Quelle: Kreiszeitung vom 6.2.23 (Matthias Borchardt)

In der Handball-Oberliga der Frauen hat es die HSG Hunte-Aue Löwen wieder einmal erwischt. Das Team verlor bei der HSG Osnabrück mit 25:28 und büßte die Tabellenführung ein.

Osnabrück – Jetzt hat es die Handball-Oberliga-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen wieder einmal erwischt: Nach neun Siegen in Folge kassierten sie am Samstag ihre vierte Saisonniederlage, verloren bei der HSG Osnabrück mit 25:28 (13:16) – und dadurch die gerade erst eroberte Tabellenspitze. Auch eine vor allem in der zweiten Hälfte stark aufspielende Karla Witte, die acht ihrer insgesamt elf Tore in den zweiten 30 Minuten erzielte, verhinderte den Ausrutscher nicht.

„Uns ist eine Vielzahl an technischen Fehlern unterlaufen, außerdem haben wir zu viele Chancen ausgelassen. In der Abwehr fehlte der letzte Biss, und in der Nahwurfzone waren wir nicht aggressiv genug“, analysierte Löwen-Trainer Klaus Klostermann. Er nannte einen weiteren Grund für die Niederlage: „Die einfachen Tore aus dem Tempogegenstoß fehlten.“ Ähnlich sah es Ulrich Preen, Sportlicher Leiter bei den Löwinnen: „Es war ein konfus geführtes Spiel. Es lief von der ersten bis zur letzten Minute nicht rund.“

Löwen-Kapitänin Lea Hillmer, die unter ihren Möglichkeiten blieb, gestand: „Es war ein gebrauchter Tag, unsere Leistung hat nicht gereicht. Wir haben vorn nicht mit Druck gespielt.“

Stenogramm

HSG Osnabrück – HSG Hunte-Aue Löwen 28:25 (16:13) – Löwinnen: Michel, Gatzemeier – Mohammad, Matos Ferreira (3), Gläser (2), Kambacheva, L. Witte (5), Kölling, Scheper, K. Witte (11/3), Hillmer (1), A. Meyer, Klostermann (3), Buchwald. Bes. Vork.: Rote Karte für Elisa Buchwald nach Foulspiel (41.).

Im ersten Auswärtsspiel des neuen Jahres ohne Harz erwischten die Gäste, die erneut ohne die erkrankte Ex-Bundesliga-Akteurin Kristina Logvin antraten, einen schlechten Start, lagen mit 1:4 (6.) und 2:5 (9.) zurück. „Wir haben die Bälle verloren und nicht gefangen“, monierte Klaus Klostermann. Anschließend steigerte sich der Aufsteiger kurzzeitig, packte in der 6:0-Abwehr besser zu und nutzte seine Chancen. In einer guten Phase schafften Larissa Gläser, Lina Witte und Kim Klostermann den Ausgleich zum 5:5 (12.). Es kam sogar noch besser: Torjägerin Karla Witte traf zum 6:5 (13.) und erhöhte auf 8:6 (15.).

Anschließend hatte Osnabrücks Linkshänderin Lisa Meyer (8/3) ihren Auftritt, glich mit einem Doppelpack zum 8:8 (16.) aus und egalisierte mit ihrer vierten „Bude“ zum 9:9 (19.). Danach profitierten die Gastgeberinnen vor über 200 Zuschauern in der Sporthalle in Hellern von den Schnitzern der Löwinnen, setzten sich mit drei Treffern in Folge auf 12:9 (22.) ab. Beim 14:10 lagen sie erstmals mit vier Toren in Front. Der Tabellendritte verkürzte dank der Tore von Kim Klostermann und Madeline Matos Ferreira noch einmal auf 13:15, doch Lisa Meyer sorgte postwendend für den 16:13-Pausenstand.

Nach dem Wechsel holten die Löwinnen auf: Lina Witte sorgte beim 20:20 (41.) für den Ausgleich. Schon im Gegenzug sah Löwen-Spielerin Elisa Buchwald nach einem Foul auf der Außenposition von den Schiedsrichtern Günther Smolka-Tongers/Hans-Christian van Hoorn die Rote Karte (41.). Klaus Klostermann probierte in der Deckung einiges, nahm in der zweiten Halbzeit Goalgetterin Lisa Meyer in Manndeckung, doch die Osnabrückerinnen hatten zu viel Platz auf den Außenpositionen. „Die Geschlossenheit im Abwehrverbund fehlte“, urteilte der 60-Jährige.

In der packenden Endphase egalisierte Karla Witte letztmalig zum 25:25 (56.). Mia Beernink mit Doppelpack und Swantje Timmermann machten das 28:25 der HSG Osnabrück perfekt.

„Insgesamt haben wir einfach zu unkonzentriert gespielt und unsere Chancen nicht bis zu Ende ausgespielt. Wir hatten die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen, haben aber nicht unsere Qualität wie in der Partie gegen Oyten abgerufen“, unterstrich die 26-jährige Lina Witte.  mbo