Quelle: Kreiszeitung vom 1.11.21

HSG Hunte-Aue Löwen beim 14:25 gegen HC Bremen chancenlos

Diepholz – Fehler satt und eine grottenschlechte Vorstellung: Handball-Oberligist HSG Hunte-Aue Löwen ging am Freitagabend vor 200 Zuschauern in der Diepholzer Mühlenkamphalle gegen einen in der Deckung starken HC Bremen sang- und klanglos mit 14:25 (7:13) unter. In dieser Verfassung dürfte der Tabellenelfte den Klassenverbleib nicht schaffen.

„Unsere Angriffsleistung war unter aller Sau, ohne Durchschlagskraft – das haut so nicht hin. Wir haben gegen die schnell arbeitende Bremer Abwehr die Übersicht verloren und jede Menge Fehler gemacht“, monierte Löwen-Trainer Heiner Thiemann und ergänzte: „Die knapp dreiwöchige Pause hat uns nichts gebracht, das wird eine ganz schwere Saison.“

Quader: „Wir haben völlig ängstlich gespielt“

Auch Löwen-Kapitän Cedric Quader schüttelte nur mit dem Kopf: „Wir hatten nicht den Hauch einer Chance. Das war katastrophal, und wir haben völlig ängstlich gespielt.“ Jan Linné, mit fünf Treffern bester Werfer beim Verlierer, legte den Finger in die Wunde: „Es hat im Angriff die Regie gefehlt, wir hatten überhaupt keinen Spielfluss. Jeder hat sich in Einzelaktionen verstrickt.“ Der Linkshänder erreichte vorn zusammen mit Linksaußen Julian Wilkens (4) Normalform, dagegen enttäuschte Rückraumakteur Stefan Beljic einmal mehr, blieb nach drei Fahrkarten auf der Bank. Mittelmann Marko Pernar erwischte ebenfalls einen schlechten Tag.

Einziger Lichtblick: Neu-Torwart Peter Kowalski, der bei seinem Debüt in der zweiten Halbzeit 13 Bälle meisterte, darunter auch einen Siebenmeter von Ole Fietze. „Nach vier Monaten ohne Spiel bin ich mit meiner Leistung zufrieden“, urteilte der 1,95 Meter große Keeper, der zuletzt mit der JSG NSM-Nettelstedt in der A-Jugend-Bundesliga spielte. Zur Partie sagte der in Mühlen wohnende 19-Jährige, der im Krankenhaus in Vechta ein einjähriges Praktikum absolviert: „Vorn lief´s nicht, das war keine Mannschaftsleistung.“Bis zum 3:3 (12.) durch ein Tor von Linksaußen Julian Wilkens verlief die Partie ausgeglichen, danach verloren die Gastgeber innerhalb von sieben Minuten völlig den Faden. Beljic (dreimal) und Yury Pishchukhin scheiterten an Bremens Torwart Luca Prieß. HSG-Torhüter Frederik Hohnstedt, der von der Abwehr mehrfach im Stich gelassen wurde, meisterte beim Stand von 3:5 einen Tempogegenstoß von Ole Fietze (2/2). Der Tabellenvierte kam aus dem Rückraum zu einfachen Treffern, Lukas Dibowski (3) erhöhte auf 8:3 (19.). In Überzahl traf Rechtsaußen Jan Hendrik Wiezorrek (4) zum 11:4 (24.). Der eingewechselte Jan Linné traute sich im halbrechten Rückraum etwas zu, warf bis zur Pause die Tore zum 5:11, 6:11 und 7:12 (29.).

Zu Beginn der zweiten Hälfte parierte der eingewechselte HSG-Keeper Peter Kowalski gleich die ersten zwei Bälle von Spielertrainer Marten Franke (1/1) und Felix Fietze (3). Linné verkürzte zum 8:13 (32.). Danach war´s aber mit der Herrlichkeit schon wieder vorbei, die Gäste profitierten von weiteren „Schnitzern“, setzten sich über 16:8 (36.) auf 19:11 (40.) ab. Hätte Kowalski nicht noch weitere Bälle von Felix Fietze, Lukas Dibowski und Ole Fietze gehalten, der Rückstand wäre noch deutlicher ausgefallen. Erstmals zehn Treffer betrug er beim 21:11 (47.). HSG-Coach Thiemann wechselte munter durch, gab auch den Youngstern Silas Steinke und Max Wiese Spielanteile. Letzterer markierte aus dem Rückraum mit dem 13:24 (58.) sein erstes Oberliga-Tor.