Ab durch die Mitte: Seiner Rotenburger Zeit als Rechtsaußen trauert Löwen-Neuzugang Lars Meyer nicht hinterher. Im Rückraum fühlt sich der 24-Jährige wohler. Krüger © Krüger, Cord
Lars Meyer „on fire“: Zwölfmal langte der Rückraumspieler der HSG Hunte-Aue Löwen am Samstag gegen Haren hin. Jetzt ist erst einmal Herbstferien-Handballpause – aber dadurch wird es nur ein bisschen ruhiger für den Studenten.
Barnstorf – Mal wieder was Neues für Lars Meyer: Am Montagvormittag hatte der Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen ein bisschen Zeit. Die erste Vorlesung der Woche stand für den Studenten der Landschaftsentwicklung erst später an, der Trainingsplan ist in den nun knapp drei spielfreien Wochen ebenfalls ein wenig ausgedünnt. In den Monaten davor hingegen fand sich kaum Freiraum in seinem Kalender.
In der Vorsaison für zwei Teams erfolgreich
„Wir hatten eine intensive Vorbereitung, die sicherlich nötig war“, schildert der im Sommer vom Oberliga-Konkurrenten TuS Rotenburg gekommene Rückraummann. Zuvor hatte er sich oft in zwei Partien pro Wochenende reingehauen – für die Rotenburger und den Landesligisten TuS Bramsche. „Ich bin ein bisschen froh, dass dieser Stress vorbei ist“, gesteht der 24-Jährige: „Das bedeutete oft zweimal 60 Minuten an zwei Tagen, hinzu kam die Fahrerei.“ 150 Kilometer liegen zwischen seinem Heimatort Bramsche und der Wümmestadt, wo Meyer seinen Wehrdienst ableistete.
„Hier hat es von Anfang an Bock gemacht“
Jetzt, nach dem 34:31-Löwen-Heimsieg gegen Haren, freut er sich über die erste Spielpause bis zum Herbstferien-Ende. Obwohl „es hier von Anfang an Bock gemacht hat“, und obwohl der Linkshänder am Samstag groß aufzog: Mit zwölf Feldtoren führte er den Aufsteiger zu den nächsten zwei Punkten. „Aber spielfrei zu haben, tut auch mal gut.“ Besonders, weil es perfekt in die Zeit des neuen Lebensabschnitts passt: „Vor einer Woche hat in Osnabrück mein Studium begonnen – da habe ich jetzt ein bisschen mehr Zeit, um ordentlich reinzukommen.“
Vom Rechtsaußen zurück in den Rückraum: Meyer gefällt‘s
Neuen Gegebenheiten scheint sich Meyer ohnehin schnell anzupassen. Die Rückkehr von der Rechtsaußenposition aus Rotenburg in die Mitte bereitete ihm keine Probleme, denn „in der Jugend habe ich ja fast nur im Rückraum gespielt“, erzählt das Bramscher Eigengewächs.
Lob vom Trainer: „Einer der Fleißigsten“
24 Treffer in seinen ersten vier Einsätzen für den neuen Club sprechen ebenfalls für sich. Davon abgesehen, räumt er hinten ordentlich ab, ging auch gegen Haren schnell drauf und stresste damit die Gäste. „So war es abgesprochen. Ich sollte früh angreifen und offensiv verteidigen.“ Die Anweisungen seines Spielertrainers Marko Pernar setzte er um, was den allerdings nicht sonderlich überraschte: „Lars ist einer der Fleißigsten im Training und arbeitet an seinem Spiel. Er wird sich im Team weiterentwickeln“, lobt ihn der verletzte Mittelmann.
Meyer selbst hofft darauf. Genau deshalb hatte er sich für die Löwen entschieden: „Ich habe hier ein Top-Trainerteam und viele Mitspieler mit höherklassigen Erfahrungen. Von denen will ich viel lernen.“ Das Gesamtpaket für eine erfolgreiche Saison scheint seiner Meinung nach zu passen: „In der Woche davor haben Edo Mehinagic und Nikola Stankovic jeweils neunmal getroffen, jetzt war ein anderer mit ein paar Toren mehr dran. Wir sind schwerer auszurechnen.“ Gleichzeitig warnt der Linkshänder: „Die richtig starken Gegner kommen noch – zum Beispiel Achim/Baden, Rotenburg und Grüppenbühren/Bookholzberg.“
Lars Meyer scheint also gut geerdet zu sein. Das zeigt auch seine Selbstkritik trotz der Zwölf-Tore-Gala: „Ich bin schwer ins Spiel gekommen.“ Dafür behielt er in der „relativ wilden Schlussphase“ kühlen Kopf, warf noch drei wichtige Tore und kam als einer von nur drei HSG-Feldspielern ohne Zeitstrafe oder Gelbe Karte davon. „Ich versuche halt, mich in solchen Situationen zu kontrollieren – und manchmal klappt das sogar. . .“ CORD KRÜGER