Quelle: Kreiszeitung vom 20.1.22

Löwen-Trainer Thiemann regt Handball-Pause an

Diepholz – Der Tabellenzehnte empfängt den -neunten, mit einem Sieg würden die Hausherren an den Gästen vorbeiziehen. Beste Voraussetzungen für einen spannenden Handball-Abend in der Diepholzer Mühlenkamphalle! Eigentlich. Denn ob die HSG Hunte-Aue Löwen wirklich am Freitag ab 20.00 Uhr gegen die nur zwei Punkte bessere, aber um 27 Gegentore schlechtere HSG Schwanewede/Neuenkirchen spielt, bleibt angesichts der immer prekäreren Pandemie-Lage Spekulation.

Geister-Heimspiel am Freitag

Das Heimspiel gegen Haren vor einer Woche hatte der Oberligist abgesagt – wegen zunächst eines Corona-Falls. Zwei weitere kamen später hinzu. Der nun anstehende Auftritt – so viel steht jetzt schon fest – läuft vor leeren Rängen ab. „Wir spielen ohne Zuschauer, und das haben wir den Schwanewedern auch so mitgeteilt“, berichtet Löwen-Trainer Heiner Thiemann.

Zuletzt lief in seinem Team „alles positiv“ – und das meinte er tatsächlich positiv. Ein Akteur sollte am Mittwoch aus der Quarantäne kommen, einen weiteren erwartet er am Donnerstag zurück. Ein dritter Spieler ist schon seit längerem wieder negativ getestet. Doch jetzt hat es Menschen in seinem direkten Umfeld erwischt. „Da kann natürlich niemand wissen, ob er nicht selbst noch Virenträger war“, gibt Thiemann zu bedenken: „Also muss ich eine Entscheidung treffen – und sagen: Du bleibst erst mal weg vom Training.“

Dementsprechend könne von einer planmäßigen Vorbereitung auf die Partie keine Rede sein. Daher hegt der 70-Jährige einen Wunsch: „Vielleicht sollte der Verband sagen, dass er den ganzen Laden für eine gewisse Zeit wieder dichtmacht – und sich in der Zeit vielleicht die eine oder andere kreative Lösung überlegen.“ Als Beispiele nennt der HSG-Coach Turnierformen, um die Saison noch einigermaßen sportlich über die Bühne zu bekommen. Gleichwohl scheint er mit den Verbandsvorderen zurzeit nicht tauschen zu wollen: „Ratschläge sind immer auch Schläge“, sagt der Barnstorfer zu seinen Anregungen.

Also orientieren sich die Löwen nach dem, was momentan erlaubt und vorgeschrieben ist – und treffen ihre Sicherheitsvorkehrungen. „Bei uns sind alle geimpft und vor jedem Training getestet. Auch vor dem Spiel gibt es Tests, und wir können nur hoffen, dass alle anderen Vereine ähnlich vorgehen“, wünscht sich Thiemann, „auch am Freitag die Schwaneweder.“

Trotz der ärgerlichen 29:30-Hinspiel-Niederlage nach einer komfortablen Vier-Tore-Führung bis zur 51. Minute hat der Übungsleiter keine durchweg schlechten Erinnerungen an die Partie: „Wir haben überraschend gut gespielt.“ Marko Pernar und Kapitän Cedric Quader trafen je achtmal, am Ende nahmen die „Schwäne“ Pernar und wechselweise einen anderen Löwen-Akteur in Manndeckung. „Das hat uns absolut verwirrt.“

Quader, der damals in den Schlusssekunden wegen einer angeblichen Schiedsrichter-Beleidigung noch eine Blau-Rote Karte (samt Sperre) kassiert hatte, fehlt am Freitag definitiv – wegen einer Grippe. Von Pernar hofft sein „Chef“ allerdings, dass er seine Leistung wie gewohnt abruft: „Marko spielt eine ganz starke Saison – er ist der Kopf unserer Mannschaft.“