Quelle: Kreiszeitung vom 2.11.22
Aufgewühlt rang Marko Pernar bei der Busabfahrt nach Worten. Die turbulente Schlussphase bei der bitteren 28:29 (12:14)-Pleite beim MTV Eyendorf hatte dem Spielertrainer des Handball-Verbandsligisten HSG Hunte-Aue Löwen ordentlich zugesetzt. So war die Enttäuschung beim Versammeln vor der Gerhard-Langer-Sporthalle noch riesig.
Eyendorf – „Bei uns ist keine gute Stimmung. Wir sind alle unzufrieden und traurig – diesmal wird es auf der Rückfahrt ganz bestimmt keine Musik geben“, sagte Pernar. Der Spielertrainer des Absteigers war rund 20 Minuten zuvor selbst an der entscheidenden Szene in der Schlussminute beteiligt. „Unser Torwart Peter Kowalski pariert und der Ball rollt zu mir. Der Gegner schubst mich, aber die Schiedsrichterin sagt: ,Kein Foul’“, berichtete Pernar. So sei der Gegner beim Stand von 29:28 zu seinen Gunsten Sekunden vor Schluss wieder in Ballbesitz gekommen, den Löwen die Ausgleichschance genommen worden.
Pernar: „Wir sind selbst schuld“
„Aber wir sind selbst schuld“, nahm Pernar statt der Schiedsrichterinnen Franziska Duwe und Doreen Männich sich und sein Team in die Verantwortung: „Wenn wir so gespielt hätten wie zuletzt, hätten wir etwas mitgenommen. Wir haben den Ball aber zu langsam zirkulieren lassen. Die Pause hat uns nicht gut getan.“ In den ferienbedingten zwei Wochen ohne Spiel nach dem 28:25-Sieg gegen Hatten-Sandkrug waren Luis Lengauer und Julian Wilkens umgeknickt. Beide bissen angeschlagen auf die Zähne – ebenso wie Dennis Wulf, der laut Pernar an Fußproblemen litt. Nach anfänglicher 2:0- (2.) und 4:3-Führung (7.) gaben die Löwen die Partie aus den Händen. „Die zweite Halbzeit war dann deutlich besser“, befand Pernar. Ausgleichen konnte sein Team aber nicht mehr. Stattdessen sah Nikola Stankovic die Rote Karte (36.). „Für mich war das keine“, kommentierte Pernar: „Der gegnerische Linksaußen läuft nach vorne, Stanko trifft ihn ein bisschen.“ Zudem seien zwei Kopftreffer beim glänzend aufgelegten HSG-Keeper Peter Kowalski nicht geahndet worden, wohingegen Patryk Abram für Selbiges eine zweimütige Zeitstrafe kassiert habe (3.).
Für die HSG stehen nun vier Punkte aus sechs Spielen zu Buche. „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, meinte Pernar und urteilte: „Es wird schwierig, nach ganz oben zu kommen.“
Handball-Verbandsliga: MTV Eyendorf – HSG Hunte-Aue Löwen 29:28 (14:12)
Löwen: Biras, Kowalski – Beljic (4), Wilkens (2), Lutz, Steinke (1), Pishchukhin (5), Lengauer, Stankovic (4), Pernar (5), Abram (4), Wulf (1), Stojisavljevic (2).