Quelle: Kreiszeitung vom 29.1.23

Unsanfte Landung für die Verbandsliga-Handballer der HSG Hunte-Aue Löwen: Eine Woche nach dem 39:30-Erfolg über den Wilhelmshavener HV II kassierte die Mannschaft von Marko Pernar am Freitag eine 27:37 (12:15)-Niederlage beim VfL Fredenbeck II. Doch die war verdient, wie der Spielertrainer klarstellte: „Fredenbeck war klar die bessere Mannschaft. In der ersten Halbzeit ging es noch, da standen wir auch besser in der Abwehr. Aber nach der Pause hat uns hinten die Aggressivität gefehlt, und im Angriff sind wir nicht mehr so in die Räume gestoßen wie gegen Wilhelmshaven. Das war zu passiv.“

Fredenbeck – Neben den Müller-Cousins Jesper (neun Tore) und Jannik (acht Treffer) mischte aus Fredenbecks Oberliga-Kader auch Jan Redecker (viermal erfolgreich) ordentlich mit. „Die Müllers waren richtig stark – im Angriff und in der Deckung“, lobte er die jungen Rückraummänner: „Die sind wirklich gut ausgebildet.“

Stojisavljevic trifft viermal

Aus seinem Team verdiente sich Marko Stojisavljevic die Bestnote: „Marko und ich haben im halbrechten Rückraum und in der Mitte immer getauscht, und er hat das gut gemacht“, lobte Pernar, der selbst sechsmal traf, den vierfachen Torschützen.

Pishchukhin beißt auf die Zähne

Angeschlagen in die Partie ging hingegen Yury Pishchukhin, dem seine zehn Monate alte Wadenverletzung zuletzt erneut zu schaffen machte. Weil aber Rechtsaußen Kevin Lutz an einem Muskelfaserriss laboriert, musste Pishchukhin in Ermangelung eines Linkshänders bei den Löwen mal wieder auf dieser Position ran.

Verletzter Wulf muss „Spezialisten aufsuchen“

Auch Dennis Wulf fehlte der HSG. Der fast drei Monate lang ausgefallene Kreisläufer hatte während des knappen Siegs vor zwei Wochen beim ATSV Habenhausen II für die letzte Viertelstunde ausgeholfen, „aber danach war der Fuß sofort wieder dick“, verwies der 33-Jährige auf sein rechtes Sprunggelenk.

Deshalb musste „Wulfi“ bereits beim Coup am darauf folgenden Freitag gegen Wilhelmshaven II passen. „Dennis will jetzt einen Spezialisten aufsuchen, aber er fehlt uns natürlich in jedem Training und jedem Spiel“, verdeutlichte sein Coach Pernar seufzend.

Pernars Team kommt in Unterzahl auf 7:9 heran

Erst nach knapp fünf Minuten gelang Linksaußen Patryk Abram das erste Tor für die Löwen – zum 1:2. Durch Treffer von Stefan Beljic, Pishchukhin und Nikola Stankovic glichen sie zum 4:4 aus (9.). Stankovic gelang noch das 5:5 (12.), ehe sich die Oberliga-Reserve in einer Phase der HSG-Flaute auf 9:5 absetzte (17.). „Da hatten wir zu viele Fehlwürfe“, monierte Pernar. Doch ausgerechnet während einer Zeitstrafe gegen Luis Lengauer kam Pernars Team in Unterzahl auf 7:9 heran (19.).

Fünf Minuten vor Schluss steht es sogar 35:23

In der zweiten Hälfte kamen die Löwen wie zu Beginn des ersten Abschnitts nicht gut aus den Startlöchern und lagen nach drei Gegentreffern mit 12:18 (33.) hinten. Dabei machte sich bemerkbar, dass sie ihren schon mit zwei Zeitstrafen belegten Lengauer „hinten verstecken mussten“, wie Pernar den zwangsläufig gehemmten Auftritt des 21-Jährigen umschrieb. Über 20:15 (37.) und 24:18 (40.) blieb Fredenbeck auf Kurs. Richtig bitter wurde es dann in der Schlussviertelstunde, als der VfL auf 30:20 (50.) davonzog, damit den ersten Zehn-Tore Abstand herstellte und die Partie quasi entschied. Fünf Minuten vor Schluss stand es sogar 35:23. Die Rote Karte gegen Lengauer nach seiner dritten Zeitstrafe (59.) gab da also bei weitem nicht den entscheidenden Ausschlag.