Quelle: Kreiszeitung vom 3.12.22 (Matthias Borchardt)

Sie ist schnell, torgefährlich und außerdem eine gute Siebenmeterwerferin: Wenn über die Erfolge der Handball-Oberliga-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen gesprochen wird, dann fällt immer wieder der Name Karla Witte. Die Rückraumlinke trug in der Saison 2021/2022 entscheidend dazu bei, dass die Löwinnen sich ganz souverän mit 34:2 Punkten die Meisterschaft in der Landesliga West sicherten. „Wir sind da so durchgerutscht. Unser Ziel war von Anfang an der Aufstieg“, sagt die 22-Jährige rückblickend. Mit 114/28 „Buden“ war sie beste Torschützin beim Primus.

Diepholz – Auch in der Oberliga stellt die Torjägerin ihre Klasse unter Beweis, liegt nach zehn Partien mit 84/32 Treffern in der Gesamttorschützenliste an Position drei. Löwen-Interimstrainer Klaus Klostermann lobt seine Leistungsträgerin: „Karla ist trainingsfleißig, sie hat Zug zum Tor und geht da hin, wo es schmerzhaft wird.“ Der 60-Jährige weiß allerdings auch, dass in ihr noch mehr Potenzial steckt: „Karla kann sich im Spiel Eins-gegen-eins noch verbessern. Auch das Zusammenspiel mit den Außen ist verbesserungswürdig.“

16-Tore-Show gegen Habenhausen

Mit 14:6 Punkten nimmt der Aufsteiger nach zehn Partien den dritten Platz ein. „Mit solch einem Start haben wir nicht gerechnet, es läuft einfach“, unterstreicht die in Diepholz wohnende Rückraumakteurin. Die 1,72 Meter große Handballerin erwischte beim 39:24-Triumph in der Diepholzer Mühlenkamphalle einen Sahnetag, steuerte zum Sieg über den ATSV Habenhausen gleich 16/5 Tore bei. An den 5. November erinnert sich die gebürtige Vechtaerin gern: „Da hat alles geklappt.“

Bei den Minis der HSG Barnstorf/Diepholz fing alles an

Witte kam mit acht Jahren zum Handball, fing bei den Minis der HSG Barnstorf/Diepholz an. Später wechselte sie zum TuS Lemförde, ging dort sowohl für die B-Jugend als auch A-Jugend auf Torejagd. Schon damals galt sie als großes Talent. Seit der Serie 2018/2019 spielt die gelernte Industriekauffrau bei den Frauen der HSG Barnstorf/Diepholz, der heutigen HSG Hunte-Aue Löwen.

„Traue ihr zu, noch eine Klasse höher spielen zu können“

Klostermann glaubt fest daran, dass die Erfolgsgeschichte von Karla Witte weitergeht: „Ich traue ihr zu, noch eine Klasse höher spielen zu können.“ Drittligist SFN Vechta hat ja schon bei ihr angefragt, aber ein Wechsel ist für die Shooterin kein Thema: „Ich kann mir keine bessere Mannschaft als die Löwinnen vorstellen. Da steht jeder hinter jedem.“ Witte lobt in diesem Zusammenhang die Interimstrainer Klaus Klostermann und Medea Mosel: „Nach dem plötzlichen Rücktritt von Mario Mohrland als Coach sind wir noch viel enger zusammengewachsen. Wir sind froh, dass wir die beiden haben.“

Für die Rückrunde hat Witte einen Wunsch

Witte, die seit dem 1. August in Osnabrück eine dreijährige Ausbildung zur Physiotherapeutin („Das macht mir Spaß.“) absolviert, verfolgt für das neue Jahr zwei Ziele: „Zum einen wollen wir unseren Platz im oberen Tabellendrittel behaupten, zum anderen Spitzenreiter TV Oyten im Rückspiel daheim schlagen – das wäre cool.“ Die Löwin mit der Nummer 24, die auch privat mit der Mannschaft einiges unternimmt und sich da pudelwohl fühlt, betont: „Wichtig ist mir, mit dem Team zusammenzuspielen.“