Das Lächeln ist zurück: Löwen-Handballer Yury Pishchukhin hat seine Rückenprobleme weitestgehend überwunden. © Terwey

Von: Fabian Terwey

Nach langer Reha und erfolgreicher OP ist Löwen-Routinier Yury Pishchukhin zurück. Vor dem Spiel gegen Bremen-Ost spricht der Handballer über seine lange Leidenszeit und seine Rolle als Einheizer.

Diepholz – Yury Pishchukhin wird sich am Freitag in der Diepholzer Mühlenkamphalle „gut aufwärmen“ – wahrscheinlich weitaus länger als manch anderer Löwen-Handballer vor dem Heimspiel gegen Spitzenreiter SG Bremen-Ost (20.00 Uhr). Und das hat einen guten Grund: Schließlich hat der Routinier des Oberligisten HSG Hunte-Aue Löwen eine lange Leidenszeit hinter sich und will pfleglich mit seinem Körper umgehen.

Jahrelang plagten den 34-Jährigen wegen eines Bandscheibenvorfalls Rückenprobleme, doch nach „ewig langer Reha“ in Folge seiner erfolgreichen OP im August 2024 ist der 34-Jährige seit Saisonbeginn wieder zurück und absolvierte alle bisherigen vier Spiele.

Aufstieg? Ich bin Realist. Es wird schwer, aber es ist machbar.

Löwen-Handballer Yury Pishchukhin

„Es geht mir besser, wenn auch noch nicht so wie früher“, sagt Pishchukhin: „Aber ich bin froh, dass ich wieder Handball spielen kann. Ich liebe diesen Sport und bin glücklich, dass ich dem Team helfen kann.“

Keine Selbstverständlichkeit für „Yurka“, denn vor seiner OP im Klinikum Osnabrück waren die Schmerzen noch so schlimm gewesen, dass er nur schwer aufstehen oder sich die Schuhe binden konnte. „Eine schreckliche Zeit“ für den gebürtigen Russen, der in seinem Heimatland einst für Erstligist Dynamo Astrakhan spielte.

Bei den Löwen ist er mittlerweile seit fünf Jahren. In der Vorsaison stand er wegen seiner Schmerzen aber nur einmal im Kader. Jetzt ist Trainer Marko Pernar froh, dass der erfahrene Linkshänder zurück ist: „Er ist ganz wichtig für uns in der Abwehr auf der Halbposition. Ein Kämpfer ohne Ende und ein unglaublicher Charakter, der sich nicht verarschen lässt und das Team pusht.“

Der Rechtsaußen aus Barnstorf übernimmt aber auch abseits der Platte eine wichtige Rolle. Der Lehrer in Freistatt heizt seinen Kollegen nämlich als Kabinen-DJ ein.

„Das macht er schon gut“, lächelt Pernar. Für das Training, das Aufwärmen vorm Spiel und die Kabinen-Party nach Matches hat Pishchukhin ganz verschiedene Playlists.

Er selbst hört am liebsten Metal-Musik von Rammstein oder Slipknot, geht aber auch auf die Wünsche seiner Teamkollegen ein – und auf den seines Trainers: Den Scooter-Hit „One (Always Hardcore)“. Pishchukhin hat derweil nur einen Wunsch: „Fit bleiben.“

Löwen weiter ohne Käpt‘n Abram

Die Vorfreude auf das erste Spiel nach der dreiwöchigen Herbstpause ist bei Marko Pernar und der HSG Hunte-Aue Löwen groß. Der Trainer erwartet am Freitagabend in der Diepholzer Mühlenkamphalle eine „richtig gute Mannschaft“ mit der SG Bremen-Ost.

Immerhin steht der Heimspielgegner nach fünf Spielen ungeschlagen an der Tabellenspitze. „Es wird nicht einfach für uns. Sie haben eine stabile Deckung und eine eingespielte Truppe mit kräftigen Spielern“, sagt Pernar und warnt explizit vor Rückraumshooter Ragnar Diering.

Den Löwen fehlen weiter Kapitän Patryk Abram und Tristan Tabeling (beide Schulterprobleme). Pernar: „Ich hoffe, sie können dieses Jahr wieder einsteigen.“