Quelle: Kreiszeitung vom 11.1.24 ()

Lea Hillmer, Svenja Gatzemeier, Hartmut Dümmermann und Daniela Preen: Diese Vier bilden ab sofort das neue Trainer-Team bei Handball-Oberligist HSG Hunte-Aue Löwen. Sie folgen auf Kai Freese, von dem sich der Verein kurz vor Weihnachten getrennt hatte – und sie haben ein gutes Gefühl, was die neue Konstellation bei den Löwinnen angeht.

Diepholz – Das neue Jahr hat gerade begonnen – und bei der HSG Hunte-Aue Löwen gibt es gleich eine wichtige Weichenstellung. Zumindest für die ersten Monate in 2024. Nach der Trennung von Coach Kai Freese (50) Mitte Dezember ist seine Nachfolge für den Rest der Saison in der Handball-Oberliga Niedersachsen geklärt. Der Tabellendritte setzt auf ein Trainerteam aus den eigenen Reihen. Bei den Löwinnen gibt es neben dem Sportlichen Leiter Uli Preen nun gleich vier Verantwortliche, ein ganzes Trainer-Rudel sozusagen. Kapitänin Lea Hillmer, die Keeper-Coaches Svenja Gatzemeier und Hartmut Dümmermann sowie Mentaltrainerin Daniela Preen teilen sich die Aufgaben.

„Ich habe ein gutes Gefühl dabei“, sagt Uli Preen, der keinerlei Kompetenzgerangel befürchtet: „Es ist alles besprochen, alle verstehen sich prima.“ Gatzemeier ist ebenfalls optimistisch, „dass wir es sehr gut hinkriegen bis Saisonende“. Die ehemalige Torhüterin, die in dieser Spielzeit bereits zweimal zwischen den Pfosten ausgeholfen hat, kümmerte sich bisher ausschließlich um die Torhüterinnen – nun auch, wie Dümmermann (60), um die Feldspielerinnen. „Das ist anders und natürlich ein Mehraufwand“, weiß die 29-Jährige: „Aber ich mache es gerne für die Mannschaft. Und es ist ja zeitlich begrenzt.“

Dienstags werden Hillmer und Dümmermann die Trainings leiten, donnerstags Hillmer und Gatzemeier – und freitags dann alle zusammen. Als Trainer sind sie gleichberechtigt. Weil aber Hillmer die nötige Lizenz besitzt, „hat sie das letzte Wort“, sagt Gatzemeier.

Hillmer übernimmt nun noch mehr Verantwortung als ohnehin schon. „Es stand für mich außer Frage, es zu machen, es geht um die ganze Mannschaft. Und ich denke, es ist die beste Lösung“, meint die 26-Jährige. In der Vorsaison mit Klaus Klostermann und Medea Mosel an der Seitenlinie hatte sie bereits Trainer-Aufgaben übernommen, etwa Einheiten in der Woche. Jetzt gehe sie „sozusagen wieder in meine alte Rolle“.

Wir arbeiten mit bekannten und vertrauten Gesichtern zusammen, weil wir überzeugt sind, dass es in der aktuellen Situation der richtige Weg ist.

Ulrich Preen, Sportlicher Leiter bei den Löwinnen

Wie genau das Coaching rund um die Spiele aussehen wird, „muss sich finden“, erzählt Dümmermann: „Da werden wir uns noch abstimmen.“ Auch der langjährige Jugendtrainer des TuS Lemförde freut sich auf die kommenden Monate: „Es passt sehr gut. Und alle wissen, worauf es in dieser besonderen Situation ankommt.“

Dass es bei der Freese-Nachfolge auf eine interne Lösung hinausläufen würde, war schnell klar. „Alles andere macht doch keinen Sinn“, findet Uli Preen: „Wenn sich die Mannschaft und ein neuer Trainer erst mal vier bis sechs Wochen beschnüffeln, ist die Saison fast vorbei. Und außerdem gibt der Trainermarkt im Moment nicht viel her.“

Elf Spiele haben die Löwinnen noch, das letzte am 13. April gegen Peine. Und in denen wolle man „aufsetzen auf die gute sportliche Arbeit von Kai“, betont Preen. Aus handballerischer Sicht hatte es am ehemaligen Coach keine Zweifel gegeben. „Kais fachliche Kompetenz ist beeindruckend“, lobt Gatzemeier. Allerdings stimmte die Chemie zwischen Freese und dem Team nicht – das war der Hauptgrund für sein Aus nach einem halben Jahr.

Das nun amtierende Quartett soll dafür sorgen, dass die Ziele erreicht werden: ein Platz unter den „ersten drei, vier Mannschaften“ (Preen) und die Qualifikation für die neue Regionalliga. Zur neuen Saison kommt dann ein neuer Coach. „Wir arbeiten daran“, versichert Preen.

Den ersten Erfolg hat das Übergangs-Trainer-Team bereits eingefahren. Gegen die HSG Hude/Falkenburg aus der Oberliga Nordsee gelang beim Comeback der zuvor länger verletzten Madeline Matos Ferreira ein souveränes 37:28. Preen beobachtete während des Testspiels „eine gewisse Frische in der Mannschaft“. Die Löwinnen hätten den Spaß am Handball, der zuletzt etwas verloren gegangen sei, wieder gefunden. „Wir haben ein bisschen freier und druckloser aufgespielt“, urteilt Gatzemeier.

So soll’s nun auch in der Liga weitergehen. Am 20. Januar startet die HSG bei der SG Germania List Hannover ins Pflichtspieljahr.