Quelle: Kreiszeitung vom 26.5.23 ( Fabian Terwey)
Der Nachfolger von Medea Mosel und Klaus Klostermann steht fest. Kai Freese coacht die Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen in der kommenden Saison. Das sagen der Sportliche Leiter Ulrich Preen und der Ex-Trainer des TV Oyten zur künftigen Zusammenarbeit.
Diepholz – Bei den letzten beiden Saisonspielen der Löwinnen saß Kai Freese bereits auf der Tribüne. Der Trainer, der noch bis Ende März die Damen des Oberliga-Meisters TV Oyten gecoacht hatte, wollte sich nach zwei Saison-Duellen mit den „Lady Lions“ weitere Live-Eindrücke von den Handballerinnen der HSG Hunte-Aue verschaffen – gegen den TuS Jahn Hollenstedt und im Derby beim TV Dinklage. Jetzt steht fest: In der kommenden Spielzeit sitzt der 49-Jährige auf der Trainerbank des Vizemeisters.
Das bestätigte der Sportliche Leiter Ulrich Preen am Donnerstag auf Anfrage. Der Physiotherapeut aus Vechta, der unter anderem die Zweitliga-Basketballer von Rasta betreut, tritt damit die Nachfolge von Medea Mosel und Klaus Klostermann an, die nicht weitermachen wollten.
Preen greift nach Freeses Entlassung in Oyten zum Hörer
„Uli hat sich früh bei mir gemeldet“, berichtet Freese vom ersten Kontakt mit Preen, nachdem sich Oyten von ihm getrennt hatte. „Wir haben telefoniert, uns getroffen, alles abgeklopft. Wir hatten unsere Vorstellungen und der Trainer auch – sportlich und finanziell. Da mussten wir erstmal zueinander finden“, berichtet Preen: „Er ist die beste Lösung, die für uns erreichbar war.“
Sportlicher Leiter der Löwinnen führte zahlreiche Trainergespräche
Der Sportliche Leiter habe „wahnsinnig viele Gespräche“ mit anderen Trainern geführt, nachdem Mario Mohrland sein Amt einen Tag vor Beginn der abgelaufenen Saison überraschend niedergelegt hatte. Bei der Suche habe Preen „eng“ mit dem Mannschaftsrat um Kapitänin Lea Hillmer, Lina Witte und Jessica Michel zusammengearbeitet. „Aus unterschiedlichen Gründen“ seien Engagements nicht zustandegekommen. Freese habe wegen seines Jobs in Oyten zunächst „gar nicht auf dem Papier gestanden“.
Ostfriese erfüllt Preens Anforderungsprofil
Letztlich war es der gebürtige Ostfriese (Marienhafe), der das von Preen erstellte Anforderungsprofil erfüllte: „Wir wollen langfristig etwas aufbauen. Dafür brauchten wir jemanden mit Erfahrung im Frauen-Handball, mit Trainerqualitäten und jemanden, der die Lizenz für die Liga mitbringt.“
Freese coachte lange Jahre erfolgreich SFN Vechta
Einen Namen als Coach im Frauen-Handball hatte sich Freese von Sommer 2015 bis Dezember 2021 bei SFN Vechta gemacht. Der Familienvater führte das Team in seiner ersten Saison zurück in die Dritte Liga und hielt es dort bis zu seiner Entlassung.
Dem letztlichen Drittliga-Aufsteiger Oyten hatte Freese bereits sein Ja für die kommende Saison gegeben, dieses aber wieder zurückgenommen. Spielerinnen hätten laut Coach bereits erfolgten Zusagen aus beruflichen Gründen nicht nachkommen können: „Da habe ich keine Perspektive mehr gesehen.“ Nach seiner Rolle rückwärts hatte sich der Verein sofort vom Coach getrennt.
Neu-Coach verfügt über B-Lizenz
„Aus welchen Gründen auch immer das dort endete, interessiert mich nicht“, sagt Preen: „Das wäre Rückwärtsdenken.“ Viel wichtiger für ihn: Freese war frei. Neben seinen fachlichen Kompetenzen bringt der einstige Regionalliga-Handballer des HSC Hannover mit seiner B-Lizenz auch die für die Oberliga benötigte Trainerausbildung mit. Diese hatte in der abgelaufenen Saison noch Lea Hillmer mit ihrer C-Lizenz zur Verfügung gestellt.
Freese kennt die Kapitänin, die jetzt auf eigenen Wunsch als Coach aufhört. Wegen eines möglichen Wechsels zu Vechta habe es in ihrer Zeit beim TV Cloppenburg mal „losen Kontakt“ gegeben.
Freese will „Mädels“ vorerst in Ruhe lassen
Auf den Austausch mit Hillmer und ihren Kolleginnen will Freese jetzt erstmal verzichten: „Die Mädels sollen ihre Ruhe haben. Eine Pause ist wichtig, um runterzukommen. Danach wird viel Neues auf sie zukommen.“ Den Vorbereitungsstart hat der Neu-Coach für den 13. Juni angesetzt.