Quelle: Kreiszeitung vom 20.2.23 (Cord Krüger)

Schöne Tore warf Patryk Abram. Und ziemlich viele. „Patryk hat gut gespielt – auch in der Abwehr“, lobte Marko Pernar den Linksaußen der HSG Hunte-Aue Löwen, der 10/4 Treffer markierte. Das war’s aber auch fast schon an positiven Aspekten, die der Spielertrainer der HSG Hunte-Aue Löwen dem Duell beim TV Schiffdorf abgewinnen konnte. „Bis zur zwölften Minute haben sich alle an unsere Absprachen gehalten – später nicht mehr“, monierte Pernar nach der 27:35 (13:17)-Niederlage seiner Verbandsliga-Handballer.

Schiffdorf – Insgesamt war es ein gebrauchter Samstagabend für den Oberliga-Absteiger. Beim Eintreffen in der Halle erfuhren die Gäste, dass dort Harzverbot herrscht. Zudem musste Comebacker Arunas Srederis noch vor der Halbzeitsirene verletzt vom Feld. „Der Rücken hat ihm Probleme bereitet. ´Arunas hat drei oder vier Jahre nichts mehr mit Handball gemacht“, erläuterte Pernar. Künftig plant er jedoch häufiger mit dem 36-Jährigen.

Verbandsliga Männer: TV Schiffdorf – HSG Hunte-Aue Löwen 27:35 (13:17)

Löwen: Biras (1. Hz.), Kowalski (2. Hz.) – Beljic (1), Abram (10/4), Pernar, Stankovic (1), Steinke (5/3), Wilkens (2), Pishchukhin (1), Lengauer, Srederis (4), Stojisavljevic (3). Zeitstrafen: Schiffdorf: 6, Löwen: 2; Siebenmeter: Schiffdorf: (2/2), Löwen: 8/7).

Zum Zeitpunkt seines Ausfalls lagen die Löwen bereits mit 11:15 zurück. Und Lucien Olsowski hatte bereits fünf seiner am Ende 10/2 Treffer erzielt. „Der hat stark gespielt“, sagte Pernar über den gegnerischen Linksaußen, der sich nur einen Fehlwurf leistete. Weitere Unterschiede machten Joel Hoppe (acht Tore) und Julian Langwucht (sechs Treffer). „Aus unserem Rückraum hingegen kam viel zu wenig“, urteilte Mittelmann Pernar, der selbst leer ausgegangen war. Zudem gelang Nikola Stankovic und Stefan Beljic jeweils nur ein Törchen. „Im Angriff war es viel zu passiv und zu statisch von uns“, fasste der Coach zusammen: „Und in der Abwehr hat es nur am Anfang gepasst, danach haben wir nicht mehr gut verschoben und waren nicht richtig in Bewegung.“

Knackpunkt für Pernar nach der Auszeit

Die Löwen verzichteten darauf, Hoppe oder Langwucht in Manndeckung zu nehmen, entschieden sich stattdessen für eine offensivere Abwehr und ein Attackieren der Shooter ab der Neunmeter-Linie. Als Knackpunkt bezeichnete Pernar die 14. Minute, als er beim 8:10 eine Auszeit nahm, sein Team den anschießenden Angriff versiebte und Hoppe im Gegenzug das 11:8 markierte.

Wischer ins Gesicht

Nach der Pause lief der Tabellenneute über 15:19 (36.) und 17:23 (41.) nur einem Rückstand hinterher. Nach Silas Steinkes Siebenmeter zum 20:26 zogen die Hausherren einen Zwischenspurt an und spielten mit dem Treffer zum 30:20 (51.) eine Zehn-Tore-Führung heraus – die Vorentscheidung. In der Schlussphase musste Beljic nach einem Wischer ins Gesicht seines Gegenspielers mit Roter Karte von der Platte (57.). Darüber beklagte sich Marko Pernar zwar nicht, nach einem Kopftreffer an seinem Keeper Peter Kowalski (stand in der zweiten Halbzeit für Donatas Biras im Tor) hätte er sich aber ebenfalls eine schärfere Sanktion als die Zeitstrafe gewünscht.