Voller Einsatz: Martin Golenia aus der Löwen-Zweiten half im Verbandsliga-Team aus, agierte griffig in der Abwehr und trug sich dreimal in die Torschützenliste ein. © Krüger

 

Was für ein dramatisches Verbandsliga-Derby am Freitagabend in der Barnstorfer Vereinssporthalle! Die Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen arbeiteten sich gegen den starken Aufsteiger TV Dinklage nach zehn schwierigen Minuten in die Partie, legten eine 15:8-Pausenführung vor, verspielten diesen Vorsprung fahrig und konnten am Ende fast noch froh über das Remis sein. Bester HSG-Handballer war Keeper Peter Kowalski mit 19 Paraden – darunter drei gehaltene Siebenmeter.

Barnstorf – Zwei Sekunden fehlten Peter Kowalski – und der Torhüter der HSG Hunte-Aue Löwen wäre zum kompletten Matchwinner geworden. Der kampfstarke Aufsteiger TV Dinklage hatte am Freitagabend in der Barnstorfer Vereinssporthalle einen Sieben-Tore-Pausenrückstand aufgeholt und ging in der dramatischen Schlussphase mit einem siebten Feldspieler voll auf Sieg, als Kowalski diesen letzten Angriff abfing und aufs leere Tor warf. Ehe der Handball in den Maschen lag, dröhnte jedoch die Schlusssirene – und die 70 mitgereisten TVD-Fans feierten das 27:27 (8:15) wie die deutsche Meisterschaft.

Kowalskis insgesamt 19 Paraden einschließlich dreier gehaltener Siebenmeter wären sogar fast komplett für die Katz’ gewesen, denn zwei Minuten vor Schluss führte der Verbandsliga-Achte beim -Vierten gar mit 27:26. „Wir haben das Ding in der Deckung verloren“, ärgerte sich Zweitherren-Spielertrainer Martin Golenia, der in der Ersten aushalf, immer anspielbereit war und viele Bälle holte: „Wenn du zur Pause nur acht Tore zulässt, darfst du danach keine 19 kassieren.“ Er lobte aber seinen Schlussmann: „Peter hat den Kasten zugenagelt.“

Doch nach dem Wechsel bekam die Nummer eins der HSG deutlich weniger Bälle zu packen, „weil Dinklage fast nur noch über den Kreis gespielt und aus schwierigen Winkeln geworfen hat“, erklärte der Keeper. Sein verletzter Spielertrainer Marko Pernar war mit der Deckung und natürlich mit Kowalski zufrieden, rügte allerdings die „Unkonzentriertheiten“ im Abschluss.

Im äußerst temporeichen Duell erwischen die Gäste den besseren Start, gingen mit 3:1 in Führung (6.) und lagen bis zur zehnten Minute vorn, ehe HSG-Rechtsaußen Mladen Boskovic auf 4:4 stellte und Patryk Abram per Siebenmeter für die erste Löwen-Führung sorgte (5:4/11.). Über 7:5 und 9:5 (17.) setzte sich die Mannschaft des verletzten Mittelmanns Pernar auf 10:7 (21.) ab, ehe Kowalski groß aufzog: freie Würfe, Versuche von außen und vom Siebenmeterstrich waren seine Beute.

Nach der Pause ein gänzlich anderes Bild: Nur Matej Ivankovic und Boskovic trafen in den ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs. Die Dinklager hingegen schalteten schnell um, kamen auf 18:20 heran (41.). Nun klappte bei ihnen alles – zu sehen an Paul Nordlohnes 21:22-Anschlusstreffer im Rückwärtsfallen (45.). Es war der Auftakt zu einer dramatischen Crunchtime mit dem gerechten Remis am Ende.

Verbandsliga Männer

HSG Hunte-Aue Löwen – TV Dinklage 27:27 (15:8) – Löwen: Kowalski – Beljic, Boskovic (2), Lengauer, Damm (1), Stankovic (6), Golenia (3), Powelkin, Abram (5/4), Lutz, Stojisavljevic (2), Pishchukhin (2), Ivankovic (6). Schiedsrichter: Thoralf Becker/Eike Schumacher.

 SAVE-THE-DATE:        Freitag, 03.05.2024 um 20.00 Uhr Löwen gegen ATSVHabenhausen II in der Mühlenkamphalle Diepholz