Quelle: Kreiszeitung vom 21.11.22 (Cord Krüger)
Fahrten zur HSG Bützfleth/Drochtersen sind nicht vergnügungssteuerpflichtig. Bis zur Autobahnabfahrt Sittensen geht’s noch, danach zieht es sich strapaziös durch zig Dörfer bis ans Elbufer. „Klar, dass wir nach diesen zwei Stunden Tour gesagt haben, dass auf der Rückfahrt bitte keiner mit langen Gesichtern im Bus sitzen soll“, verdeutlichte Dennis Wulf. So weit kam es für den am rechten Sprunggelenk lädierten Kreisläufer der HSG Hunte-Aue Löwen und sein Team auch nicht, denn die Verbandsliga-Handballer setzten sich am Sonntag beim Tabellenletzten mit 30:26 (15:12) durch.
Drochtersen – „Der Sieg war zu keiner Zeit gefährdet“, bilanzierte Wulf, der sich zur Unterstützung des ebenfalls verletzten Spielertrainers Marko Pernar mit auf die Trainerbank gesetzt hatte: „Ich hatte jedenfalls nicht das Gefühl, dass wir hier verlieren könnten.“
„Bützfleth am Anfang schön auseinandergespielt“
Mit nur neun Akteuren fürs Feld „haben wir Bützfleth am Anfang schön auseinandergespielt“, urteilte Wulf. Über 4:1 (6.) und 10:4 (14.) setzten sich die Gäste ab. Ihre 6:0-Deckung mit dem starken Stefan Beljic und Luis Lengauer in der Rückraummitte, Patryk Abram auf halblinks und Yury Pishchukhin auf halbrechts funktionierte. Auch die Keeper Peter Kowalski und Donatas Biras, die sich im Viertelstundentakt abwechselten, entschärften einige Bälle.
Handball-Verbandsliga: HSG Bützfleth/Drochtersen – HSG Hunte-Aue Löwen 26:30 (12:15)
Löwen: Kowalski, Biras – Lutz, Beljic (6), Wilkens (3), Steinke (2), Pishchukhin (4), Lengauer (2), Stankovic (3), Abram (4/2), Stojisavljevic (6).
Neben Beljic überzeugte der ebenfalls sechsfache Torschütze Marko Stojisavljevic, der auf außen deckte und in der Mitte oder auf halbrechts im Angriff agierte. Zudem hob Wulf den Auftritt von Silas Steinke hervor – nicht nur wegen seiner zwei Treffer: „Der Junge hat super Regie geführt. Er entwickelt sich richtig gut“, sagte er über den 19-Jährigen.
„Zu viele Würfe, auch Tempogegenstöße, verballert“
Insgesamt hätte der Tabellenachte „noch höher gewinnen können“, haderte Wulf, „aber in der Phase vor der Pause haben wir zu viele Würfe, auch Tempogegenstöße, verballert.“ Die Folge: eine fast vierminütige Flaute im Löwen-Angriff bis zur Halbzeitsirene, in der die Hausherren von 7:15 auf 12:15 herankamen.
Dazu fand Pernar in der Kabine deutliche Worte, die Wirkung zeigten: „In die zweite Halbzeit sind die Jungs mega-gut gestartet“, kommentierte Wulf den Lauf bis zum 18:13 (33.). Eng wurde es noch bis zum 20:18 (40.), „aber am Ende haben wir den Sack zugemacht“, sagte Wulf erleichtert.