Quelle: Kreiszeitung vom 19.2.24

Es war ein pickepackevolles Wochenend-Programm für die Lady Lions: Auf der Sportlerwahl-Gala in Diepholz stießen die Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen auf ihren zweiten Platz in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“ an, bereits am Morgen danach ging es für sie zum Spiel beim rund drei Bus-Stunden entfernten MTV Rosdorf. Doch der Elf-Stunden-Trip in den Landkreis Göttingen sollte sich lohnen.

Rosdorf – Groß zum Feiern zumute war Svenja Gatzemeier und ihren Löwinnen auf der langen Bus-Rückfahrt am Samstagabend nicht – trotz des überzeugenden 36:28 (17:14)-Sieges beim MTV Rosdorf. „Einige Mädels haben geschlafen, andere gelernt oder sich die Zeit mit Brettspielen vertrieben“, berichtete die Trainerin des Handball-Oberligisten HSG Hunte-Aue von der rund dreistündigen Tour zurück nach Diepholz und schmunzelte: „Ich glaube, wir werden älter. Wir waren alle kaputt.“

Handball-Oberliga: MTV Rosdorf – HSG Hunte-Aue Löwen 28:36 (14:17)

Löwinnen: Michel, Kühling (ab 50.) – Matos Ferreira (2), Bahr (2), Logvin (1), Gläser (4), Dehlfing (1), L. Witte (3), K. Witte (9/3), Hillmer (6), A. Meyer, Klostermann (7/1), Kambacheva (1).

Hintergrund: Nach der Sportlerwahl-Gala in Diepholz, auf der der Tabellenvierte am Vorabend auf seinen zweiten Platz in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“ angestoßen hatte, machte sich der Lady-Lions-Tross am Samstag schon wieder um 10.15 Uhr auf den Weg in den Landkreis Göttingen. „Die lange Nacht, die lange Fahrt, dann ein Nachmittagsspiel – das schlaucht schon“, erklärte Gatzemeier.

Für den Gala-Abend hatte die Trainerin deshalb extra die „angezogene Handbremse“ angeordnet und war mit wenigen Spielerinnen „nur noch auf ein gezapftes Bier in die Körstube“ gegangen. „Um ein Uhr war dann Schluss“, berichtete Gatzemeier vom Ausklang in der urigen Diepholzer Kneipe.

Losgelöst agierten die Löwinnen stattdessen auf der Platte in Rosdorf. „Wir haben gut angefangen“, kommentierte Gatzemeier. In den Fokus spielte sich dabei Jessica Michel. „Sie hat uns die Sicherheit gegeben“, sagte die Trainerin über die „überragende“ Torhüterin, die „die ersten fünf Siebenmeter“ hielt und in ihrer rund 50-minütigen Spielzeit von acht nur einen reinließ. „Außerdem hat sie echte Hochkaräter rausgenommen“, freute sich Gatzemeier.

Im Feld drückte Spielertrainerin Lea Hillmer dem Match ihren Stempel auf – „insbesondere in der ersten Halbzeit mit ihren ansatzlosen Würfen“, wie Gatzemeier anmerkte. Insgesamt sechs Hillmer-Hämmer schlugen im Rosdorfer Tornetz ein.

Meine Mama hat für alle gekocht – Nudeln mit Hähnchen und Tomatensauce.

Trainerin Svenja Gatzemeier auf die Fragen nach der Verpflegung für die lange Auswärtsfahrt

„Ein bisschen Sorge“ bereiteten Gatzemeier indes die zwei Zeitstrafen nach nur 15 Minuten gegen Kim Klostermann. So drohte der Innenblockerin die Rote Karte. Taktischer Kniff: „Kimi“ war anschließend von ihren Defensivverpflichtungen entbunden. Hillmer sorgte dafür, dass die Abwehr dennoch stabil blieb – abgesehen von einer laut Gatzemeier „hektischen“ Phase unmittelbar vor der Pause, in der Rosdorf auf drei Tore herankam.

„Ab der zweiten Hälfte dann in der Spur“ laut Trainerin: Karla Witte. Neun Tore, davon drei per Siebenmeter erzielte die Rückraumspielerin. Auch dank ihr spielte Gatzemeiers Team den Sieg „souverän“ nach Hause und kam um 21 Uhr mit zwei Punkten mehr auf dem Konto in Diepholz an. Der Elf-Stunden-Trip, er hatte sich gelohnt.