Quelle: Kreiszeitung v. 28.1.22

Klappt es im dritten Anlauf? Handball-Oberligist HSG Hunte-Aue Löwen soll am Sonntag sein Heimspiel gegen den TuS Haren bestreiten. Die für Samstag angesetzte Partie in Oldenburg fällt dagegen aus.

Diepholz – Eine vernünftige Planung und Vorbereitung? Unmöglich! „Das ist alles natürlich sehr unbefriedigend“, findet Heiner Thiemann, Trainer des Handball-Oberligisten HSG Hunte-Aue Löwen. Bis Mittwoch hatte er sein Team noch auf einen Doppelpack am Wochenende eingestellt: am Samstag beim TvdH Oldenburg, am Sonntag gegen den TuS Haren. Dann meldeten die Oldenburger Coronafälle – das Spiel fällt aus. „Man muss in dieser schwierigen Saison kreativ sein“, sagt Thiemann. Bleibt also noch der Heimauftritt gegen Haren um 17.00 Uhr, das wichtige Kellerduell des Tabellenzehnten (6:10 Punkte) gegen den -elften (6:14).

Zwei Partien der Löwen sind in diesem Jahr wegen Corona schon verschoben worden. Ob sie nun im dritten Anlauf (ohne Zuschauer in der Diepholzer Mühlenkamphalle) wirklich spielen können, vermag Thiemann nicht zu sagen: „Das ist Kaffeesatzleserei. Ich mache mir da auch keinen Kopp mehr drüber, sondern nehme es, wie es kommt.“

Quader favorisiert Saison-Unterbrechung

Der Handballverband Niedersachsen (HVN) hat bisher keine erneute Unterbrechung der Saison angeordnet – obwohl viele Vereine dafür plädieren. Löwen-Kapitän Cedric Quader gehört auch dazu: „Lasst doch die Inzidenzwelle mit Omikron abflachen. Und dann könnte man vielleicht Mitte März die Saison fortsetzen – meinetwegen nur mit Beendigung der Hinrunde.“ Der Kreisläufer kann „nicht verstehen, dass der Verband das so gnadenlos durchzieht“. Die Löwen testen sich vor jedem Training, „aber eine Garantie ist das doch auch nicht“, sagt Quader: „Da geht es doch nicht nur um den Sport, sondern auch um berufliche Dinge. Die Arbeitgeber finden es bestimmt nicht so toll, wenn Leute wegen des Sports in Quarantäne sind.“

Thiemann wirbt allerdings auch um Verständnis für den HVN. Der Verband habe es aktuell „sehr schwer“ und müsse „auf 1 000 Stimmen hören“. Die Meinungen, ob die Saison weitergeführt werden sollte oder nicht, gingen eben auseinander. Und es kann täglich Veränderungen geben – weiß auch Thiemann: „Keiner ist gefeit vor Begegnungen, nach denen vielleicht sofort die Bremse getreten werden muss.“

Bei den Löwen, die auch schon Coronafälle hatten, seien momentan alle Tests negativ – und fast alle Spieler einsatzbereit. Angeschlagen sind Keeper Donatas Biras und Silas Steinke, zudem wird Patryk Abram nach seiner Knie-OP erst langsam wieder herangeführt. „Personell“, stellt Thiemann erfreut fest, „sieht es ganz gut aus“.

Den Gegner hat er sich per Video bereits angeschaut. Harens 22:39 bei Spitzenreiter HSG Nienburg (Thiemann: „Ein gewaltiger Abzug“) war jedoch nicht sonderlich aussagekräftig. In Philipp-Steffen Beimesche und Sven Suton (39 und 37 Treffer) fehlten zwei der besten Torschützen. Sind sie dabei, wird es knifflig für die Löwen, ahnt der 70-Jährige, der noch mal die Bedeutung der Partie hervorhebt: „Beide brauchen dringend Punkte.“ Gut für die HSG, dass sie ausgeruht und ohne Spiel am Vortag antreten kann: „Das ist besser für uns – ganz klar.“