiger SFN Vechta ein 31:31, doch im Rückspiel bezog das Team von Coach Manuel Cohrs beim Spitzenreiter eine 26:42-Packung. „Für uns ist alles drin, wir dürfen da nicht mit Angst hinfahren, müssen geschlossen auftreten“, unterstreicht Hillmer, die trotz der Negativserie betont: „Die Stimmung in der Mannschaft ist gut.“ Die 27-jährige Leistungsträgerin nimmt ihre Mitspielerinnen für das Ziel Klassenverbleib in die Pflicht: „Die Deckung muss stehen, und vorn sollten wir die Angriffe konzentriert und clever ausspielen.“
Auch Löwen-Coach Mateusz Chylinski weiß, was die Stunde für den Tabellenzehnten (8:22 Zähler) sieben Spiele vor Saisonschluss geschlagen hat: „Es geht um alles, jeder Punkt ist sehr wichtig. Wir wollen und müssen punkten.“
Die Vorbereitung auf die Partie verlief nicht optimal, denn mehrere Spielerinnen fehlten in den vergangenen zwei Wochen aus verschiedenen Gründen bei den Trainingseinheiten. So ist das Mitwirken von Lena Walter, Lisanne Dießel und Alena Meyer (alle krank) fraglich. Torhüterin Jessica Michel steckt noch ein Infekt in den Knochen, und Nachwuchskeeperin Amelie Bünte macht eine Ellbogenverletzung zu schaffen.
Chylinski weiß erst am Samstag, wer an Bord ist. Der Pole baut auf eine sattelfeste 6:0-Deckung. Antonia Richter ist eine Alternative für die Abwehr und am Kreis. Die 24-Jährige hat sich mit ihrer Leistung in Altencelle für weitere Einsätze empfohlen. In Hollenstedt müssen allerdings alle Löwinnen liefern.