Quelle: Kreiszeitung vom 5.12.22 (Matthias Borchardt)
32:26 beim TuS Jahn Hollenstedt: Die Hunte-Aue Löwinnen bauen ihre Erfolgsserie in der Oberliga aus und festigen Platz drei. Auffällig diesmal: Die starke Torhüterin Jessica Michel und eine „mega Teamleistung“.
Hollenstedt – Erfolgsserie ausgebaut: Handball-Frauen-Oberligist HSG Hunte-Aue Löwen feierte am Samstag vor knapp 100 Zuschauern seinen sechsten Sieg in Folge, gewann beim zuvor daheim ungeschlagenen TuS Jahn Hollenstedt mit 32:26 (15:11). Mit 16:6 Punkten festigte der Aufsteiger seinen dritten Platz. „Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit eine bärenstarke Abwehrleistung gezeigt. Jessica Michel hat wieder im Tor super gehalten. Die Einstellung stimmte, und die Mannschaft hat um jeden Ball gefightet“, analysierte ein zufriedener Löwen-Interimstrainer Klaus Klostermann.
„Es macht richtig Spaß, und alle haben Bock“, strahlte Jessica Michel. Und über ihre Leistung sagte die 26-Jährige schmunzelnd: „Ich habe ein paar Bälle gehalten.“ Die verletzte Kreisläuferin Laura Scheper, die eine Schiene um den linken Fuß (Außen- und Innenbandriss im Sprunggelenk) trägt, fieberte auf der Tribüne mit. Die 24-Jährige wirkte nach dem Abpfiff erleichtert: „Das war ein gutes Spiel und eine super Mannschaftsleistung. Die 6:0-Deckung war richtig stark.“
Die Gäste begannen konzentriert, erwischten einen guten Start, führten nach Treffern von Anna Dehlfing, Lea Hillmer und Elisa Buchwald mit 3:0 (4.). Zwar verkürzten die Gastgeberinnen durch Sophie Hartmann (3/2) auf 3:4 (6.), doch Lina Witte, Karla Witte und Hillmer erhöhten auf 7:3 (9.). „Unser Rückzugsverhalten war spitze“, lobte Klaus Klostermann die Defensivarbeit. Der Tabellenfünfte holte auf, schaffte durch einen Treffer von Laura Nickel (3) den Anschluss zum 9:10 (19.). Lina Witte führte weiterhin klug Regie in der Mitte. Buchwald, Kim Klostermann in Unterzahl (Zeitstrafe für Hillmer) und Larissa Gläser sorgten mit drei „Buden“ in Folge wieder für klare Verhältnisse – 13:9 (24.). An diesem Vier-Tore-Vorsprung änderte sich bis zur Pause nichts.
Stenogramm
TuS Jahn Hollenstedt – HSG Hunte-Aue Löwen 26:32 (11:15) – Löwen: Michel, Gatzemeier – Matos Ferreira (2), Dehlfing (2), L. Witte (4), Kölling, Logvin (5), K. Witte (3), Hillmer (4), Klostermann (4/1), Buchwald (4), Gläser (4).
Nach dem Wechsel drehte Hollenstedts Nele Nickel auf, kam auf insgesamt zehn Tore. „Sie haben wir in der zweiten Hälfte nicht in den Griff bekommen“, monierte der 60-jährige Interimstrainer. Beim 19:20 (44.) drohte die Partie zu kippen, doch die Löwinnen rissen sich zusammen. Die eingewechselte Kristina Logvin warf nicht nur wichtige Tore (22:19/46. und 23:20/47.), sondern setzte auch Gläser und Kim Klostermann am Kreis in Szene. Spätestens beim 25:20 (50.) befanden sich die Löwinnen endgültig auf der Siegerstraße. „Wir hätten noch mehr Tore werfen müssen, haben teilweise auch zu hektisch gespielt“, urteilte Klaus Klostermann. So vergaben Karla Witte und Kim Klostermann jeweils einen Siebenmeter.
Der Neuling ließ sich nicht mehr vom Kurs abbringen, behauptete die Fünf-Tore-Führung bis zum 28:23 (56.) durch Logvin. Den Schlusspunkt zum 32:26 setzte eine gut aufgelegte Rückraumakteurin Lina Witte mit ihrer vierten „Bude“. Löwen-Kapitänin Lea Hillmer freute sich über zwei weitere Auswärtspunkte: „Wir sind mit Tempo zurückgelaufen, das war richtig gut. Für mich war das eine mega Teamleistung.“