Quelle: Kreiszeitung vom 17,10,22 (Matthias Borchardt)

Sie lagen sich in den Armen und tanzten im Kreis: Die Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen feierten am Samstag vor 200 Zuschauern in der Diepholzer Mühlenkamphalle ihren 23:21 (12:13)-Erfolg über die HSG Hude/Falkenburg. Zur Matchwinnerin avancierte Keeperin Jessica Michel, die unter anderem Siebenmeter von Kim Sanders und Michaela Stahlkopf meisterte.

Diepholz – Löwen-Interimstrainerin Medea Mosel lobte die 26-Jährige: „Wir hatten eine überragende Torhüterin.“ Michel strahlte: „Das ist ein super Gefühl, am Ende haben wir verdient gewonnen.“ Sie bedankte sich bei Standby-Torfrau Svenja Gatzemeier: „Ich hatte einige Tipps von ihr bekommen und war auf die Würfe von Hude gut eingestellt.“

Lisa-Marie Hillmer gewinnt das Schwestern-Duell

Auch Löwen-Kapitänin Lea Hillmer freute sich über den Heimsieg: „Das war ein Kopf-an-Kopf-Rennen, über den Kampf haben wir verdient gewonnen. Jessica war unser großer Rückhalt.“ Die 25-Jährige hatte zwar das Schwestern-Duell verloren, doch das störte sie nicht. Sie erzielte drei Tore, und Lisa-Marie Hillmer traf auf der anderen Seite sechsmal ins Schwarze. Die 27-Jährige gestand: „Ein persönlicher Frust ist schon da. Nach dem klaren Rückstand haben wir uns gut zurückgekämpft, aber unsere Chancenverwertung war das Manko.“ Eines versicherte die Rückraumspielerin: „Es hat Spaß gemacht, vor dieser Kulisse zu spielen.“

Löwinnen geraten zur Pause in Rückstand

Die Gastgeberinnen begannen sowohl in der Deckung als auch im Angriff konzentriert. Lina Witte hatte auf der Halbposition Lisa-Marie Hillmer zunächst im Griff. Löwen-Torjägerin Karla Witte mit Doppelpack, Alena Meyer und Madeline Matos Ferreira erhöhten mit vier „Buden“ in Folge von 4:2 (10.) auf 8:2 (13.). Die Gäste ließen aber nicht die Köpfe hängen. Bei einer Zeitstrafe gegen Matos Ferreira verkürzten in Überzahl Sanders und Malin Blankemeyer auf 5:8 (16.). Der Aufsteiger lag zwar bis zum 11:9 (24.) durch Lea Hillmer weiter in Front, doch in der Endphase unterliefen den Löwinnen technische Fehler, außerdem scheiterten Alena Meyer und Laura Scheper an Hudes Torfrau Anneke Alfs. Blankemeyer (6) und Laura Tirschler (4) drehten den Spieß zum 13:12-Pausenstand um.

Jubel pur beim Abpfiff

Nach dem Wechsel schenkten sich beide Teams nichts. „Das war ein gutes Spiel auf Augenhöhe“, urteilte Löwen-Interimstrainer Klaus Klostermann treffend. Karla Witte verkürzte auf 16:17 (41.). Als Blankemeyer mit einem Doppelpack auf 20:17 (43.) stellte, befand sich die HSG Hude/Falkenburg auf der Siegerstraße. Die Löwinnen steigerten sich in der Schlussphase, fighteten weiter. Meyer, Karla Witte mit verwandeltem Strafwurf und Lea Hillmer egalisierten zum 20:20 (48.). Michel parierte einen Siebenmeter von Stahlkopf. Lina Witte legte zum 21:20 (54.) vor. Zwar glich Blankemeyer mit ihrem sechsten Tor noch einmal zum 21:21 (56.) aus, doch Kristina Logvin, die aufgrund einer Erkältung nicht fit war, und Lina Witte machten den Sack zum 23:21 (59.) zu. Es folgte beim Abpfiff Jubel pur.

Oberliga Frauen: HSG Hunte-Aue Löwen – HSG Hude 23:21 (12:13)

Löwen: Michel, Winkler – Matos Ferreira (3), Gläser (2), L. Witte (4), Scheper, Logvin (1), K. Witte (7/3), Hillmer (3), Meyer (3), K. Klostermann, Bahr, Greiner.
Siebenmeter: Löwen 3/3, Hude 2/0; Zeitstrafen: Löwen 2, Hude 2; Schiedsrichter: Günther Smolka-Tongers/Hans-Christian van Hoorn (TuS Holthusen/FC Oldersum) bauten in der zweiten Hälfte ab, hatten keine klare Linie mehr im Spiel.
Zuschauer: 200.

„Wir haben beim Rückstand Moral bewiesen. Das war unsere beste Abwehrleistung der Saison“, unterstrich Klaus Klostermann. Neben der bärenstarken Torhüterin Jessica Michel überzeugte noch Lina Witte (4). Die 25-Jährige lief trotz Kniebeschwerden auf, sorgte im Angriff für Ruhe. Ihre Schwester Karla war mit sieben Treffern einmal mehr beste Werferin ihrer Mannschaft.