Aggressiv in der Spitze der 5:1-Abwehr: Löwin Madeline Matos Ferreira (beim Wurf) hatte ihre Stärken in der Defensive. Beim 27:35 in Hannover traf „Maddi“ zweimal. © Krüger, Cord
Von: Matthias Borchardt
Eine schwache Chancenverwertung und ein schlechtes Rückzugsverhalten brachen den Regionalliga-Handball-Frauen der HSG Hunte-Aue Löwen das Genick: Sie verloren am Samstag nach gutem Auftakt mit Führungen beim Drittliga-Absteiger Hannoverscher SC mit 27:35 (13:18).
„Wir sind in der ersten und zweiten Halbzeit mehrfach an HSC-Torhüterin Melissa Schween gescheitert. Unsere 5:1-Deckung stand dagegen gut. Wir haben aber die erste und zweite Welle von Hannover nicht stoppen können“, analysierte Löwen-Trainer Mateusz Chylinski. Der neue Co-Trainer Bernd Öhlmann belegte dies mit einer Zahl: „Wir haben knapp 20 Tore über die erste und zweite Welle bekommen.“
Beim Verlierer wusste neben Keeperin Jessica Michel vor allem Allrounderin Kim Klostermann zu gefallen. Die 26-Jährige spielte für Laura Scheper (krank) und Antonia Richter (Urlaub) am Kreis und erzielte acht Tore. In der Abwehr machte Madeline Matos Ferreira als Spitze der 5:1-Formation einen ordentlichen Job. Rückraumakteurin Karla Witte kam zwar auf neun Tore, warf allerdings auch einige Fahrkarten.
Regionalliga Frauen
Hannoverscher SC – HSG Hunte-Aue Löwen 35:27 (18:13) – Löwinnen: Michel, Bünte – G. Schlömer, Matos Ferreira (2), Walter (3), Menge, E. Schlömer, Dießel, L. Witte (2), K. Witte (9/1), Hillmer (2), Klostermann (8/1), Kambacheva (1), Buchwald.
„Die Anfangsphase war teilweise gut anzusehen“, lobte Öhlmann die „Lady Lions“, die nach einem Klostermann-Treffer mit 5:2 (5.) führten. Die Gäste legten nach, Linkshänderin Elis Kambacheva erhöhte auf 10:6 (11.). Nach einem weiteren Tor von Klostermann lag der Tabellenachte unerwartet mit 12:7 (14.) in Front. Beim Stand von 13:10 (18.) folgte der Einbruch. „Wir haben vorn nicht mehr geduldig gespielt“, monierte Kapitänin Lea Hillmer. Die Gastgeberinnen kamen zu Ballgewinnen, schafften beim 13:13 (24.) durch Linkshänderin Michelle Schäfer (5/1) erstmals den Ausgleich. „Es kam Unsicherheit ins Spiel“, sagte der 61-jährige Co-Trainer. Mit einem 5:0-Lauf zog der HSC bis zur Pause auf 18:13 davon.
Gleich nach dem Wechsel traf HSC-Kreisläuferin Paula Abel (9) in Überzahl zum 19:13. Lena Walter beendete die 13-minütige Funkstille des Angriffs mit dem 14:19 (31.). Die Löwinnen kämpften zwar aufopferungsvoll weiter, offenbarten aber Schwächen im Abschluss. Die Heimmannschaft drückte weiter auf die Tube, kam auch durch die schnelle Naemi Leston (6) zu einfachen Toren. Sie baute den Vorsprung auf 24:16 (38.) und 29:21 (52.) aus. Bei dieser Acht-Tore-Führung blieb es bis zum Ende – den Schlusspunkt zum 27:35 setzte Lina Witte.
Am Samstag, 25. Januar, erwarten die „Lady Lions“ die HSG Hude/Falkenburg zum Kellerduell. „Wir müssen an unserem Angriffsspiel arbeiten“, nennt Hillmer die Marschroute für die kommenden Trainingseinheiten.