Fehlt den Löwen: Der aktuell verletzte Keeper Jannik Juchelka (r.), hier im Gespräch mit Trainer Marko Pernar, dessen Verbleib offen ist. © Terwey

Von: Fabian Terwey

Bei den Löwen herrscht aktuell große Unzufriedenheit. Grund: Die Oberliga-Handballer befinden sich derzeit in einer sportlichen Krise. Der Club um den Sportlichen Leiter Heiner Thiemann stellt jetzt alles auf den Prüfstand. Die Zukunft von Trainer Marko Pernar ist offen.

Barnstorf – Sieben Niederlagen in den vergangenen acht Spielen – die Saison verläuft gerade so gar nicht nach den Vorstellungen von Heiner Thiemann. Der Sportliche Leiter des Handball-Oberligisten HSG Hunte-Aue Löwen befindet sich deshalb gerade auf „Ursachenforschung“ und kündigt vor dem Heimspiel gegen den OHV Aurich II (Sonntag, 15.00 Uhr) in Barnstorf an: „Am Saisonende werden wir Konsequenzen ziehen.“

Heiner Thiemann: „Trainerdiskussion völlig absurd“

Auch weil die Löwen bereits aus der Vorsaison mit einer Negativserie von 1:19 Punkten gegangen waren. Dass die Analyse der sportlichen Krise automatisch eine Trennung von Trainer Marko Pernar zur Folge hat, weist Thiemann dabei entschieden zurück: „Es ist völlig absurd, jetzt eine Trainerdiskussion zu führen – auch wenn das gerade von außen reingetragen wird. Ein Trainer alleine verliert nie eine Saison. Da ist man schnell dabei – das weiß ich ja aus eigener Erfahrung.“

Stattdessen befinde sich Thiemann, der jahrelang selbst die HSG trainierte, in „ergebnisoffenen“ Gesprächen mit Pernar hinsichtlich eines Verbleibs in der kommenden Saison. Eine Verlängerung, ein Abschied – „alles ist denkbar“, verrät Thiemann und ergänzt: „Marko muss auch bleiben wollen.“

Marko Pernar schließt nach der Saison nichts aus

Pernar erklärt wiederum auf Nachfrage der Mediengruppe Kreiszeitung: „Es kostet Zeit, Nerven, aber es macht Spaß. Ich würde gerne im Verein bleiben. Aber so einfach ist es nicht. Es gibt viele Sachen, die berücksichtigt werden müssen.“ Aktuell schließe der 32-Jährige in Sachen Zukunft nichts aus, „auch nicht, dass ich nächste Saison wieder spiele. Mein Knie schmerzt nach dem Kreuzbandriss zwar noch ab und zu, aber ich fühle mich fit. Wir werden nach der Saison eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht.“

Bis dahin soll laut Thiemann alles auf den Tisch kommen: „Wir sehen die Spiele, wir sehen die Statistiken, wir sprechen mit der Mannschaft. Das ist ein Prozess, der voll im Gange ist.“

Schon jetzt ist für den Sportlichen Leiter aber klar: „Wir bekommen zu viele Gegentore, wir müssen unser Umschaltspiel verbessern. Wir wollen erfolgreichen Handball spielen und nicht so etwas wie jetzt. Wenn man es positiv sehen will, sind wir als Aufsteiger zwar ordentlich dabei, aber mit dieser Mannschaft wäre mehr drin gewesen.“

Thiemann nennt die Gründe für die Krise

Doch nach der anhaltenden Negativserie haben sich die Löwen längst aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet und sind mittlerweile „nur noch“ Tabellensiebter. Thiemann sieht neben den Leistungen auch die „Begleitumstände“ als Ursache für den erneuten „Bruch in der Saison“: den unvorhergesehenen Winter-Abgang von Mladen Boskovic nach Aurich etwa. Oder den Ausfall von Keeper Jannik Juchelka.

Pernar ergänzt, dass dem Team seit dieser Saison studienbedingt auch häufiger Torwart Peter Kowalski als Rückhalt fehle. „Luis Lengauer ist ebenso ein sehr wichtiger Spieler“, sagt Thiemann über den Kapitän: „Aber er kann aus beruflichen Gründen oft nicht mittrainieren.“ Thiemanns Folgerung: „All das ist nicht leistungstreibend.“ Am Sonntag soll dennoch ein versöhnliches Saisonende eingeleitet werden.

Spiel verlegt

Die Löwen weichen für das vorletzte Heimspiel der Saison hinsichtlich des Termins und der Spielstätte aus. Statt am Freitag in der Diepholzer Mühlenkamphalle fordert die HSG jetzt den OHV Aurich II erst am Sonntag um 15.00 Uhr in der Barnstorfer Vereinssporthalle. Grund: In der Mühlenkamphalle herrscht laut Löwen-Trainer Marko Pernar wegen der aktuellen Hallenbodenversiegelung Harzverbot. Gegner Aurich wollte darauf nicht verzichten, daher der Umzug.