Bester Löwen-Werfer: Marek Damm – hier von Habenhausens Bjarne Ruthke (l.) und Sebastian Heller in die Zange genommen – traf sechsmal, blieb in der robusten ATSV-Deckung aber auch oft hängen. © Krüger

Von: Cord Krüger

Niederlage gegen die Abstiegskämpfer: In ihrem letzten Verbandsliga-Heimspiel verloren die Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen mit 24:29 (12:15) gegen das bisherige Schlusslicht ATSV Habenhausen II. An der Roten Karte gegen Patryk Abram lag‘s nicht – zu schwach war der Gesamtauftritt des designierten Oberligisten.

Diepholz – Spielt so ein Verbandsliga-Letzter? Eher nicht. Denn der ATSV Habenhausen II hatte für seine Dienstreise am Freitagabend zur HSG Hunte-Aue Löwen ein Dreifach-Tuning aus der Ersten bekommen, die als Oberliga-Spitzenreiter auf Drittliga-Kurs liegt: Linkshänder Louis Beyer ließ es neunmal klingeln, Fynn Schluroff zweimal und der abwehrstarke Rückraum-Kollege Bjarne Ruthke einmal. Und spielt so wie die HSG ein künftiger Oberligist? Hoffentlich nicht. Denn die schon länger als Aufsteiger feststehenden Löwen ließen bei ihrem letzten Heimspiel in der Diepholzer Mühlenkamphalle so ziemlich alles vermissen, was es zum Sieg braucht – und verloren verdient mit 24:29 (12:15).

„Schwer, die Jungs zu motivieren“

Kein perfekter Rahmen für die hinterher in die „Handball-Rente“ verabschiedeten Tomas Lenkevicius und Julian Wilkens. „Es hat trotzdem Spaß gemacht“, fand Linksaußen Wilkens, der vor der Pause zum Zuge kam und für seine drei Tore (von links, rechts und per Tempogegenstoß) nur vier Versuche brauchte. Bis dahin sahen die 120 Zuschauer sieben technische Fehler, drei Alu-Treffer und ein laut Trainer Marko Pernar viel zu langsames Umschalten: „Wir kommen nicht schnell genug zurück. Die Abwehr hat nicht funktioniert. Die Jungs sind zufrieden, den Aufstieg erreicht zu haben. In dieser Phase der Saison ist es schwer, sie zu motivieren.“

Den abstiegsbedrohten Gästen hingegen „hat man angemerkt, dass sie mit dem Rücken zur Wand standen“, urteilte Wilkens.

Denn das bisherige Schlusslicht nahm von Beginn an das Heft in die Hand. Nur einmal stand die Partie unentschieden – beim 0:0. Nach vier Minuten war der ATSV auf 3:0 enteilt, zur Mitte der ersten Hälfte sorgte Wilkens für den 6:7-Anschluss, nach dem 11:12 (25.) des mit sechs Toren besten Löwen-Werfers Marek Damm musste die HSG die Bremer aber ziehen lassen. Stanko Petrovic als Keeper des ersten Durchgangs verhinderte mit seinen fünf Paraden Schlimmeres.

Rot für Abram – doch der beteuert Unschuld

Nach der Pause hielt der nun zwischen die Pfosten gerückte Peter Kowalski die Löwen im Spiel. Damm brachte die Hausherren mit dem 15:16 (34.) noch einmal heran – ebenso wie Stefan Beljic zum 20:21 (44.). Kurz darauf flog Beyer quer durch den Neunmeterraum, schlug hart auf – und Löwen-Linksaußen Patryk Abram sah die Rote Karte (48.). Zu Unrecht, beteuerte der „Sünder“: „Ich habe ihn nicht geschubst, ich habe ihn nur begleitet.“ Gleichwohl gestand er: „Da muss ich mich schlauer anstellen.“

Vielleicht beim nächsten Mal – am kommenden Samstag zum Saison-Kehraus in Sandkrug. Pernar hofft es, denn diese 1:15 Punkte in Folge „nerven schon sehr“, verriet der verletzte Spielertrainer. Doch Abram relativierte: „Man hat heute gesehen, dass Marko einiges für die neue Saison getestet hat. Das kann man auch machen, denn glücklicherweise sind wir schon aufgestiegen. Wir üben viel mit den jungen Leuten.“

Verbandsliga Männer

HSG Hunte-Aue Löwen – ATSV Habenhausen II 24:29 (12:15) – Löwen: Kowalski, Petrovic – Beljic (2), Ivankovic (3), Wilkens (3), Boskovic (1), Steinke, Pishchukhin, Lengauer (1), Damm (6), Abram (3/2), Powelkin, Stankovic (4), Lutz (1). Bes. Vork.: Rote Karte für Abram (46./Foulspiel).