Effizienter und engagierter Rechtsaußen: Mladen Boskovic (am Ball) steuerte sechs Tore zum Kantersieg bei. Krüger © Krüger, Cord
Von: Cord Krüger
Ein Spektakel von 75 Toren bekamen die Zuschauer am Sonntagabend in der Barnstorfer Vereinssporthalle geboten. Durch den 43:32-Kantersieg über den HC Bremen schoben sich die Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen auf Platz zwei der Oberliga vor.
Barnstorf – Diese Szene aus Minute 54 zeigte ganz gut, dass die HSG Hunte-Aue Löwen am Sonntagnachmittag nicht abreißen ließ: Das Oberliga-Duell gegen den HC Bremen war längst entschieden, als Lars Meyer den Handball an den Winkel knallte. Doch statt zur Rückwärtsbewegung zu starten, hechtete Nikola Stankovic hinterher und versenkte die Kugel zum 38:26 per feinem Dreher in die Maschen. Nur einer von vielen sehenswerten Treffern – darunter zwei Kempas von Meyer und Lars Powelkin –, die die 120 Zuschauer in der Barnstorfer Vereinssporthalle zu sehen bekamen. Am Ende stand ein 43:32 (20:12)-Spektakel, durch das die HSG auf Platz zwei kletterte, nach Minuspunkten gleichauf mit Spitzenreiter Bookholzberg.
Spielertrainer Marko Pernar imponierte der Speed im Angriff, „obwohl das Spiel schon nach 40 Minuten vorbei war. Schön, dass alle getroffen haben, und ich wollte auch alle einsetzen. So kam auch Stefan Beljic zurück“, freute er sich für den lange verletzten Rückraummann.
Ivankovic: „Zur Halbzeit waren schon alle kaputt“
Genau genommen trafen fast alle Feldspieler – bis auf Patryk Abram, der seinen Siebenmeter im ersten Durchgang ans Aluminium knallte. Doch das Pech des Interims-Kreisläufers fiel nicht weiter ins Gewicht, denn kurz danach erhöhte Edo Mehinagic auf 4:1 (6.), und die Hausherren lagen früh auf Kurs. Denn ihre Taktik ging auf: Wie von Pernar erwartet, boten die Bremer ihre starke Zweitliga-A-Jugend auf – sieben von ihnen gerade erst 17 Jahre jung. Doch für die schnellen, technisch versierten und passsicheren Schüler war’s in Sachen Körperlichkeit eine schwere Klausur. „Wir hatten uns gut vorbereitet, haben gleich richtig Gas gegeben und mehr Tempo gezeigt als in den letzten drei, vier Spielen“, schilderte der siebenfache Torschütze Matej Ivankovic: „Eigentlich waren zur Halbzeit schon alle kaputt, aber eben auch Bremen.“
Spieler des Spiels: Matej Ivankovic
Ob reingedreht, per Schlagwurf oder Tempogegenstoß: Der Löwen-Linksaußen warf sieben schöne Tore und griff gallig in der Abwehr zu.