Bester Löwe beim 24-Stunden-Doppelpack war Matej Ivankovic, der in der Abwehr ordentlich zupackte und sich mit 15Toren in zwei Spielen treffsicher präsentierte. © Krüger
Von: Fabian Terwey
Ganz bittere Rückschläge am Ende einer „heftigen Woche“: Die Löwen kassieren in der Handball-Oberliga zwei Niederlagen innerhalb von 24 Stunden. Worüber sich Spielertrainer Marko Pernar nach den Pleiten beim OHV Aurich II und gegen den TV Oyten ärgerte und was ihm im Aufstiegsrennen Hoffnung macht.
Als Marko Pernar am Sonntagmorgen erwachte, griff er im Bett gleich zu seinem Handy. Nach den zwei bitteren Pleiten innerhalb von 24 Stunden, in denen kaum Zeit zum Luftholen blieb, wollte der Spielertrainer der Oberliga-Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen erst mal „ganz in Ruhe“ die Tabelle studieren und das Restprogramm checken.
Seine Erkenntnis: Noch ist der Aufstieg drin – trotz des bitteren 39:41 (18:21) beim OHV Aurich II am Samstag, trotz der ernüchternden 32:42 (14:19)-Heimniederlage am Freitag gegen den TV Oyten und trotz jetzt sieben Punkten Rückstand auf die SG Achim/Baden, die als Spitzenreiter aktuell auf dem einzigen Aufstiegsplatz thront.
Kaum Zeit hatten Spielertrainer Marko Pernar und die Löwen angesichts von zwei Spielen innerhalb von 24 Stunden. © Terwey
„Ich habe ein bisschen gerechnet, wo wir noch Punkte holen können. Da gibt es noch genug Spiele. Und vielleicht geht ja auch noch der Zweite hoch“, meinte Pernar nach dem „sehr anstrengenden“ Doppelpack inklusive vierstündiger Busreise am Samstag.
Die Hoffnung schöpfte der Coach des derzeitigen Tabellenfünften aus der Leistungssteigerung während der zwei Tage.
„Wir haben im zweiten Spiel leidenschaftlich gekämpft und zusammengehalten“, analysierte Pernar: „Das war beim ersten Spiel noch anders. Da fehlte mir die Motivation.“
So bekamen seine personell arg geschwächten Löwen die erste Welle der Oytener in der Diepholzer Mühlenkamphalle einfach nicht gestoppt. Nur zweimal führte die HSG – beim 3:2 (6.) durch den zehnmal erfolgreichen Toptorschützen Lars Meyer, der sich mit Rückenproblemen durchquälte, und beim 4:3 (7.) durch Edo Mehinagic, der nach Erkrankung und Fieber ebenso „kraftlos“ wirkte wie der angeschlagene Kapitän Patryk Abram und der erschöpfte Rückraumshooter Nikola Stankovic.
Zwei Spiele, zwei Niederlagen. Das ist nicht schön.
-Löwen-Trainer Marko Pernar-
Nachdem das Duell beim 6:6 letztmals ausgeglichen gestanden hatte, überrannten die schnellen Gäste die trägen Löwen. „Sie haben es gut gemacht. Bei uns hatte es mit Leistung nichts zu tun“, ärgerte sich Pernar: „Für uns war es eine heftige Woche mit schlechter Trainingsbeteiligung wegen der vielen Kranken. Es hat uns an Ausdauer gemangelt.“
HSG Hunte-Aue Löwen – TV Oyten 32:42 (14:19)
Löwen: Petrovic, Juchelka – Beljic (1), Ivankovic (7), Henze, Meyer (10), Lengauer, Damm (3), Stankovic (2), Powelkin, Mehinagic (6), Abram (1), Lutz (2).
Pernar dagegen nicht. Denn ehe der Barnstorfer am Nachmittag den Mannschaftsbus nach Aurich bestieg, schleppte er am Samstagmorgen schon wieder Pflastersteine auf seiner Baustelle in Wagenfeld. Dort baut der 32-Jährige mit seiner Partnerin gerade ein Haus.
Das, was sich seine Löwen Stunden später in Aurich aufbauten, riss die OHV-Reserve indes wieder ein. Bis zur 17. Minute hatte die HSG noch mit 10:9 geführt, dann drehten die Ostfriesen das Spiel. Denn den „starken“ Rückraumspieler Jannick Neumann (8) und Erstherren-Leihgabe Mislav Trninic (9) bekam Pernars Team „nicht in den Griff“.
Erschwerend hinzu kam, dass dem angeschlagenen Löwen-Keeper Stanko Petrovic nach 25-minütigem Auf-die-Zähne-beißen endgültig die Luft ausging und Jannik Juchelka nach Krankheit länger als gewünscht aushelfen musste.
Lob von Löwen-Spielertrainer Marko Pernar erhielt Keeper Stanko Petrovic, der lange auf die Zähne biss. © Terwey
Die Löwen blieben dennoch bis zum Ende im Spiel, doch den Ausgleichsversuch des zehnfach erfolgreichen Toptorschützen Mehinagic blockte Aurich Sekunden vor Schluss und traf im Gegenstoß noch zum 41:39-Endstand.
„Schade“, seufzte Pernar: „Aber die Leistung war okay und die Stimmung im Bus auch.“ Bei Pizza an Bord hatten die Löwen einiges zu besprechen, ehe der Nightliner gegen Mitternacht endlich die Heimat erreichte.
OHV Aurich II – HSG Hunte-Aue Löwen 41:39 (21:18)
Löwen: Petrovic, Juchelka – Beljic (2), Ivankovic (8), Meyer (6), Lengauer, Damm, Stankovic (9), Mehinagic (10), Abram (2), Lutz (2).