Quelle: Kreiszeitung vom 5.2.24 ()

Svenja Gatzemeier war nervös: Doch die Anspannung der Löwinnen-Trainerin legte sich schnell. Denn die Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen fegten Schlusslicht HSG Osnabrück von der Platte und gewannen mit 49:22. Was Gatzemeier zur Machtdemonstration sagte und welcher Einladung sie nach dem Spiel folgte.

Osnabrück – Nach dem 49:22 (29:10)-Statement-Sieg bei der HSG Osnabrück gönnten sich die Löwinnen in der Kabine erstmal „das ein oder andere Kaltgetränk“, wie Svenja Gatzemeier berichtete. Die Trainerin der Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue folgte derweil der Einladung ihres Gegenübers. Sebastian Jülicher hatte die 29-Jährige auf einen „After-Match-Kräuterlikör“ eingeladen, nachdem ihm Gatzemeier vorm Duell gestanden hatte „ganz schön aufgeregt zu sein“.

„Er sagte mir vorm Spiel: ,Wenn ihr das hier rockt, trinken wir einen Schnaps zusammen’“, berichtete Gatzemeier von der „netten Geste“ des Osnabrücker Coaches. Weil ihr gleichberechtigter Trainerpartner Hartmut Dümmermann am Samstagabend wegen einer Familienfeier nicht mit nach Osnabrück hatte fahren können, war die frühere Torhüterin in ihrem dritten Spiel als Cheftrainerin erstmals alleine an der Seitenlinie und „entsprechend nervös“ gewesen.

Handball-Oberliga: HSG Osnabrück – HSG Hunte-Aue Löwen 22:49 (10:29)

Löwinnen: Michel, Kühling – Matos Ferreira (5/1), Kambacheva (1), Bahr (4), Gläser (5), Dehlfing (1), L. Witte (7), Scheper (3), K. Witte (4), Hillmer (6), Meyer (1), Klostermann (10/3), Buchwald (2).

Doch die Anspannung wich schnell der Erleichterung. Denn die Lady Lions fegten beim Start-Ziel-Sieg regelrecht hinweg über das abgeschlagene Schlusslicht. „Die Einstellung hat von Minute eins an gestimmt“, freute sich Gatzemeier, die bei ihrem Team eine deutliche „Steigerung“ im Vergleich zum enttäuschenden 31:31 gegen Neuenhaus/Uelsen in der Vorwoche sah.

„Wir hatten die nötige Härte in der Abwehr, waren stark im Umschalten und haben im Aufbauspiel weniger technische Fehler gemacht“, analysierte Gatzemeier. Wie schon in der Vorwoche überzeugte dabei Kim Klostermann, die erneut zehnmal traf und drei von vier Siebenmetern verwandelte. „Kim hat vorne und hinten richtig stark gearbeitet“, sagte Gatzemeier: „Aber es war ein Sieg der ganzen Mannschaft. Und es freut mich besonders, dass auch alle getroffen haben.“

Saison-Aus für Dießel

„Bänderriss im Ellbogen“: So lautet die Diagnose für Lisanne Dießel, wie Trainerin Svenja Gatzemeier jetzt berichtete: „Sie muss operiert werden und wird diese Saison nicht mehr spielen. Das tut mir sehr leid für Lisanne. Sie war gerade so gut drin.“ Die Rückraumspielerin hatte sich Ende Januar im Heimspiel gegen Neuenhaus/Uelsen verletzt.

Gleich fünfmal erfolgreich war Madeline Matos Ferreira bei ihrem Pflichtspielcomeback nach auskuriertem Speichenknochen-Bruch. Für „großen Jubel“ sorgte zudem Anna Dehlfing, die erstmals nach ihrer Rückkehr auf die Platte traf und das 49. Löwinnen-Tor besorgte (60.). „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal so hoch gewonnen haben – auch nicht in der Landesliga“, kommentierte Gatzemeier die Ausbeute.

Und hinten, da vernagelte Jessica Michel das Tor. Die Keeperin parierte alle vier Osnabrücker Siebenmeter. Ein rundum gelungener Auftritt, den die Löwinnen anschließend noch beim „Splash-Fußball-Cup in Barnstorf“ feierten.