In Topform präsentiert sich zuletzt Edo Mehinagic (am Ball). Der Rückraumspieler überzeugte auch im Hinspiel gegen den TV Oyten und führte die Löwen mit neun Toren zum Sieg. © Jan Könemann

Von: Jan Könemann

Die HSG Hunte-Aue Löwen steht vor einem echten Kraftakt. Binnen nicht einmal 24 Stunden tritt das Team von Marko Pernar zunächst am Freitagabend zu Hause gegen den TV Oyten und nur einen Tag später zum Nachholspiel beim OHV Aurich II an. Der Spielertrainer fordert trotz einiger angeschlagener Spieler zwei Siege, weiß aber auch um die Stärken der Gegner.

Im Profisport wäre der Aufschrei sicher groß: Zwei Spiele in nicht einmal 24 Stunden – das geht doch nicht! Für die HSG Hunte-Aue Löwen wird dieses Szenario am Wochenende jedoch zur Realität. Die Mannschaft von Spielertrainer Marko Pernar tritt zunächst am Freitagabend (20.30 Uhr) in der Diepholzer Mühlenkamphalle gegen den TV Oyten an, ehe sie am Samstag nach Aurich reist (18.30 Uhr). Das Spiel beim Tabellenschlusslicht OHV Aurich II ist jene Nachholpartie, die aufgrund des Verkehrsunfalls der HSG-Spieler Stefan Beljic, Nikola Stankovic und Matej Ivankovic Anfang Januar notwendig geworden ist. Der Tabellenzweite der Handball-Oberliga steht also vor einem echten Kraftakt.

Das weiß auch Coach Pernar. „Zwei Spiele in so kurzer Zeit sind eine große Belastung.“ Erschwerend kommt hinzu, dass bei den Löwen eine Krankheitswelle Einzug hält. Kapitän Patryk Abram, die Rückraumspieler Edo Mehinagic und Nikola Stankovic sowie Keeper Jannik Juchelka haben allesamt unter der Woche nicht mittrainieren können. Auch Peter Kowalski wird für den Doppelpack nicht zur Verfügung stehen. „Ich mache mir ein bisschen Sorgen“, sagt Pernar. Er hofft aber, dass sich alle angeschlagenen Spieler durchbeißen. Der Fokus liege zunächst ganz klar auf dem Spiel gegen Oyten, „auf das Spiel gegen Aurich bereiten wir uns auf der langen Busfahrt vor“.

Zwei Spiele, zwei unterschiedliche Anforderungen

TV Oyten: Der Tabellen-Siebte sei laut Pernar eine Mannschaft, die versucht, „immer wieder durch die erste und zweite Welle zu Torchancen zu kommen“. Besonders Rückraumspieler Jakob Naumann (82 Tore) sollten seine Mannen im Auge haben. „Wir müssen die erste Welle unterbinden, sonst wird es gefährlich“, hat der Coach analysiert. Das Hinspiel haben die Löwen in Oyten mit 40:36 gewonnen. „Oyten kassiert auch viele Tore“, weiß der Spielertrainer und sieht genau darin die Chance für sein offensivstarkes Team.

OHV Aurich II: Das Tabellenschlusslicht ist im Aufwind: Eine knappe Ein-Tor-Niederlage, ein Unentschieden und ein deutlicher Sieg stehen für die Zweitvertretung des OHV im Jahr 2025 zu Buche. Ein Aufwärtstrend, der natürlich auch Marko Pernar nicht entgangen ist: „Das wird kein Selbstläufer“, warnt der Coach. Aurich habe ein paar Spieler dazubekommen und den Trainer gewechselt. „Die haben eine neue Mannschaft und sind besser eingespielt.“ In der Abwehr wolle man daher „die Mitte dicht machen und immer wieder mit Tempo nach vorne gehen“. Es gilt: Unterschätzen verboten.

Coach Pernar fordert zwei Siege

„Wir wollen modernen Handball spielen“, gibt Marko Pernar die spielerische Marschroute für die beiden Partien vor. Wegen der Personalsorgen wolle er „vielleicht ein bisschen mehr wechseln, wenn es möglich ist“. Ob mit vermehrten Wechseln oder ohne, Pernar fordert – auch angesichts der kommenden schweren Auswärtsspiele – zwei Siege: „Wir treten an, um die Punkte zu holen. Zwei Siege sind das Ziel.“