Einiges an Arbeit dürfte auf Torfrau Jessica Michel zukommen, wenn es am Samstag gegen den Tabellenführer geht. © Cord Krüger
Von: Jan Könemann
Und jetzt kommt auch noch der Tabellenführer: Die angeschlagenen „Lady Lions“ empfangen am Samstag den VfL Stade in der Mühlenkamphalle. Trotz sechs Niederlagen am Stück hat Trainer Mateusz Chylinski „positive Ansätze“ gesehen und hofft auf eine Überraschung.
Viel schlechter könnten die Aussichten auf einen Sieg kaum sein: Die abstiegsgefährdeten Handball-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen sind in einem echten Formtief, haben in diesem Jahr fünf Niederlagen in Serie kassiert – jahresübergreifend sind es sogar sechs Pleiten am Stück. Den letzten Erfolg in der Regionalliga gab es am 7. Dezember gegen Abstiegskonkurrent Wilhelmshaven. Und jetzt wartet im kommenden Heimspiel am Samstag (19.15 Uhr) kein geringerer Gegner als der Klassenprimus VfL Stade.
Der Tabellenführer reist seinerseits mit einer kleinen Serie von vier ungeschlagenen Ligaspielen in Folge in die Diepholzer Mühlenkamphalle. Auch das Hinspiel in Stade war eine klare Angelegenheit: Die Löwinnen unterlagen mit 20:38 – bis heute die höchste Saisonniederlage. Hinzu kommt, dass beim Team von Trainer Mateusz Chylinski einige Leistungsträgerinnen nach wie vor angeschlagen sind. Beim reinen Blick auf diese Fakten könnte man also von einer „Mission Impossible“ sprechen.
Chylinski: „Ich wünsche mir, dass die Mädels sich belohnen.“
Chylinski aber wirft nicht schon vor dem Spiel die sprichwörtliche Flinte ins Korn: „Wir müssen auf uns gucken und so spielen wie in der zweiten Halbzeit in Hollenstedt.“ Vor allem die Abwehrleistung sei nach der Pause viel besser gewesen. Darauf möchte der Coach aufbauen. Trotz der Niederlagenserie habe er bei seiner Mannschaft „teilweise gute Ansätze“ ausgemacht. Das Problem der Löwinnen sei einzig die Konstanz: „Wir müssen gucken, dass wir diese Leistungen über einen längeren Zeitraum halten können“, sagt Chylinski. Wenn den „Lady Lions“ das gelänge, könne man für eine Überraschung sorgen. „Bisher hat es leider noch nicht gereicht, aber ich wünsche mir, dass die Mädels sich belohnen.“
Doch der Löwinnen-Coach weiß auch: „Dafür ist Stade wahrscheinlich ein schlechter Gegner.“ Wofür allein ein Blick auf die Tabelle reicht, unterstreicht Chylinski noch einmal: „Stade ist eine sehr erfahrene Mannschaft mit einem ganz, ganz starken Kader.“ Eine Spielerin steche beim Vorjahresmeister besonders heraus: Lisa Prior. „Sie ist der Kopf der Mannschaft, übernimmt in den entscheidenden Momenten die Verantwortung“, zollt Chylinski der 121-Tore-Frau (Rang drei der Torschützinnenliste) Respekt. Hinzu komme beim Tabellenführer eine „aggressive Deckung und gute Torhüterleistung“.
Stader Auswärtsschwäche als Chance für die Löwinnen
Eine kleine Schwachstelle hat Mateusz Chylinski aber doch ausgemacht: „Auswärts tun sie sich ein bisschen schwer“, sagt der Löwinnen-Coach mit Blick auf die letzten Auftritte des VfL in der Fremde. Daher setzt er auch auf den Faktor Mühlenkamphalle: „Vor eigenem Publikum ist alles möglich.“
Die Stimmung bei den Löwinnen sei nach wie vor gut, auch im Training werde gut gearbeitet. In dieser Woche allerdings personell arg dezimiert: „Dienstag waren nur sieben Spielerinnen beim Training“, berichtet Chylinski. Wer ihm beim Duell gegen den Tabellenführer alles zur Verfügung steht, konnte er am Donnerstag noch nicht abschätzen. „Ich muss erstmal schauen, in welcher Verfassung alle sind“, sagt der Löwinnen-Coach mit Blick auf die angeschlagenen Leistungsträgerinnen Lea Hillmer und Karla Witte. Sicher ausfallen für die „Mission Impossible“ werden Alena Meyer und Elisa Buchwald.