Quelle: Kreiszeitung vom 30.6.23 (Fabian Terwey)

Neue Gegner, neue Hallen: Die Oberliga-Handballerinnen der HSG Hunte-Aue Löwen wechseln wegen der Umgruppierung des Spielausschusses von der Nordsee- in die Niedersachsen-Staffel. Warum sich Neu-Trainer Kai Freese und Kapitänin Lea Hillmer darüber freuen und der Sportliche Leiter Ulrich Preen darüber zunächst „erschrocken“ war.

Diepholz – Kai Freese spricht von einem „neuen sportlichen Reiz“. Der Neu-Trainer der HSG Hunte-Aue Löwen tritt in der kommenden Saison mit den Oberliga-Handballerinnen in der Niedersachsen- statt in der bisherigen Nordsee-Staffel an. Grund: Der Spielausschuss gruppierte die Lady Lions um. So warten unbekannte Gegner und neue Hallen auf den Vizemeister der abgelaufenen Saison.

„Wir müssen die 28 Clubs in Niedersachsen eben auf zwei 14er Ligen verteilen“, erklärt Staffelleiter Jens Schoof den Vorgang: „Aus geografischen Gesichtspunkten hat das für uns als Spielausschuss am meisten Sinn ergeben. Klar ist aber auch: Damit ist nicht jeder zufrieden.“

Ulrich Preen „im ersten Moment erschrocken“

So war auch Ulrich Preen „im ersten Moment erschrocken“, wie der Sportliche Leiter der Löwinnen verrät. Denn organisatorisch sei es „ein bisschen aufwendiger als in der Nordsee-Staffel, wo die Entfernungen etwas geringer sind“. Der 67-Jährige nennt das Auswärtsspiel beim MTV Rosdorf als Extrembeispiel. Bis zur Halle des zukünftigen Kontrahenten und wieder zurück beträgt die Strecke immerhin rund 500 Kilometer. „Das sind sechs, sieben Stunden Fahrt“, betont Preen: „Aber wir sind zum Glück in der komfortablen Lage, dass uns Andreas Pörschke unterstützt und uns mit seinem Bus fährt.“

Das sieht auch Freese als Luxus an. Für den 49-Jährigen erfülle der Bus im Lady-Lions- Design „mindestens Bundesliga-Anforderungen. Und es sind ja auch Fahrten dabei, die nur zwei, drei Stunden dauern. Das ist für die Oberliga völlig okay. Ich freue mich drauf.“

Neuer Löwinnen-Coach Kai Freese trifft alte Bekannte

Auch weil es für den Coach „ein Stückchen sportliches Nachhausekommen“ in altbekannte Hallen bedeutet. Denn Freese hatte zu seiner aktiven Zeit mehr als zehn Jahre in Hannover Handball gespielt – unter anderem für den HSC. Jetzt feiert er „ein Wiedersehen mit alten Weggefährten aus den ganzen Oberliga- und Regionalliga-Jahren“. Denn ehemalige Mannschaftskameraden und Trainer des Physiotherapeuten sind inzwischen Coaches bei den neuen Löwinnen-Gegnern – so wie Olaf Seegers (TV Hannover-Badenstedt II), Saulius Tonkunas (HSG Schaumburg-Nord) und Martin Kahle (SV Altencelle). „Ich habe schon einige Nachrichten bekommen“, sagt Freese: „Sie freuen sich, dass wir mit Diepholz dort auflaufen.“

Es warten „attraktiven Namen wie Wolfsburg, Peine und Hannover-Badenstedt“

Das tut auch Lea Hillmer. Die 25-jährige Kapitänin findet’s gut, dass nun Gegner warten, „die man nicht kennt, denn so unterschätzt man niemanden und muss immer 120 Prozent Einstellung zeigen“. Von der Niedersachsen-Staffel weiß sie: „Man sagt, sie sei stärker.“ Preen kann das „nicht genau beurteilen, weil ich nicht alle Mannschaften kenne“, spricht aber von „attraktiven Namen wie Wolfsburg, Peine und Hannover-Badenstedt“.

Für Freese, der sich mit den Löwinnen derzeit in der dritten Woche der Vorbereitung befindet, hat es indes „wenig Sinn, die Oberligen aus der Ferne zu vergleichen“ – doch auch er meint, dass die Umstellung „allen Beteiligten gut“ tun werde und auch schon „ein Vorgeschmack“ auf die anvisierte und ab 2024 eingeführte Regionalliga sei. Schließlich würden auch dort wieder neue Teams auf die Löwinnen lauern – „falls wir uns denn dafür qualifizieren“.

Platz sechs reicht für die Regionalliga-Quali wohl aus

Während der Meister in die Dritte Liga aufsteigt, reicht für den Sprung in die Regionalliga laut Staffelleiter Schoof schon Platz sechs – voraussichtlich. Denn „die Durchführungsbestimmungen müssen erst noch in den Gremien abgeklärt werden“. Das erfolge für die am 26. August beginnende und am 12. April endende Saison in den „kommenden Tagen“. Fest stehe: Der Spielplan werde an diesem Samstag veröffentlicht. Dann erfahren die Löwinnen auch, gegen wen und wo sie in das neue Abenteuer starten.

 

Geplant ist nichts mehr. Wenn, dann muss es uns zulaufen.

Ulrich Preen, Sportlicher Leiter der Löwinnen, auf die Frage, ob weitere Neuzugänge kommen