Quelle: Kreiszeitung vom 18.2.22
Diepholz – Bis zum Samstag wird sich Frederik Hohnstedt wieder Actionfilme der anderen Art reinziehen. Mit Lukas Kalafut, Renke Bitter und Jan Janßen in den Hauptrollen. Und vielleicht Till Feldmann als aufstrebendem Nachwuchskünstler der SG VTB/Altjührden. Kalafut mit seinen bisher 43 Saisontreffern und Bitter (42 Tore) zählen zum „am besten und breitesten aufgestellten Rückraum der Oberliga“, warnt der Torhüter aber schon vor seinen letzten Video-Studien, ehe er diesen „Scharfschützen“ samt Linksaußen Janßen (schon 40 Mal erfolgreich) und Rechtsaußen Feldmann mit den Handballern der HSG Hunte-Aue Löwen Auge in Auge gegenübersteht.
Am Samstag ab 19.30 Uhr kommt es zum Rückspiel beim Tabellendritten in der Manfred-Schmidt-Sporthalle Altjührden. Jenem Top-Team, das die Löwen beim 33:24-Sieg in der Hinbegegnung mächtig geärgert hatten. Allen voran Hohnstedt, der die Vareler mit seinen Paraden „zur Verzweiflung gebracht hat“, wie sich HSG-Trainer Heiner Thiemann gern zurückerinnert.
Schlussmann Hohnstedt lobt den Angriff
Der 27-Jährige selbst will darauf gar nicht mehr näher eingehen, stellt lieber die „geschlossene Mannschaftsleistung“ als „Schlüssel zum Erfolg“ in den Vordergrund. „Unsere Deckung ist Altjührdens gefährliche Schützen schon früh offensiv angegangen, sodass sie gar nicht in die richtige Position gekommen sind. Wenn man dann nur aus zehn statt aus sieben Metern abschließen kann, ist die Wahrscheinlichkeit für den Torwart höher, dass er gut aussieht. . . “
Das A und O „wird auch diesmal also unsere Abwehrarbeit sein“, meint „Freddy“: „Um unseren Angriff mache ich mir keine Sorgen, der hat sich über die Saison weiterentwickelt und mit Marko Pernar als Regisseur stark verbessert.“
Seinem Trainer Thiemann wiederum bereiten die Torhüter am wenigsten Kopfzerbrechen: „Freddy und Peter Kowalski bringen konstant gute Leistungen“, lobt ihr Coach, „und dann hätten wir ja noch Donatas Biras.“ Weil der jedoch seit mehr als einem halben Jahr an den Folgen eines Sehnenrisses im linken Oberschenkel laboriert, sind die beiden verbliebenen Keeper gefordert. „Aber da wir Zwei eine unterschiedliche Spielweise haben, ist die Chance in einem Spiel größer, dass einer von beiden sticht“, schildert Hohnstedt schmunzelnd. Kowalski attestiert er „ein enorm hohes Niveau. Für seine erst 19 Jahre ist er sehr stark. Und weil er auch groß ist, zeigt er das klassische Torwartspiel. Ich bin hingegen der eher kleine Kämpfer, der sich seine Gegner vorher per Video anschaut.“
Trainer Thiemann nimmt Druck vom Team
Die Streifen über Altjührden zeigen eine Spitzenmannschaft – auch in dieser Hinsicht sind sich Torwart und Trainer einig: „Im Hinspiel haben sie uns aber unterschätzt – und sich selbst vielleicht überschätzt“, urteilt Thiemann. Jetzt fährt er relativ entspannt an den Jadebusen, „denn die Favoritenrolle liegt bei Altjührden. Also sind wir trotz unserer Tabellensituation in der komfortablen Lage, befreit aufspielen zu können.“
Die Frage ist nur, in welcher Besetzung. Von den „sieben, acht oder neun Coronafällen“, wie der 70-Jährige überschlägt, sei zwar ein Großteil genesen, einen weiteren erwartete er am Donnerstag aus der Quarantäne zurück. „Es ist für die Jungs aber nicht einfach, weil sie doch einige Defizite mit sich herumschleppen. So eine Krankheit schlaucht ganz schön und kostet Kraft.“