Hannover – Trotz des anhaltenden Corona-Lockdowns peilt der Handball-Verband Niedersachsen (HVN) die Rückkehr des Amateursports an. Bereits Mitte Januar soll der Trainingsbetrieb für die Vereine wieder möglich sein. Im Februar soll dann der Re-Start für die Ober- und Verbandsligen folgen. Andernfalls dürfte die Beendigung des Spielbetriebs schwierig werden.
Stefan Hüdepohl, Präsident des Handball-Verbandes Niedersachsen, fordert die Gliederungen des Verbandes auf, während des Lockdowns zur Eindämmung der anhaltenden Corona-Pandemie den direkten Kontakt mit den Vereinen und den Trägern der Sportstätten zu halten. „Um die Voraussetzungen zu schaffen, 2021 frühzeitig den Spielbetrieb wieder aufzunehmen“, sagte Hüdepohl während einer Online-Konferenz mit den Vorsitzenden und Spieltechnikern der Regionen: „Nicht nur in den Spielklassen des Verbandes, sondern auch in denen der Gliederungen.“ Gemeinsam mit Geschäftsführer Markus Ernst und Vizepräsident Spieltechnik Jens Schoof skizzierte Hüdepohl Szenarien.
Gültigkeit habe nach wie vor die Absicht, in den Ober- und Verbandsligen des Verbandes im Februar mit dem Spielbetrieb wiedereinzusetzen und die Saison 2020/21 in der Form einer Einfachrunde zu Ende zu spielen. Berücksichtigen wolle der Verband dabei den Wunsch der Ober- und Verbandsligisten, ihnen vor dem Wiederbeginn der Saison eine drei- bis vierwöchige Vorbereitungsphase zu ermöglichen. Hüdepohl geht aktuell noch davon aus, dass die Landkreise, die Region Hannover, die kreisfreien Städte und das Bundesland Bremen die Sportstätten ab Mitte Januar für den Vereinssport zugänglich machen.
Die vom Präsidium eingesetzte Task Force analysiere nach wie vor wöchentlich die Situation. Präsidium und Geschäftsführung stünden im regelmäßigen Austausch mit dem Landessportbund und den Mitarbeitern des niedersächsischen Innenministeriums. „Unsere Hoffnung, nach Ende der Ferien die Schulsportstätten wieder nutzen zu können, scheint aktuell nicht ganz unberechtigt“, erklärte der Präsident.
Tatsächlich geht Hüdepohl nicht davon aus, dass eine verbindliche Entscheidung vor dem 5. Januar getroffen wird. Für den Dienstag sind Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder zu einem weiteren Austausch über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verabredet.
Laut Vizepräsident Spieltechnik Jens Schoof müsse die Saison 2020/21 spätestens mit Ablauf des Monats Juni enden: „Nach unseren Berechnungen müssten wir für die Ober- und Verbandsligen spätestens Anfang März den Spielbetrieb wiederaufnehmen; sonst bleibt uns keine Luft mehr, auch nur auf irgendetwas zu reagieren.“
Ähnliches formulierte Jugendspielwart Olaf Bunge für die Jugendspielklassen des Verbandes. Den letzten Spieltag der Jugendklassen plane der Spielausschuss für Sonntag, den 9. Mai. „Ende Mai gehen wir in die Relegationen für die Saison 2021/22. Und das in der Hoffnung, dass dann ein geordneter Spielbetrieb wieder möglich ist.“ Stefan Hüdepohl sagte zu, die Gliederungen in eine etwaige Entscheidung über den Abbruch der Saison mit einzubinden.
Für wann und in welcher Form die Gliederungen des Handball-Verbandes Niedersachsen ihrerseits eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs planen, ist in Gänze offen. Nicht zuletzt wegen der unterschiedlichen Sieben-Tages-Inzidenzen in den Landkreisen: Meldete das Land Niedersachsen für den Landkreis Grafschaft Bentheim eine Sieben-Tages-Inzidenz von 220,9, war für den selben Zeitpunkt für den Landkreis Uelzen ein Wert von 23,8 ermittelt worden.