Lichtblick im Derby gegen SFN Vechta: Linkshänderin Elis Kambacheva (r.) von der HSG Hunte-Aue Löwen ist zum Saisonabschluss in Wilhelmshaven am rechten Flügel gefordert. © Terwey

Von: Matthias Borchardt

Zum Saison-Abschluss wollen Trainer Mateusz Chylinski und seine Löwinnen noch einmal „Spaß“ haben. Wie das im Duell der Handball-Regionalliga beim Wilhelmshavener HV gelingen soll.

Diepholz – Letztes Punktspiel ohne Druck: Die Handball-Regionalliga-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen können am Samstag frei aufspielen, wenn sie sich um 14.30 Uhr beim Wilhelmshavener HV vorstellen. „Wir können uns keinen Platz mehr verbessern oder verschlechtern, deshalb erwarte ich auch kein großes Spiel“, sagt Löwen-Co-Trainer Bernd Öhlmann, schiebt allerdings gleich nach: „Wir wollen gewinnen, müssen aber in der Abwehr stabiler stehen, um nicht so viele Gegentore zu kassieren.“

Bernd Öhlmann fordert bessere Defensivarbeit

Die Anzahl an kassierten Treffern beim jüngsten 30:46 im Derby gegen Spitzenreiter SFN Vechta störten den 61-Jährigen schon. Die HSG Hunte-Aue Löwen stellt mit 635 Gegentoren nach Eintracht Hildesheim (668), TV Oyten (645) und der HSG Hude/Falkenburg (639) die viertschwächste Deckung. „Wir müssen deutlich stabiler in der Abwehr werden. Daran arbeiten wir“, nennt Öhlmann bereits ein Vorbereitungsziel auf die Saison 2025/2026.

Jessica Michel „enttäuscht“ von Derbyleistung

„Ich war enttäuscht von unserer Leistung gegen Vechta“, sagt Löwen-Torhüterin Jessica Michel rückblickend. Die 28-Jährige nimmt die Mannschaft in die Pflicht: „Wir müssen in Wilhelmshaven gewinnen, das ist machbar, wenn wir hinten vernünftig stehen. Außerdem gilt es, das Tempospiel mit einzubringen.“ Letztgenannter Punkt hatte im Nachbarschaftsderby gefehlt.

Katharina Schanko ist Wilhelmshavens Tormaschine

Der Wilhelmshavener HV sinnt sicherlich vor eigenem Publikum auf Revanche für das 21:26 aus der Hinrundenpartie. Zuletzt verkaufte sich der Tabellenzehnte, der noch auf einen Abstiegsplatz zurückfallen kann, beim ambitionierten VfL Stade teuer, verlor nur mit 29:32. Mit elf Toren bewies Katharina Schanko einmal mehr ihre Gefährlichkeit. Aktuell kommt die Rückraumshooterin auf 126/41 „Buden“. In der vergangenen Serie hatte sich die 33-Jährige mit 202/64 Treffern die Torjägerkanone in der Oberliga Nordsee gesichert.

 Viel Kraft haben wir nicht mehr, die Spielerinnen sind müde.

Löwen-Coach Mateusz Chylinski

Gefahr droht den „Lady Lions“ auch von WHV-Rückraumspielerin Pia Mertens (79/1) und Regisseurin Emma Neumann (60/9).

Personell sieht es bei der HSG nicht so rosig aus, denn Spielmacherin Lena Walter (schwere Knieprellung), Rückraumakteurin Lisanne Dießel (Bänderriss im Sprunggelenk), Kreisläuferin Laura Scheper (nach Krankheit noch nicht fit), Elisa Buchwald (Leistenbeschwerden) und Gracia Schlömer (privat verhindert) fehlen.

Wurde im letzten Löwinnen-Heimspiel der Saison offiziell verabschiedet: Lena Walter. © Terwey

„Wir können das letzte Saisonspiel entspannt angehen, wollen Spaß haben und ohne Verletzung nach Hause fahren. Ein Sieg zum Abschluss wäre schön“, unterstreicht Löwen-Coach Mateusz Chylinski vor dem Saison-Finale.

Wie in der Hinrundenbegegnung lässt er in einer 6:0-Abwehr offensiv decken. Der 34-jährige Pole fordert: „Wir müssen den Spielfluss unterbrechen und dabei clever anstellen.“ Er hofft außerdem, dass „leichte Tore über die erste und zweite Welle glücken“. Da sind beispielsweise die Flügelspielerinnen Madeline Matos Ferreira und Elis Kambacheva gefordert.