Quelle: Kreiszeitung vom 11.3.24

Was für ein Statement im Ringen um den direkten Regionalliga-Aufstieg. Die Löwinnen feiern einen spektakulären 40:28 (21:14)-Heimsieg gegen die VfL Wolfsburg Hurricanes. Mit dabei: Spielertrainerin Lea Hillmer, die nach ihrer Ellbogen-OP in der Diepholzer Mühlenkamphalle mitcoachte.

Diepholz – Kurz nach der Dusche griffen Karla Witte und ihre Löwinnen direkt zum Wischer. Schließlich hatte der rasante 40:28 (21:14)-Heimsieg gegen die VfL Wolfsburg Hurricanes so manche Spur auf dem sonst so makellosen „Parkett“ der Diepholzer Mühlenkamphalle hinterlassen. Und auch die siebenfache Torschützin der HSG Hunte-Aue ging nicht unbeschadet aus dem Duell vor den 180 Zuschauern, kassierte im Gefecht unter anderem einen Schlag ins Gesicht.

„Ein halber Fingernagel ist ab, aber sonst ist noch alles dran“, lächelte Witte aber schon wieder mit dem Mop in der Hand – und gab damit Entwarnung für das heiße Saisonfinale, in dem der Tabellenvierte auf den direkten Aufstiegsplatz drei brennt. Nichts passiert.

Anders als bei Spielertrainerin Lea Hillmer, die im Match zuvor eine schwere Ellbogenverletzung erlitten hatte. Nach ihrer OP unter der Woche zog es die Spielertrainerin für das Samstagabendspiel aber schon wieder in die „Mühlenkamphölle“.

Trainerin Svenja Gatzemeier mit einem Lächeln zur Aufteilung des Coachings mit ihren Kollegen Lea Hillmer und Hartmut Dümmermann

Von der Bank aus coachte die 26-Jährige das Team gemeinsam mit ihren Trainerkollegen Svenja Gatzemeier und Hartmut Dümmermann. „Es war schon schwer, nicht selbst mitwirken zu können“, verriet Hillmer, die nach dem „Nähen der Innen- und Außenbänder“ am Montag von einer Ausfallzeit von „sechs Monaten“ ausgeht: „Aber wenn man die Mannschaft so wie heute spielen sieht, hat es auch Spaß gemacht.“

Handball-Oberliga: HSG Hunte-Aue Löwen – VfL Wolfsburg 40:28 (21:14)

Löwinnen: Michel, Kühling (ab 20.) – Bahr (1), Gläser (3), L. Witte (6), Scheper (5), Logvin (3), K. Witte (7), Meyer (3), Klostermann (9/2), Buchwald, Kambacheva, Mohammad, Kemper (3). Siebenmeter: Löwinnen 2/2, Wolfsburg 3/2. Zeitstrafen: Löwinnen 2, Wolfsburg 1. Schiedsrichter: Ulf Mielke/Holger Mügge (TuS Komet Arsten). Zuschauer: 180.

„Das war überragend“, sagte auch Gatzemeier zum Sieg, den die Löwinnen auf dem Bockbierfest in Wetschen feierten: „Ich bin heute morgen schon mit einem guten Bauchgefühl aufgewacht – obwohl wir vor so einer schweren Personalsituation standen. Und jetzt bin ich überglücklich.“

Hillmer gefiel an der Torshow „mega gut, dass die Mädels die Führung zur Halbzeit so gut verteidigt haben. Das war nicht immer so.“ Mitverantwortlich dafür: Rike Kühling. Die Torhüterin kratzte mehrfach mit Händen und Füßen die Geschosse aus den Ecken ihres Kastens.

Auf der anderen Seite hämmerten die Lady Lions um die nach privatbedingter Pause zurückgekehrte Anna Kemper häufig nach Tempogegenstößen ein. Den Endstand erzielte Laura Scheper. Und das könnte für die starke Kreisläuferin jetzt Folgen haben. Denn „fürs 40. Tor ist – glaube ich – ein Hubi-Kasten fällig“, verriet Witte und bediente sich dabei der Abkürzung für den St.-Hubertus-Tropfen. Ein Kräuterlikör, mit dem die Löwinnen am Saisonende auf einen Erfolg anstoßen könnten. „Unser Ziel ist der Auftsteg in die Regionalliga und natürlich am liebsten auf direktem Wege“, betonte Witte: „Dafür brauchen wir jetzt jeden Sieg.“ Denn vier Spiele vor Schluss ist die HSG weiter punktgleich mit dem TV Hannover-Badenstedt II auf dem ersten direkten Aufstiegsplatz.

Spielerin des Spiels: Kim Klostermann

Neun Buden, davon zwei per Siebenmeter – die Rückraum-Shooterin hat jetzt schon ihre Tormarke aus der Vorsaison (122) eingestellt.